Der Film und Fernseh Thread

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  • #1648013
    ghostdog83ghostdog83
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    Red Dawn hatte ich mir auch mal angesehen, aber schon wieder vergessen gehabt. Ohne den Text hätte ich den Inhalt nur erahnen können. 🙂

    Endgame hat nun schon mehrere Rekorde gebrochen:
    https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_box_office_records_set_by_Avengers:_Endgame

    Interessant: Avengers: Infinity War hat 11 Tage zur 1 Mrd. benötigt, Endgame hat die 2 Mrd. im selben Zeitraum erreicht.

    Damit dürfte meine Vermutung wahr werden:

    #1648014
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Aber heute, wo sowieso jeder Schritt beobachtet wird, passiert sicher nichts, wo die Amis dann überrascht wären. Pearl Harbor ist über 60 Jahre her.

    11. September 2001?

    #1648015
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ja, da wussten sie im Vorfeld auch mehr als genug, was sie auch in einem ihrer Berichte dazu eingeräumt haben. Und das ganz abseits von irgendwelchen Verschwörungstheorien.

    #1648016
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Santa Sangre (1989) hatte ich mir gestern noch angesehen. Der Film liefert duzende WTF-Momente, teils in einer Form, wie ich sie noch in keinem Film so gesehen habe. Von skurril bis ziemlich derb: Hitchcocks Psycho in surrealistischen Gewand.

    #1648082
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Meeting Evil

    Sam Jackson wandelt auf den Spuren von Hitcher dem Highwaykiller. Im Zentrum steht aber Luke Wilson, der wieder einmal das macht, was er am besten kann, den Normalo spielen, der sich unversehens in einer abnormalen Situation wiederfindet. Dabei ist er dem Sadismus von Jacksons Figur Richie ausgesetzt, bei der aber immer noch ein wahrer Unterton mitschwingt. Gebannt verfolgt man, wohin das Ganze eigentlich führt. Und ja, das tut es dann auch. Bis dahin lebt der Film schon recht stark vom Schauspiel der beiden Gegenspieler. Jacksons kann den Fiesling ziemlich gut rüberbringen, sei Lake View Terrace ist das jetzt aber auch keine Neuigkeit mehr.
    Den Spannungsgrad eines Hitchers erreicht er nicht ganz, weil die Hauptfigur auch nicht praktisch mutterseelenallein in der Pampa agiert. Der Film bedient sich aber ähnlicher Elemente, etwa lenkt Richie die Verdachtsmomente auf John, der alsbald für den Täter gehalten wird.
    Fazit: Nette kleine Thriller-Perle, die nichts neu erfindet aber mit gut aufgelegten Darstellern überzeugen kann. Die Nebendarsteller kommen aber in aller Regel zu kurz.

    #1648156
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Raum

    Schon erstaunlich, dieser Film wurde mehrfach ausgezeichnet und doch war er kaum noch zu kriegen. Vermutlich lief die Lizenz aus, das sorgt ja immer wieder mal dafür, dass Filme vom Markt verschwinden. Aber in so kurzer Zeit, das finde ich schon ungewöhnlich, zumal auf dem Cover mit den Auszeichnungen ja geworben wird. Oft wird ja nach dem Preisregen nochmals eine Edition aufgelegt zwecks Bewerbung.
    Beispiele im echten Leben für eine solche Geschichte gabs immer wieder. Gerade das Nachbarland Österreich hat mit Fritzl und Priklopil zwei prominente Beispiele in Petto.
    Die Situation selbst ist hier die Ausgangslage für ein menschliches Drama. So sind die Handlungen eher das Drumherum und der Film bleibt die ganze Zeit nah an den Charakteren, vornehmlich der Mutter und dem Kind. Und das ist absolut grossartig umgesetzt. Der Film scheut auch unangenehme Fragen nicht, wobei die Rolle der Mutter in einer Situation eher zweifelhaft ist. Aber da man vom Entführer kaum wirklich was weiss und sieht, ist die Einschätzung der Mutter zu dessen Verhalten ein dunkler Fleck. Aber auch ohne dieses Wissen, ist es fraglich, ob eine Mutter ein solch grosses Risiko einem Kind überantwortet, anstatt eine andere Lösung zu suchen. Leider entsteht auch nicht durchweg der Eindruck, man habe es mit einer auswegslosen Situation zu tun. Dafür ist der “Raum” dann doch zu gut ausgestattet. Aber anstatt sich in Dauererklärungen zu verzetteln, warum das nicht oder jenes möglich ist, fokussiert er auf die Befindlichkeiten der Personen. Und diese brechen sich wunderbar in den Darstellungen aller Beteiligten. Einzig die Gedanken aus dem Off des Kindes wirken wieder mall so, als hätte ein Erwachsener sie formuliert. Das sind zugegeben ein paar Schönheitsfehler, die dem Filmvergnügen aber keinen Abbruch tun.
    Wer also auf der Suche nach einem stark gespielten Drama ist, das mit nachvollziehbaren Konflikten glänzt, überzeugenden Charakteren und zu Hause noch eine Kleenex-Box rumstehen hat, dem kann ich den Film wärmstens empfehlen. Von der Qualität her würde ich ihn persönlich zu Filmen wie American History X und Boys Dont Cry einsortieren, auch wenn dieser Film am Ende das Leben stärker zelebriert als in den anderen beiden.

