The Getaway – im Klassik-Test (PS2)

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Meinung

Colin Gäbel meint: Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, wie ein erfahrenes Team mit millionenschwerem Budget und über dreijähriger Entwicklungszeit ein derart unausgegorenes Produkt auf den Markt werfen kann. Sicher, die Inszenierung des PS2-Thrillers ist dank filmreifer Cut-Scenes samt professioneller Sprachausgabe sowie groovigem Seventies-Soundtrack hervorragend gelungen, und auch die rasanten Autofahrten machen nach kurzer Eingewöhnungszeit Laune. Die unsäglichen Laufmissionen ziehen The Getaway aber gnadenlos runter: Träge Steuerung, teils lächerliche Animationen, unflexible Kameraführung, fehlerhafte Lock-On-Funktion und unfaires Gegneraufkommen machen die stupiden Ballereien zur Qual. Das hanebüchene Heil-Feature werte ich dabei als peinliches Entwicklereingeständnis des eigenen Versagens. Einem Spiel, das sich derart mit Realismus brüstet, solch einen inszenatorisch unglaubwürdigen Rettungsring zu verpassen, ist schlichtweg unverschämt – aber nachvollziehbar: Ohne regelmäßige Wundergenesung dürften selbst fortgeschrittene Zocker nie den Abspann des frustig-schweren Gangsterepos zu Gesicht bekommen.

Thorsten Küchler meint: Viel gewollt, wenig erreicht: Entgegen Sonys langjähriger Hype-Bemühungen wird The Getaway den überhöhten Erwartungen einfach nicht gerecht. Sind Story, deutsche Synchronisation und vor allem die enorm fesselnden Zwischensequenzen noch allererste Konsolen-Sahne, haben sich in Sachen Spielbarkeit einige unverzeihliche Böcke eingeschlichen. So wird man den Verdacht nicht los, dass die Entwickler aus Soho mehr Zeit mit irgendwelcher London-Fotografiererei verbracht haben, statt mit Nachdruck an Spielspaß-entscheidenden Dingen wie Steuerung oder Kameraführung zu feilen. Insbesondere Letztgenannte kommt bei rabiaten Schießereien regelmäßig ins Schlingern und schickt einen dadurch ins Digi-Grab. Die lahmarschige Zielfunktion fabriziert ebenfalls erhöhte Werte auf der Frust-Skala: Gerne mal visiert die Automatik einen völlig ungefährlichen Widersacher an, manuelles Ballern fällt ob träger Handhabung und blitzschnell agierender Gegner ebenfalls flach. Was letzlich vom Mythos übrig bleibt, ist eine teils bockschwere Gangs­ter-Orgie, deren Hauptmotivation in der exzellenten Inszenierung liegt – schade drum.

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Morolas
I, MANIAC
Morolas

Ein absolutes geiles game.
die story mitreissend vor sllem wenn sich cop und gauner immer näher kommen.
das einzige was mich störte war der dichte verkehr in london😂
die 63% kann ich nicht verstehen, minimum 80%
Zum Glück hat es ein Kollege mir gegeben sonst wäre mir die Perle durch die Lappen gegangen.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@mirek Ich meine mich zu erinnern, dass sich die Gamepro damals über das Selbstheilungs-Feature noch lustig gemacht hat und jetzt ist es quasi Standard… Vielleicht war das Spiel seiner Zeit ein wenig voraus bzw. arg überambitioniert ?‍♂️

Gotthund
I, MANIAC
Gotthund

Es gab einen Nachfolger, The Getaway: Black Monday. War nur leider nicht ganz so gut wie der erste Teil.

Mirek
Mitglied
Mirek

Ich fand das Spiel auch völlig unterbewertet, ich habe es viel lieber gespielt als GTA. London sah genial aus, die Dialoge waren cool und es hat einfach nur Spaß gemacht, durch die Straßen Londons zu fahren. Das Spiel war auch eines der ersten, das eine Selbstheilung im Spiel eingeführt haben. Ich fands damals lustig, wie er sich an die Wand lehnt und das Blut von seinem Körper langsam verschwindet. Super Spiel, habe es immer bereut, dass es keinen Nachfolger gab.

Lincoln_Hawk
I, MANIAC
Lincoln_Hawk

Ich fand’s und finde es heute noch sau geil
Steuerung und Kamera nicht perfekt aber im Vergleich mit diesen Assassins creed artigen
Heute ein Segen

Gotthund
I, MANIAC
Gotthund

Ich fand das Spiel damals eim echtes Highlight, nicht nur wegen der Inszenierung, auch Kulisse und Missionsdesign waren klasse, nur die Steuerung war nicht optimal. Dafür fand ich die Bewertung schon damals ziemlich hart, zum Glück hab ichs dennoch gekauft.