Der Film und Fernseh Thread

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  • #1655876
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Vielleicht übersehe ich bei dir nur eine Form von Zynismus.

    Wenns das nicht ist, dann gute Nacht. Oo

    #1655879
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Tut er nicht.

    So. BTT. Prospect.

    Mochtet ihr Moon, Annihilation und ähnliches? Einen ruhigen SciFi Film mit wenig Budget aber durchaus interessantem Weltenbau? Dann könnte Prospect was für euch sein.

    #1655882
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Den Film fand ich auch nicht schlecht. Anders als bei Prometheus bleiben die Helme auf.

    #1655883
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Mord im Orientexpress

    Die Neuauflage von Brannagh ist in wunderbaren Bildern eingefangen, er selbst hat gleich die Hauptrolle übernommen. Tja, passt absolut gut. Mit nicht mal zwei Stunden Laufzeit ist er aber etwas zu kurz, um allen Figuren gerecht zu werden. Der Cast ist aber erste Sahne, Ausfälle sah ich keine. Da ich min. zwei ältere Versionen kenne, die mit Ustinov und Suchet, war die Auflösung natürlich keine Überraschung. Am Ende wird ein weiterer Poirot Streifen angeteasert. Hoffentlich wird der realisiert, weil an den kann ich mich überhaupt nicht mehr erinnern.
    Obs jetzt diese Neuinterpretation gebraucht hätte, darf durchaus angezweifelt werden, zumal hier lediglich der Inszenierungsstil zeitgemässer ist, Dialoge und der ganze Rest stark an die anderen Filme erinnern. Im Unterschied zu Guy Ritchies Sherlock Filmen, die durchaus eine gelungene Neuinterpretation des Stoffes sind. Scheinbar ist da jetzt auch ein weiterer Teil in der Mache.
    Fazit: Wer die Vorbilder nicht kennt, dem kann ich diese Fassung empfehlen, sehr kurzweilige Umsetzung, der ein paar Fokussierungen mehr auf die Charaktere aber gut getan hätten.

    #1655919
    Anonym
    Inaktiv

    Gestern hab ich mir “Rocko’s Modern Life: Static Cling” auf Netflix gegeben. Hatte mich richtig drauf gefreut, dann erste Ernüchterung, es ist ein Film, keine Serie. Deswegen schrieb ich auch hier drüber.
    Ich muss zugeben, ich kann mich nicht erinnern die letzte Folge gesehen zu haben – und falls doch, erinnere ich mich eben nicht mehr an diese. Deswegen weiß ich nicht, wieso Rockso, Heffer und Filburt 20 JAhr lang durchs All treiben, so sie sich immer wieder ein und dieselbe “Fat Heads” Videokassette ansehen.
    Dann geht zurück auf die Erde und man stellt fest, die 90er sind vorbei. Und ab hier beginnt es …
    Wie schon im Original wird auf übertriebene Gags gesetzt, so weit so gut, aber die sind eben einfach nur da – weil man sie eben machen kann. So ein bisschen Mario Barth: “Kennste? Kennste? Weeste noch?” Nett, aber bemüht.
    Statt sich einfach auf die Rückkehr der drei zu konzentrieren, lässt man Rocko lieber verzweifelt versuchen seine Lieblingsserie, die “Fat Heads” wieder zurück ins Fernsehen zu bringen. Heffer und Filburt fallen fast völlig flach.
    Dann muss wer bei den Machern undebdingt zeigen, wie modern und weltoffen man ist, denn natürlich muss der Schöpfer der Charaktere dann noch Transgender sein, was die drei Charaktere – ja, hier sind dann alle dabei – sofort total toll finden und nur eine Figur dann nicht, aber die lässt sich dann mal eben umstimmen.
    Generell wird viel Geschwurbel um Verändeurng und dessen Akzeptanz gemacht. Natürlich mit Seitenhieb auf Alt-Fans, die sich ihre alten Sachen zurückwünschen, nur um die Neuerung darin nicht zu mögen und das lautstark kund zu tun.