    #1648199
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    #1648225
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Only God Forgives

    Refns Vorbild in dem Fall scheint David Lynchs Mulholland Drive zu sein. Stilistisch wirkt er wie ein Zwilling aus Fernost. Und auch der elektronische Sound von Cliff Martinez erinnert in den Sequenzen, wo in erster Linie das sonore Wummern eines Basses im Vordergrund steht, an den Lynch-Spezi Badalamenti. Die Handlung entspinnt sich sehr wortkarg, einzelne Ausbrüche wirken sonderbar, auch das erinnert an Lynch.
    Soweit so gut.
    Doch ist das hier eine banale Rachegeschichte, die so krampfhaft auf Arthouse getrimmt wurde, dass es fast nur schiefgehen konnte. Refns Hang zur Brutalität ist irgendwie noch das einzig nennenswerte Alleinstellungsmerkmal. Ansonsten ist der Film mit Unsympathen nur so zugepflastert, hier haben sich die Rächer alle gegenseitig verdient.
    In der Summe ist das zu dürftig. Dabei blitzt das Regie-Talent von Refn immer wieder auf. Einige der Einstellungen wirken fast schon meditativ und wecken dank Gosling Assoziationen mit Villeneuves Blade Runner, der allerdings sehr viel später kam. Mit Neon Demon hat mich Refn ein weiteres Mal davon überzeugt, dass er die Finger von Arthouse lassen sollte und sich auf das konzentrieren sollte, was er besser beherrscht. Zumindest Finger weg von Drehbüchern, da können andere vielleicht sein Talent besser kanalisieren.
    Bleeder und Drive fand ich sehr gut, Bronson, der auch schon fast Arthouse ist, ebenfalls. Die Pusher Trilogie liegt auf jeden Fall auch schon auf dem Stapel, der demnächst angegangen wird. Walhalla Rising wird sicher auch noch rausgekramt. Auch wenn mich jetzt nicht alles flasht von Refn, so sind es in der Summe eben doch sehr interessante Werke abseits vom Einerlei und darum auch eine Entdeckungsreise wert.
    Wer auf Gewaltdarstellung zum Selbstzweck im Arthouse-Gewand scharf ist, für den könnte Only God Forgives ein Fest sein. Kristen Scott Thomas liefert auf jeden Fall eine tolle Performance als Mutter ab.

    #1648349
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Homefront

    Ein Jason Statham Vehikel wie aus dem Bilderbuch. Einmal mehr darf er den sympathischen Haudrauf geben, der gezwungenermassen die Fäuste sprechen lässt. Das ganze Geschehen ist in Hochglanzbilder getaucht und zwischendrin darfs auch stark menscheln. Sogar die weniger netten Charaktere erhalten Profil, allen voran Kate Bosworth, die eine wirklich tolle Vorstellung abliefert. Auch ansonsten war ich erstaunt, wie viele profilierte Darsteller sich für diesen Streifen eingefunden haben. Chuck Zito als Motorradgang-Chef ist natürlich die perfekte Besetzung, wenn man seinen Hintergrund kennt. Daneben agieren James Franco, Vince Taylor-Pruitt, Clancy Brown und Winona Ryder in Nebenrollen.
    Der Film hält die Spannung auch schön aufrecht, auch wenn natürlich ein Happy End abzusehen ist, wie in praktisch jedem Statham Film dieser Kategorie. Seine Fans kriegen hier aber wirklich einen seiner besseren Streifen inkl. sehr guter Bild- und Tonqualität. Ich freu mich schon auf Shaw und Hobbs, da treffen sich zwei, die sich gar nicht so unähnlich sind, auch wenn the Rock der erfolgreichere Darsteller ist. Aber sein The Walking Tall könnte auch ein Statham Film sein, Home Front erinnert da stellenweise dran und hält ähnliche Elemente bereit. Gut, das ist ja in dem Genre jetzt auch nichts aussergewöhnliches. Aber auch davon ab haben beide auch schon in Rollen auf Seiten der Schurken geglänzt.
    Ich hoffe jetzt mal auf ein fettes Actionfest und handfeste Keilereien. Statham ist einer der Hollywooddarsteller, die das absolut glaubhaft rüberbringen. Mit Homefront macht man als Statimaniac aber sicher nichts falsch und auch Genre-Freunde finden hier einen guten Vertreter.

