Der Film und Fernseh Thread

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  • #1724035
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Also Adkins ist bitteschön immer noch Brite. :-p
    Falls du ihn nicht kennst, dann guck dir Accident Man an, sollte dich deutlich besser unterhalten, auch wenn er wirklich nix neu erfindet.

    Hab gestern mal mit American Horror Stories (der auf Disney+ laufende Ableger von American Horror Story) angefangen. Production Value und Schauspiel gehen dabei durchaus alles klar, nur einerseits ist die Story schon X mal besser umgesetzt worden und andererseits ist mir das schwule Paar mit lesbischer Tochter einfach nen Ticken zu dick aufgetragen. Immerhin soll es sich im Verlauf der Anthologie ein nettes Stück steigern.

    #1724067
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ich dachte der wäre Russe #Boykaforever.

    #1724068
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Boyka dich gefälligst meiner Meinung, das Moussi mir nicht gefallen lassen, Van Damme und zugenäht.

    Das war jetzt leider immer noch besser als die beiden neuen Kickboxer…

    Hab jetzt mal The Mandalorian angefangen (ja, erst jetzt), das wirkt für mich ein wenig wie Star Wars meets (Spaghetti) Western meets Nachmittags-Cartoon Serie. Zumindest zu Beginn funktioniert das alles ziemlich gut, wirklich gelungen finde ich dabei bisher den Score der gewisse Assoziationen weckt und gleichzeitig relativ frisch daher kommt.

    #1724145
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Boyka dich gefälligst meiner Meinung, das Moussi mir nicht gefallen lassen, Van Damme und zugenäht.

    🙂

    Ein Teil des Scores erinnert mich immer an Rocky, wie passend, dass Apollo Creed mit dabei ist. Die Serie hat so ihre Momente, schwankt ein wenig bei der Inszenierung, witzigerweise gerade bei den Actionszenen gibts auch mal richtige Lowlights. Staffel 2 ist auch eine schöne Steigerung. Die kurze Laufzeit wirkt sich mMn etwas negativ auf die Charakterentwicklung aus, hätte gern ein wenig mehr drumherum gehabt.

    #1724149
    Anonym
    Inaktiv

    American Horror Stories, Disnex+
    Bin über die ersten fünfzehn Minuten nicht hinausgekommen. Die Charaktere waren klischeehaft und nervig, das “Unheil” das Unspannenste aus der ersten Staffel der Mutterserie und irgendwie eine seltsame Kombination, wenn man Homosexuelle mit einem sexuell Gestörten zusammenlegt …