    Unterm Strich eine lose Gagsammlung ohne Pfiff und kaum vorhandener Geschichte aber mit aufgesetzter “Message”. Schade um die vertane Chance und um meine Zeit.
    Schaut Euch lieber die alten Folgen nochmal an und vergesst das auf Netflix.

    #1655930
    Rudi RatlosRudi Ratlos
    Teilnehmer

    Ip Man 3 (Amazon Prime): Donnie Yen gibt wieder den Ip Man und darf Bösewichte verprügeln, sich mit Mike Tyson (!) rumkloppen und ein bisschen Drama gibt es auch. Ist immer noch unterhaltsam, aber die Vorgänger waren insgesamt noch ein bisschen mitreißender.

    #1655948
    John SpartanJohn Spartan
    Teilnehmer

    @NikeX:
    Malcolm X war eine umstrittene Figur, was im Film zur Geltung kam. Sein Charakter wird hier nicht schwarz-weiß gezeichnet, was einigen Biopics wie z.B. Vice leider abgeht. Martin Luther King war übrigens auch kein perfekter Mensch und hatte als solcher zahlreiche Affären.

    Der Spitzenkandidat:
    Appropos Affären: Davon handelt diese kompetent gemachte, aber relativ kühle Geschichte über eine Präsidentschaftskandidatur, die außerhalb aller fachlichen Gründe scheiterte. Hugh Jackman ist fast ein bisschen zu sympathisch, um einen Mann zu spielen, der nach heutigen Standards me-tooed worden wäre. Den Film kann man problemlos schauen, mich wundert aber das Ausbleiben der Golden Globe/Oscar Auszeichnungen nicht. Dafür bleibt er einfach zu farblos.

    #1656025
    John SpartanJohn Spartan
    Teilnehmer

    Rambo 2 (Netflix):
    Eins muss man Koks lassen: Ohne das Zeug gäbe es viele der bescheuerten 80er Drehbücher nicht. Stallones Rede am Ende hat ordentlich Fremdschampotenzial, aber immerhin gewinnt er zweimal im Kampf Mann gegen Helikopter.

    #1656034
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Colors – Farben der Gewalt

    Vor kurzem im Mediabook erschienen. Ob die Neuanschaffung lohnt, kann ich jetzt nicht konkret bejahen. Dafür ist mir das Bild oft zu unsauber, wenn auch sicher schärfer als das der DVD. Dazu kommen Szenen, die nicht synchronisiert sind, das muss nicht sein. Dann sollen sie die einfach ins Bonusmaterial packen und gut is. Eh nicht wirklich wichtiges dabei, das den Film besser machen würde. Der spricht auch so eine eindeutige Sprache. Die Botschaft kommt etwas gar holzhammerartig rüber. Das verwundert, weil mit Dennis Hopper ein Macher dahintersteht, der selber ein Enfant terrible war. So ist es denn auch eine vor allem “weisse” Sicht auf die Kriminalität in den Bezirken L.A.s. Robert Duvall ist wie immer sehr gut und macht aus praktisch jeder Rolle eine ambivalente Figur und/oder setzt Akzente. Sean Penn ist sein hitzköpfiger Konterpart, der keine Gelegenheit auslässt, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen. Das rächt sich natürlich irgendwann.
    Begleitet wird das Ganze von gelungenen Tracks und viel Lokalkolorit. Zudem darf man hier einige Darsteller bewundern, die man heute aus ganz anderen Filmen und Serien kennt, z.B. Don Cheadle als Gangster Rocket.
    Da ich den Film schon ein paar Mal gesehen habe, war ich dann doch etwas überrascht, ob des angesetzten Staubes. Aber immer noch lohnenswert und die Szenen mit der ungerechtfertigten Polizeigewalt sind leider immer noch nah an der Realität, wobei diese vermutlich schlimmer ist.
    Wie gesagt, ob sich für Besitzer der DVD ein Neukauf lohnt, kann ich so nicht pauschal beantworten, aber Erstkäufer machen nicht viel falsch. Wers inszenatorisch etwas süffiger braucht, der sollte sich vielleicht eher Training Day zu Gemüte führen oder sich gleich in The Wire verbeissen.