    #1648417
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Walhalla Rising

    Und ein weiteres Mal Refn. Und die Parallelen zu meinem letzten Refn (Only God Forgives) sind vorhanden. Wieder bedient sich Refn Arthouse-Mitteln um seine straighte Handlung mit Subtext, ob vermeintlich oder nicht, anzureichern. Hier geht es um einen Krieger ohne Namen, gespielt von Mr. Augentrauma Mads Mikkelsen, der als Sklave gehalten wird und nach seiner Flucht sich einer Gruppe christlicher Wikinger anschliesst. Diese suchen das Heilige Land, finden aber nur Tod und Verderben. Ohne den persönlichen Kontext zu kennen, passen hier haufenweise Allegorien und Metaphern. Und das ist ja die Crux mit Arthouse. Entweder man mag diese persönliche Entdeckungsreise und findet Zugang oder man sieht nicht mehr als Banalitäten. Hier gefällt mir das Resultat besser als im letzten Film, den ich von ihm sah. Und trotzdem spielt er seine Symbolik nicht vollends aus. Fast wird man an Cosmatos Mandy erinnert, der ähnliche archaische Momente schuf. Schwächen seh ich hier beiderseits auch bei den Dialogen. Die wenigen Worte, die fallen, empfand ich eher als Fremdkörper, zumal der Gehalt meist keinen tieferen Sinn hat. Ich schreibe meist und meine das auch so. Das bedeutet nicht, dass es nicht auch Zeilen gibt, die eine gewisse Gravitas vermitteln. Aber zumeist wirkt es wie Smalltalk, besser was sagen als zu schweigen.
    Das Ende ist auch eine Interpretation, die für mich Grundzüge des Realismus mit seiner esoterischen Atmosphäre vermischt. So treffen die Wikinger nicht auf das Heilige Land, von dem sie sprechen oder auch nicht die Hölle, in der sie sich später wähnen, sondern etwas von beidem scheint diese neue Welt zu sein.
    Wenn Refn konsequenter gewesen wäre, nicht was die Handlung angeht, sondern die Umsetzung, dann hätte ich den Film noch weit besser gefunden. So sehe ich ihn mit etwas gemischten Gefühlen. Das desillusionierende Momentum wirkt für mich zu wenig stark, auch wenn ich die Idee an sich sehr gut fand am Ende.
    Auch hier sind die eigenen Präferenzen sehr entscheidend, ob man sich auf das Experiment einlassen will. Als Filmfreund mach ich das gern. Wer Wikinger-Action vermutet, kann sich getrost nach was anderem umsehen. Die Gewalt kommt zwar wie gewohnt sehr erruptiv daher, steht trotzdem nicht im Zentrum. Der Film wird in div. Kapitel unterteilt, als wollte Refn verdeutlichen, was inhaltlich zu erwarten ist. ME unnötig, genauso wie der Vorspann-Text.
    Mads Mikkelsen ist einer dieser Darsteller, die eine nur spärliche Mimik einsetzen und trotzdem perfekt ihre Gemütslage vermitteln können. Allein wegen ihm lohnt sich dieser Film dann doch.

    #1648483
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    #1648488
    Anonym
    Inaktiv

    Den Film werde ich mal im Auge behalten, da ich zumindest die erste Hälfte von Hereditary ganz gut fand.

    #1648495
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Erscheint an meinem Geburtstag, nicht dass das was zu bedeuten hätte. Aber ich bin da nach Hereditary skeptisch. Atmosphärisch vielleicht wieder top, aber am Ende viel Tralala um Nichts.

