Tony Hawk’s Pro Skater 5 – im Test (PS4)

0
491
Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:
USK:
Erschienen in:

Gegen Ende der 1990er nimmt sich Activision die Popularität des Skateboardens zum Anlass, ein auf dem Rollbrettsport basierendes Videospiel in Auftrag zu geben. Das dabei entstehende Tony Hawk’s Skateboarding ist Ende 1999 nichts weniger als eine Sensation: Allein die PlayStation-Version verkauft sich über 5 Millionen Mal. Bevor sein Vertrag nun Ende dieses Jahres ausläuft, schickt Activision Herrn Hawk noch einmal aufs Rollbrett – oder eher: auf die Bretter.

Das Grundgerüst von Tony Hawk’s Pro Skater 5 passt: Die Steuerung fühlt sich gut an und wer die Vorgänger gespielt hat, ist sofort wieder drin. Ihr lenkt wahlweise per Digikreuz oder Analogstick, Sprünge ladet Ihr mit der X-Taste auf. In der Luft kombiniert Ihr die Richtungstasten mit Quadrat- oder Kreistaste für Kick- und Grab-Tricks. Neu ist die Slam-Fähigkeit: Drückt Ihr in der Luft die Dreieck-Taste, saust Euer Skater senkrecht nach unten – so landet Ihr zielsicher auf Rampen und Rails passenderweise setzt Ihr mit selbiger Taste zum Grind an. Erfolgreich ausgeführte Tricks füllen Eure Spezialleiste: Ist diese voll, wechselt Ihr nicht wie in den Vorgängern automatisch in den Spezialtrick-Modus, sondern manuell per Druck auf L1. Statt der normalen Tricks führt Ihr nun über die Standardeingaben effektvollere Tricks für noch mehr Punkte aus. Auch die besonders spektakulären Signature-Tricks der jeweiligen Skater sind wieder dabei, die Tastenkombinationen jedoch nirgends gelistet und müssen durch Ausprobieren herausgefunden werden – für Tony Hawks ”900” drückt Ihr etwa: rechts, unten, Kreis.

Mit dieser gelungenen Mechanik macht es durchaus Laune, im Freeskate-Modus die acht Skateparks zu befahren. Hier sucht Ihr die Gegend nach teils knifflig zu erreichenden Sammelgegenständen ab und startet eine der jeweils 15 Missionen: Knackt High Scores, verbringt möglichst viel Zeit in der Luft oder rammt Objekte kaputt – blöd, dass die meisten dieser Missionen so spaßig sind wie ein offener Bruch. So ist etwa beim ”Möglichst schnell durch die Ringe heizen” häufig nicht ersichtlich, wohin Ihr fahren müsst. Andere Missionen hingegen stecken das befahrbare Areal so klein ab, dass Ihr ständig versehentlich über die Grenzen rollt und zurückgesetzt werdet. Da hilft es nicht, dass die meisten Levels die von der Serie gewohnte Liebe zum Detail vermissen lassen und vielmehr aussehen wie sehr gute Kreationen aus dem soliden Level-Editor.

Der Mehrspieler-Modus ist okay: Einige Missionen lassen sich kooperativ bestreiten ansonsten messt Ihr Euch etwa bei der High-Score-Jagd, luchst Euch gegenseitig eine Krone ab oder schießt im Deathmatch Feuerbälle per Kicktrick.

Denis Kuckmann meint: Die Klagen bezüglich zahlreicher das Spiel zerstörender Bugs, über die diverse Online-Medien berichteten, konnte ich selbst nach vielen Stunden mit der gepatchten Version 1.02 nicht nachvollziehen. Ganz im Gegenteil: THPS 5 spielt sich recht gut – der Freeskate-Modus macht Spaß, die High-Score-Jagd ebenso. Jedoch verlieren sowohl diese Modi als auch die tolle Steuerung schnell an Reiz, wenn in den späteren Levels die Bildrate immer wieder stark einbricht. Nicht weniger nervig sind die häufigen, wenn auch sehr kurzen, Ladezeiten und die katastrophale Menüstruktur. Über beides könnte ich jedoch hinwegsehen, wäre der Großteil der Missionen nicht so unfassbar lieblos, ideenarm und undurchdacht! Ich habe nichts dagegen, möglichst schnell durch Ringe zu fahren – wenn ich aber nie weiß, wo der nächste sein wird, muss ich ständig neu starten. Damit könnte ich auch noch leben, würde das Spiel nicht jedes Mal einen Countdown setzen und die Menüsteuerung blockieren, bevor ich den Neustart bestätigen kann, und mich somit an den Rand des Wahnsinns bringen. Immerhin läuft trotz Neustarts die Musik weiter – die lizenzierten Punk-, Dubstep- und Hip-Hop-Songs sind nämlich ziemlich gut.

  • 1080p mit sehr wackeligen 60 fps
  • 12 Skater mit Gästen wie Lil’ Wayne und ”Kings Quest”-König Graham
  • Day-One-Patch (7,7 GB) sehr empfohlen

Die Rollbrett-Ikone enttäuscht mit lieblosen Aufgaben und magerer Technik – genügsame Spieler erfreuen sich an der spaßigen Grundmechanik.

Singleplayer59
Multiplayer
Grafik
Sound