    #1656151
    John SpartanJohn Spartan
    Teilnehmer

    Brawl in Cell Block 99:
    Was ein Film… Saumäßig brutal, dabei mit handgemachten Effekten und die Geschichte ist zwar absurd, aber in sich schlüssig. Vince Vaughn muss sich von einem Gefängnis für mittelschwere Straftäter bis hoch in einen geheimen Zellenblock im Hochsicherheitsgefängnis prügeln, der für die Schlimmsten der Schlimmsten gedacht ist. Dort ist sein Ziel, jemanden umzubringen. Was ich vor dem Film nicht wusste: der Mann ist 1,96 groß und bringt diese Rolle echt glaubhaft rüber. Gegen Ende dreht der Film nochmal auf 11 und zeigt das gewalttätigste, was ich seit Ewigkeiten gesehen habe. Schade nur, dass man den Film auch bei Amazon nicht leihen kann. Digital oder haptisch kaufen, ist also angesagt. Lohnt sich aber vollkommen. Den werde ich immer mal wieder Leuten zeigen und die Wenigsten werden enttäuscht sein.

    #1656154
    Rudi RatlosRudi Ratlos
    Teilnehmer

    @John Spartan Hast du die FSK18 oder die SPIO-Fassung geguckt? Die 18er-Fassung musste für ihre Freigabe ja ein paar Federn lassen.

    #1656158
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    [quote quote=1656151]Saumäßig brutal, dabei mit handgemachten Effekten (…)[/quote]

    Der letzten Einstellung sah man das (bewusst) Handgemachte schon deutlich an. Im Grunde die “weiße” Variante eines Blaxploitation Films, wo Vince Vaughn seinen Kritikern zeigen darf, dass er mehr zu Leisten imstande ist. Er wirkt optisch phasenweise wie Michael Chiklis in The Shield.

    S. Craig Zahler anderer Film, Bone Tomahawk, hat eine deutlich extremere Gewaltszene gegen Ende, die wenig genreerfahrene Zuschauer verstören dürfte.

    Zuletzt hatte ich mir Puppet Master: The Littlest Reich angesehen, wo er das Drehbuch verfasst hatte – leider enttäuschend (Spannungsaufbau, Inszenierung).

    Auffällig bei S. Craig Zahler ist, dass seine Filme und Drehbücher Minderheiten als Opfer (Nazipuppen töten Juden, Farbige in Puppet Master) oder Täter (Bone Tomahawk, Brawl in Cell Block 99) zeigen. In Dragged Across Concrete arbeitet er wieder mit Vince Vaughn und diesmal mit Mel Gibson zusammen. Beide übernehmen die Rollen von rassistischen Cops. Ich habe mir den Film noch nicht angsehen. Bei den Kritikern fällt die Resonance unterschiedlich aus. Manch einer spricht von “vile, racist, right-wing fantasy”. Andere sehen das differenzierter, mehr an der Grenze dessen, was es sein könnte.

    #1656171
    John SpartanJohn Spartan
    Teilnehmer

    @RudiRatlos:
    Da bin ich mir nicht sicher, hab ihn bei nem Kumpel geschaut. Aber wenn die Version geschnitten war, dann will ich mir die ungeschnittene Fassung gar nicht erst vorstellen 😀

    #1656173
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Der reisserische Titel hat mich eher abgeschreckt, mein Regal ist voll mit div. Knastfilmen, einige davon sind wirklich nicht der Rede wert, one and done. Apropos Knast, im anderen Thread steht jetzt auch mein Senf zu Escape at Dannemora.

    Bei meinem Besuch bei Freunden in Deutschland (Hallo Doom), versuchte ich mein missglücktes Exemplar, welches damals im Müller erstanden wurde, zu tauschen. Das wurde anstandslos gemacht. Von dem Publisher hab ich nie wieder was gehört. Vorgestern dann den Film eingelegt und schon gebangt, als wieder diese komischen Ladegeräusche auftraten, die der Player sonst eben nicht macht. Aber nach dem Ladevorgang liess sich der Film problemlos starten. Die Rede ist natürlich von