    #1724151
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Evolution

    Ivan Reitmans erster Film der Nuller-Jahre. Bezeichnend für das Jahrzehnt ist die Welle an Remakes, Reboots, Fortsetzungen und dgl., die die Kinocharts dominierten. Leider hatte es da Evolution als origineller, eigenständiger Beitrag irgendwie schwer, sein Publikum zu finden. Irgendwie unverständlich, aber der Film blieb weit unter den Erwartungen damals. Vielleicht erklärt das auch, warum man jahrelang jetzt auf einen Bluray-Release warten durfte. Kann aber auch mit den Rechten zu tun haben, denn weil der Film damals in Budget-Schwierigkeiten war, wurde mit Sony ein Deal ausgehandelt, in Zuge dessen sich Sony die Vertriebsrechte ausserhalb der USA gesichert hatte. Aber ich lass es mit der Spekolution und widme mich der Evolution. Diese fand zwar durchaus statt beim Sprung von DVD zu Bluray, aber ist jetzt auch kein Augenöffner. Tonal gehts genauso wuchtig zu, wie auf der DVD. Direktionalität hätte etwas mehr vorhanden sein dürfen. Dafür arbeitet der Subwoofer mal wieder richtig. Das Bild hat zuweilen starke Unschärfen, beispw. beim Meteoriteneinschlag und der Flucht von Wayne, der gerade eine Feuerwehrübung in Eigenregie abwickelt. Aber im Grossen und Ganzen wird solide Kost geboten. Referenz sieht dennoch anders aus. Ein neues Master wäre sicher nötig gewesen.
    Der Film startet mit eben erwähntem Meteoriteneinschlag auf der Erde in der Nähe des Kleinstädtchens Glen Canyon. Schnell bilden sich winzige Organismen auf der Oberfläche es Meteoriten, die eine Evolution im Eiltempo durchlaufen, sehr zum Nachteil der bislang dominanten Spezies, dem Mensch. Gut gibt es Gegenwehr in Form von Duchovny (Akte X), Orlando Jones und Sean William Scott. Ferner darf auch noch Julian Moore mitmischen, die als Tolpatsch für Schmunzler sorgt. Was ein wenig irritierend ist und ich so gar nicht mehr auf dem Radar hatte, ist dieser doch recht offen vermittelte Sexismus. Das soll jetzt nicht eine verkopfte Sexismus-Debatte einleiten, aber im Grunde schneiden die Frauen in diesem Film verdammt schlecht ab. Doof und in erster Linie das Opfer männlicher Wollust. Da es sich um eine Komödie handelt, kann man das auch als Humor taxieren. Aber da es sich nicht um Austin Powers handelt, wirkt es zuweilen auch ein wenig deplatziert. Wie gesagt, konnte mich da gar nicht mehr so genau daran erinnern. Vermutlich zeigt da die Metoo-Debatte ihre Wirkung und man ist da sensibler unterwegs.
    Davon abgesehen hat der Film eine Mischung aus Ghostbusters- und Men in Black Vibes, welche humoristisch unterfüttert werden. Die Wissenschaft ist nicht gänzlich unernst, aber natürlich darf man hier auch nicht eine Nolansche Aufarbeitung des Themas Evolution erwarten. Duchovny wirkt hier so lässig wie in Californication und bringt die Dialoge mit seinem Timing perfekt rüber. Die Figuren ähneln sich sowieso sehr stark. Orlando Jones merkt man sein Gespür für Timing ebenfalls an und Scott ist in Komödien auch nicht unerfahren.
    In weiteren Rollen darf man Sarah Silverman, Ethan Suplee, Ted Levine als schmieriger General und last but not least Dan Aykroid als Gouverneur erleben. Sie alle tragen ihren Teil zum Spass bei. Und genau das schafft der Film immer noch, Spass zu verbreiten. Es wäre da schon eine Kunst, keine gute Laune zu kriegen. Für meinen Geschmack dürfte es sogar noch etwas mehr Horror-Appeal haben, aber es funktioniert auch so ganz gut. Die ganzen Kreaturen sind sowieso die heimlichen Hauptdarsteller und man ist immer gespannt, welchen Evolutionsschritt man als nächstes sehen wird.
    Wer den Film damals mochte, kann beruhigt zugreifen. Alternative Empfehlungen sind die erwähnten Men in Black und Ghostbusters. Kinder kommen übrigens kaum welche vor. Das überrascht durchaus. Übertreibungen muss man hinnehmen können, der Film nimmt sich absolut nie zu ernst. Erinnert da vom Gefühl her auch ein wenig an Galaxy Quest, aber ohne dessen ernste Zwischentöne, die ab und an durchscheinen.
    Reitman hat danach noch drei Filme gedreht. Davor ist Ghostbusters der einzige, der fortgesetzt wurde. Ansonsten hat er die Filmwelt um einige Komödien reicher gemacht, die im Gedächtnis blieben. Heute wirkt das fast schon anachronistisch. Von Ghostbusters 3 hat er sich verabschiedet nach dem Tod von Harold Ramis. Neuere Projekte sind, soweit ich weiss, nicht bekannt.
    Das Steelbook zu Evolution gefällt mir gut, auch wenn ich den Smiley der damaligen DVD Special Edition in ähnlicher Optik bevorzugt hätte.

    #1724152
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Guter Film. Reitman ist damals auch kein bisschen in die Effektfalle gelaufen, wie allzu viele andere altgediente Regisseure in der Zeit.

    In der allgemeinen Bewertung kam er damals aber nur so mittel weg.

    #1724216
    Anonym
    Inaktiv

    Schließe mich an. Habe ihn damals – und glaube auch nur dort – im Kino gesehen. Gute Unterhaltung und ich kann mich sogar jetzt noch an ein paar Szenen erinnern. Leider nicht auf Neflix oder D+ zu sehen.

    #1724404
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Noch mal The Mandalorian:

    Ich hab einfach Spaß mit der Serie, mittlerweile Mitte von Staffel 2. Das Outer Rim ist natürlich perfekt für einen Space Western, da darf mit quarianischen Piraten auch ruhig mal in die Klischeekiste gegriffen werden. Wirklich neu macht die Serie auch in Staffel zwei wenig bis nix, im Prinzip war halt auch schon die erste eine Ansammlung vertrauter Motive. Das macht aber alles nix, weil Mandalorian das was es will gut macht.