    #1648527
    John SpartanJohn Spartan
    Teilnehmer

    Sixteen Candles (Netflix):

    Der Film ist eine absolut klassische und eigentlich harmlose coming of age Geschichte. Dass das männliche love interest seine bewusstlose Freundin verschenkt, würde heute vermutlich nicht mehr gedreht werden. Genausowenig ginge durch, dass jedes mal beim Erscheinen des einzigen asiatischen Charakters ein Gong ertönt. Der Film an sich ist unspektakulär und vorhersehbar, macht aber gute Laune.

    #1648851
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Schon fast verwaist der Thread. XD Hatte zu zwei Filmen schon Text, gespeichert und das Tab später geschlossen. War aber wohl doch nicht gespeichert und der Text aus dem Cache weg. Ansonsten läuft jetzt nebenher praktisch jeden Tag ein NBA-Spiel, was auch immer 2h in Anspruch nimmt. Aber trotzdem etwas Senf zu den letzten Watchings:

    Police Academy Netflix

    So lange nicht mehr gesehen und ich bin sogar erstaunt, obwohl der Film div. flache Witze bereithält, er auch hin und wieder leise Töne anschlägt. Zwar nicht in einem Ausmass wie Ferris macht Blau, der für mich immer noch ein Paradebeispiel einer gelungenen Teeniekomödie fernab von Körperflüssigkeiten-Witzchen ist, aber der Film nimmt seine Charaktere durchaus ernst.
    Heute würde man Paul Rudd oder Andy Samberg als Mahony, Terry Crews als Hightower und Chris Tucker in Michael Winslows Rolle wiederfinden.
    Was mich weiter überrascht hat, wie politisch korrekt er für einen 80er Jahre Streifen ist. Nicht in allen Belangen, aber die derbe Sprache von Nur 48 h findet man hier nicht.
    Die Fortsetzungen konnten aber oft nur noch teilweise an die Qualitäten des Erstlings anknüpfen. Spätestens mit dem Abgang von Guttenberg gings dann definitiv bergab. Den siebten hab ich glaube ich nur einmal gesehen und ist der Rede nicht wert.
    Aber wies aussieht, ist auch da ein Remake, Reboot, Revival wie auch immer geplant.
    Wenn man einen Bezug zu der Zeit und diesen Filmen hat, versprüht der Film immer noch eine Menge Charme, auch wenn er für heutige Sehgewohnheiten viel zu brav ist.

    Focus

    Eine Gaunerkomödie bei dem keiner dem anderen trauen kann. Der Film bewegt sich in den Fahrwassern ähnlicher Filme, z.B. Maverick mit Mel Gibson und Jodie Foster, 21 mit Kevin “Schänder” Spacey u.a. Dabei ist natürlich eine vorsichtige Romanze zwischen Robbies und Smith’ Figur. Die Chemie stimmt, was für den Film entscheidend ist. Einige Kröten muss man dennoch wieder schlucken, ähnlich wie bei die Unfassbaren sind einige der Betrügereien in ihrem Resultat schon an den Haaren herbeigezogen.
    Aber der eher beschwingte Groove geht nicht verloren und der Gaunerspass kann durchaus unterhalten. Gross was davon hängen bleiben wird natürlich nicht. Aber für Zwischendurch reicht das allemal. Den Film gibts auch bei Netflix.

    Mörderland

    Erst dachte ich, schon wieder so ein Festival-Gewinner, der Stil über Inhalt stellt und an den oft üblichen Schwächen solcher Filme leidet. Aber der Film hat mich überzeugt. Die Atmosphäre wird nicht durch übertriebenes Schauspiel oder dramaturgischen Overkill zerstört, sondern kann sich schön entfalten.
    Wie beim vergleichbaren “in ihren Augen” aus Argentinien, spielt der politische Kontext eine Rolle. Hier ist es die Vergangenheit der Franko-Diktatur, die eine Menge Leichen im Keller hat. Im Fokus stehen hier zwei Ermittler in einem Mordfall, der aussergewöhnlich grausam verübt wurde. Der Klappentext vergleicht mit True Detective und so weit hergeholt ist der Vergleich auch nicht. Die Atmo wird durch die sehr tollen Drohnenaufnahmen aus der Vogelperspektive unterstützt, die fast schon meditativen Charakter haben. Auch sonst ist das Ganze toll gefilmt und braucht sich nicht vor teuren Produktionen verstecken.
    Die Darsteller spielen ihre ambivalenten Figuren sehr überzeugend.
    Wer mal ein Äquivalent aus dem Süden zu den ganzen skandinavischen Krimis sucht, der wird hier fündig und sollte sich diese kleine Perle zu Gemüte führen.

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