Warhammer 40.000: Space Marine – im Test (360)

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Marcus Fenix ist nicht der einzige Soldat, der auf den Schlachtfeldern der Zukunft mit einer Kettensäge hantiert und seine Feinde in kleine Scheiben schneidet. Er ist genau genommen nicht einmal der Erfinder dieser Art von Nahkampf. Schon lange vor Gears of War schossen und sägten sich die Space Marines im Namen des Imperators durch die Weiten des Warhammer-Universums. Die Spieleschmiede Relic brachte das blutige Tabletop-Geschehen 2004 und 2009 mit den hervorragenden Dawn of War-Strategiespielen auf heimische PC-Monitore und beschert uns nun einen brutalen Action-Titel, der zumindest Fans begeistern wird.

Das Spielerlebnis von Space Marine lässt sich in zwei Worten ausdrücken: Schießen und Schlagen! So lautet das Motto des Ultramarines Captain Titus, der mit Kettenschwert, Energieaxt, Bolter (eine Art Maschinengewehr) und Laserkanone gegen massenweise Orks und Chaostruppen ins Gefecht zieht. Wie die farbenfrohe Heraldik seiner Rüstung vermuten lässt, hält der genmanipulierte Krieger nichts von Deckung, auf Knopfdruck verschanzen könnt Ihr Euch nicht. Zudem füllt sich nur Eure Schildenergie automatisch auf die Lebensleiste bringt Ihr wieder auf Vordermann, indem Ihr im aufladbaren Wut-Modus übers Schlachtfeld fegt oder angeschlagene Gegner im Nahkampf mit äußerst groben Exekutionen in Einzelteile zerlegt. Der Nachteil: Ihr seid während der automatisch ablaufenden Animationen (die Ihr nicht abbrechen könnt), verwundbar und segnet aufgrund der schieren Anzahl der Feinde, die gleichzeitig auf Euch einhacken, oft währenddessen das Zeitliche.
An vielen Stellen merkt man, dass die Jungs von Relic bisher (bis auf The Outfit) keinerlei Erfahrung mit Action-Spielen hatten: Munition liegt an ruhigen Stellen in den Levels zuhauf herum, in brenzligen Situationen fehlt sie plötzlich. Außerdem mangelt es an Abwechslung: Bis auf eine kurze Geschützpassage und den seltenen Einsatz eines Jetpacks hackt und schießt Ihr Euch immer wieder durch Gegnerwellen oder lauft durch leere Räume. Das Kampfsystem fällt mit sehr wenigen Combos und mangels Blockfunktion eher mager aus. Und warum liegen die Checkpoints in der Regel vor wichtigen Upgrades, die man jedesmal neu aufsammeln muss, wenn man der kurz danach auftauchenden Orkhorde zum Opfer fällt?
Der Mehrspielermodus von Space Marine liefert Standardkost mit viel Drumherum: Dem mächtigen Charaktereditor (der allerdings erst ab Level 4 verfügbar ist) stehen nur die zwei Spielmodi Team-Deathmatch und ’Annektierung’ gegenüber, ein Horde-Modus für vier Spieler war zum Redaktionsschluss noch nicht verfügbar, soll aber Anfang Oktober nachkommen.

+ perfekte Umsetzung des Warhammer-Universums
+ deftige Nahkampf-Aktionen

– eintöniger Spielablauf
– echte Highlights fehlen

Tobias Kujawa meint: Es gibt Spiele, die sind objektiv betrachtet purer Durchschnitt: Sie langweilen mit den immergleichen Kämpfen, schwankender Texturqualität und abwechslungsarmem Missionsdesign. Gleichzeitig begeistern sie durch toll umgesetzte Charaktermodelle, viele kleine wohlbekannte Details und ein Mittendrin-Gefühl, das man sich so lange gewünscht hat – falls man in seiner Jugend Space-Marine-Miniaturen anpinselte und seine Truppen auf einem selbstgebauten Spieltisch aufstellte. Space Marine ist so ein Fall. Ein Spiel für Fans des ”Warhammer”-Universums, die näher herangehen und ihren Helden über den Schulterpanzer blicken wollen. Ich selbst gehörte in meiner Schulzeit viele Jahre zu dieser Fraktion, deswegen kann ich über die zahlreichen Schwächen hinwegsehen und mich freuen, viele Bauwerke, Umgebungsdetails, Sprüche und Waffen wiederzuerkennen und den Feinden der Menschheit mal so richtig zu zeigen, wo der Energiehammer hängt. Ich hätte mir nur mehr Wucht im Fernkampf gewünscht. Und ein paar Missionen in einem Land-Raider-Kampfpanzer oder einem Thunderhawk-Landungsschiff…

Fans erfreuen sich an saftiger Action und perfektem ”Warhammer”-Gefühl, alle anderen langweilt das limitierte Spieldesign.

Singleplayer70
Multiplayer
Grafik
Sound
Sinuhe
I, MANIAC
Sinuhe

Mir hat das Spiel sehr viel Spaß gemacht. Ich hab’ sogar zweimal hintereinander gespielt, was ich nicht oft mache. Ich fand das entschlackte Kampfsystem sehr entspannend zu spielen. Keine Tausend Combos einfach nur Gas geben.Was mir negativ aufgefallen ist, die Sprachausgabe hing in den Zwischensequenzen oft arg daneben. Am Anfang hab ich die Stimmen nicht richtig zuordnen können (PS3Version).Ganz stimmig fand ich hingegen den Soundtrack, hat mir sehr gut gefallen. Die Munitionsverteilung empfand ich auch nicht so dramatisch, man bekommt vor den Kämpfen eigentlich genug mit auf den Weg. Und das Benzin für das Kettenschwert geht zum Glück ja niemals zu Ende.Multiplayer kann man selbst zum jetzigen Zeitpunkt noch gut spielen, ein paar Leutchen sind noch unterwegs.

Speedrunner
I, MANIAC
Speedrunner

Hmm der Test stimmt 😀

Gast

Als Warhammer 40K Fanboy hab ich zwar ne absolut düstere Brille auf (nur Slaanesh-Kultisten tragen rosa), aber ich Kann dem Test nur zustimmen.Ich hoffe ja mal auf eine Fortsetzung, die ähnlich aussfällt wie bei Assassins Creed. Der erste Teil war ja nicht schlecht, aber gegen Teil 2 hat er gewirkt wie eine überlange Demo.

bitt0r
I, MANIAC
bitt0r

bin kein “”warhammer””-fan und fand das spiel trotzdem super. mischung nah-/fernkampf ist ideal.die kritik mit der munitionsverteilung in den levels kann ich nicht nachvollziehen.