DEKALOG
Polen 1989
Ich habe mir vorgenommen dieses 10 stündige Werk anzuschauen, habe bisher nur Teil 1 und 2 geschafft. Die Kulisse ist Tristesse; Hochhaussiedlungen, Gänge, Flure, Treppenhäuser. Und dazwischen existentielle, tiefste menschliche Dramatik. Vater und Sohn sind vernarrt in ihre Computer. Machen sich ein Spiel daraus alles zu berechnen. Und dann ein erfrorener Hund. Keine Berechnung hilft. Er doziert, der Junge geht in die Schule. Lässt sich alles berechnen? Und so muss es zur Katastrophe kommen. Mich überraschen die extrem guten Schauspieler. Als ob das Ganze eine Doku wäre.
Im zweiten Teil dann die Frau, die ständig im Flur raucht, der alte Mann, der in seiner Wohnung mit einem Wellensittich wohnt. Sie schwanger, er Arzt, der Mann der Frau totkrank. Sie hat einen Liebhaber. Die Abtreibung macht sie von der Prognose des Arztes aus. Eiskalt die Dialoge, wie ein Messer am Hals. Und doch führt alles zu einer überraschenden, menschlichen Wendung und einem ebensolchen Ende.
Für wen könnte das was sein? Gedreht von Krzysztof Kieslowski. Er hat viele Dokus gemacht.
Ich empfehle Dekalog der ü30, ü40 Generation und darüber hinaus.
Persönlich erinnert mich der Film, bzw. die bisherigen zwei Teile, an meine Reisen nach Belarus, Minsk, Malinowka.
Mir fällt das gute Bild und das Licht auch auf. Kieslowski hat ein bisschen was von Kubrick. Und eben dieser Grossmeister lobte ihn 1991.