Two Worlds II – im Test (360)

Die Schlacht um Anthaloor geht in die zweite Runde: Magier Gandohar hat sich Eurer lieblichen Schwester Kyra bemächtigt und steht kurz davor, die Mächte des Bösen zu kontrollieren. Zum Glück kann der Held mithilfe einer Orkbande aus dem Verlies ausbrechen und dem Spuk auf den Grund gehen. Denn in Gandohars Vergangenheit schlummert ein finsteres Geheimnis, das seine einzige Schwäche offenbart – könnt Ihr sie nutzen, um Anthaloor zu retten?
Die neue Inselwelt erkundet Ihr zu Fuß, auf dem Pferd und mit dem Segelboot: Euer Held trainiert die Künste von Nahkampf, Bogenschießen sowie Magie und kann flink zwischen drei Ausrüstungssets wechseln. Jeder Gegnertyp besitzt individuelle Schwächen und eine eigene Kampftaktik, die es zu überlisten gilt. Mal müsst Ihr blocken und Konterattacken ansetzen, mal ist ein lautloser Dolchangriff oder der Einsatz von Elementmagie taktisch klüger. Waffen- und Magiesystem überzeugen mit beispielloser Vielfalt, weil man eigene Zauber mit Karten mischt und alle Ausrüstungsgegenstände mit verschiedenen Materialien beliebig verbessert.
Die Missionen sind abwechslungsreich arrangiert, unterwegs erwarten Euch einige Überraschungen und Umwege: So müsst Ihr schon mal Kraxelpfade ausloten, da Euch launische Wachen nicht passieren lassen. Es gibt jede Menge geheime Wege zu entdecken, allein in Städten könnt Ihr über unzählige Dächer und Balken klettern, um etwa in verschlossene Häuser einzusteigen. Außerdem darf man allerlei Gegenstände tragen und stapeln, um etwa Treppen zu bauen. Die ebenso prächtige wie komplexe Umgebung hat allerdings auch ihre Macken: Bei schneller Bewegung (reiten und rennen) kommt die Grafik mächtig ins Stottern. Außerdem könnt Ihr bestimmte Stufen nicht im Schleichmodus besteigen und an verschiedenen Stelle versagen Interaktionen wie der Instant-Kill.
Auch in puncto Gegnerintelligenz müsst Ihr Euch auf einiges gefasst machen: Feinde verhaken sich regelmäßig zwischen Felsen oder brechen den Kampf ab, wenn Ihr Euch zu weit vom ursprünglichen Treffpunkt entfernt – solche Mätzchen können Euch den letzten Nerv rauben!

+ prächtige Welt mit Physikspielereien und durchdachter Architektur
+ taktische Kämpfe
+ trickreiche Missionen

– Ruckeln bei schnellen Bewegungen
– mangelnde KI

Oliver Ehrle meint: Im Grunde ist Two Worlds II ein prächtiges Abenteuer, das Euch mit seinen vielen Geheimnissen und Taktikelementen aufregende Stunden beschert. Besonders die trickreichen Kämpfe, das Aufstellen von Fallen und der tolle Schützenmodus haben es mir angetan. An guten Einfällen mangelt es den Entwicklern nicht, wohl aber an technischer Sorgfalt: Die Ruckler sind nur im einfachen Laufmodus erträglich, in Extremfällen flackert der komplette Bildschirm! Die schwache KI wäre zu verschmerzen, wenn Ihr Euch nicht noch mit den vielen Bugs herumschlagen müsstet. So arten einige Kämpfe in Chaos aus, das Ihr nur mit Glück überlebt. Ebenso enttäuschend sind plump animiere Protagonisten, holprig eingebaute Story-Szenen und die vollkommen überladene Steuerung – die Xbox 360 scheint überfordert.

Die Grafik verblüfft nur kurz, dann stechen viele Fehler ins Auge: Schade, denn das Abenteuer hat jede Menge Potenzial!

Singleplayer		74
Multiplayer
Grafik
Sound