    Bomb City

    Spontan fallen mir Filme wie This is England oder Romper Stomper mit Russel Crowe ein. Oder auch Hooligans mit Elijah Wood und Charlie Hunnam. Der Film startet mit einer Szene aus einer Gerichtsverhandlung. Diese will gezielt Erwartungen schüren, was auch absolut gelingt.
    Über den ganzen Film werden dann immer wieder Szenen eingestreut aus dem Gerichtssaal, während sich allmählich die Hintergründe entspinnen und einen Einblick in das Milieu der Punks gewähren. Wie in ähnlichen Filmen, so überzeugen auch hier die Darsteller und vermitteln gut das vorherrschende Lebensgefühl am Rande einer Gesellschaft. Dabei nimmt die Reibung zwischen den Punks und der weissen Ober- und Mittelschicht immer mehr Fahrt auf und kulminiert in dem Drama, welches dann Anlass der Gerichtsverhandlung ist.
    Was man dem Film durchaus ankreiden kann, ist, dass er klar eine Pro-Position gegenüber den Punks einnimmt, aber erst so recht gegen Ende des Films. Davor spürt man davon eigentlich wenig. Das Bild ist differenziert und das Hochschaukeln auf beiden Seiten wird neutral betrachtet. Gegen Ende ist dann ein Audiokommentar in den Film geschnitten, der die eine Seite anprangert, zu recht, aber halt auch das Verhalten der Punks in keinster Weise kritisiert. Am Ende bleibt die Erkenntnis, dass Gewalt immer Gegengewalt erzeugt und am Ende alle Verlierer sind. Die tragischen Ereignisse verfehlen ihre Wirkung nicht und brechen sich in den Reaktionen der Angehörigen. Deren Schmerz trifft ins Mark und die Gerichtsverhandlung scheint zuweilen unerträglich zu sein.
    Ein Streifen, der zum Nachdenken anregt, zwar nichts beschönigt, aber ein klareres Statement bezüglich der Gewalt auf beiden Seiten verlangt hätte. Und nein, das ist jetzt keine Anspielung auf Trumps es gab Gewalt auf beiden Seiten. Hier nutzen wirklich beide Seiten das Mittel der Gewalt, um Konflikten zu begegnen. So wirkt denn auch das Ende wenig versöhnlich und mutet umso realistischer an. Denn es ist schwer vorstellbar, dass der Kreislauf der Gewalt durchbrochen wird.
    Sehr gut gefallen hat mir zu Beginn auch die parallel dargestellten Verhaltensmuster beider Gruppierungen. Die unterscheiden sich nämlich kaum, ausser dass die einen von Teilen der Gesellschaft gedeckt werden, die anderen nicht. Der Film thematisiert in erster Linie eben dieses Ungleichgewicht und möchte es auch als den Schluss, den man ziehen soll, verstanden wissen.
    Fazit: Toll gespielt und inszeniert, wenn auch nicht immer ganz konsequent in der Gewaltthematik. Sehenswert allemal, Fans oben genannter Filme werden nicht enttäuscht sein.

    #1656353
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Operation Finale (Netflix)

    Der Film schildert die Jagd nach Adolf Eichmann, der sich unter falschem Namen in Argentinien abgesetzt hat und dort durch die Regierung insgeheim geschützt wird. Das Thema ist spannend aufbereitet und zweigt den Zwist ein Jäger zu sein und gleichzeitig einen gewissen Anstand zu wahren. Das gelingt nicht allen, steht doch hinter jedem der Agenten eine Geschichte, die durch den Verlust eines oder mehrerer Familienmitglieder geprägt ist. In Flashbacks sind dann Szenen aus dem Zweiten Weltkrieg zu sehen.
    Auf der anderen Seite wird aus Adolf Eichmann kein eindimensionaler Schurke gemacht. Ben Kingsley schafft es genial die Nuancen herauszuarbeiten und in stellenweise als Opfer aussehen zu lassen, was er natürlich nicht ist.
    Die Inszenierung ist angemessen, ohne dass sie sich gross vom Rest ähnlicher Produktionen abhebt. Der Cast um Oscar Isaac und Ben Kingsley lässt keine Wünsche offen. Für Fans von Steven Spielbergs München, wobei dieser klar der besser gemachte Film ist.

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