    Davon ab gefällt mir der auch mal vergleichsweise schwarze Humor, der immer wieder mal durchschlägt. Ob das nun bei IG-11 ist oder bei ‘Baby Yoda’, der immer wieder mal für kleine Überraschungen gut ist, etwa die Eier einer intelligenten Spezies zu essen, und halt nicht einfach nur niedlich ist.

    Leider zeigt die Serie auch komplett auf, was der Sequel Trilogie immer fehlte, ein durchgehendes Konzept. Gerade letzteres scheint bei Mandalorian auch Staffelübergreifend vorhanden zu sein. Da wäre z.B. das Darksaber am Ende von Staffel eins, das jetzt offensichtlich wichtig wird, Fennec Shand dürfte nach der angedeuteten Rettung auch noch eine wichtige Rolle spielen, die ST hat es dagegen jedes Mal geschafft, nicht nur solche Andeutungen kaputt zu machen sondern gleich die ganze Handlung der Vorgängerepisode zu zertrümmern, wobei das ganz besonders für Episode IX gilt.

    #1724408
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    Ja, sehe ich genauso. Während man bei der ST etliche Handlungsstränge aufgerissen und dann wieder verworfen bzw. unbefriedigend beendet hat, beschränkt sich der Mandalorian auf eine einfache aber nachvollziehbare Geschichte die auch dem alten Fan Spaß macht.

    #1724419
    Anonym
    Inaktiv

    Bin mal wieder angenervt vom Netflix Angebot und der Film- und Fernseh/Serien-Welt allgemein:
    Eigentlich wollte ich gestern Abend nur gemütlich einen Film schauen. Vielleicht ein wenig Horror … aber alles, was ich gefunden habe, hat entweder hart an der zwei Stunden Marke gekratzt, lag drüber oder hat sich als Serie herausgestellt. Da frag ich mich doch ernstlich, muss das sein?
    Klar, wenn ein Thema viel hergibt, kann man viel draus machen, aber immer wieder stelle ich fest, dass die Mehrzeit schlich unnötig ist. Das Erzähltempo schleppend und ein hafen unnützer Charaktere eingeführt werden, die keinen Charakter haben und nur ein Klischee erfüllen und/oder Zeit rauben.
    Vergleicht man da mal ältere Filme, z.B. die heute noch immer sehr guten Sherlock Holmes mit Basil Rathbone, stellt man fest, dass diese in einer guten Stunde durch sind. Man gut unterhalten wurde und nichts den Eindruck erweckt hat, dass es getrieben war.

    Und die Streaminganbieter bräuchten ganz dringend eine Playlist-Funktion, in der man mehrere Filme und Serien hintereinander packen kann, um sich so z.B. ein Abend- oder Samstagmorgenprogramm zu bauen, statt immer wieder zwischen den Serien zu wecheseln. Gerne auch mit der Option Sprache je Segment festzulegen und ob die Intros geskippt werden oder nicht.

    #1724607
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Dune

    Bildgewaltig. Hätte man nur ein Wort zur Verfügung, um Dune als Kinoerlebnis zu beschreiben, wäre bildgewaltig sicher ein treffender Begriff. Zugegeben, weniger hätte ich nach Blade Runner 2049 von Villeneuve auch nicht erwartet. Damit hat er sich für mich in punkto cineastischer Bildkomposition in einem kleinen und exklusiven Club von Filmemachern endgültig etabliert. Das Worldbuilding ist hervorragend umgesetzt, man wird förmlich in die Welten, die er kreiert hineingezogen. Beim Score geht er einen ähnlichen Weg wie bei Blade Runner und lässt das Geschehen akustisch intensivieren, ohne ein wirklich durchgängiges Thema zu bemühen. So hat man zwar keine Ohrwurmqualität, aber der Soundtrack ist jederzeit passend. An einer Stell kurz vor Ende gibt es dann noch eine musikalische Referenz zu Lynchs Werk.
    Was ich gerne auch als Überleitung nutzen möchte, denn klar ist Lynchs Film immer präsent. Verständlich, dass Villeneuve betont, sich davon abgrenzen zu wollen. Dennoch sind viele Passagen der Handlung recht identisch. Drängt sich ein Vergleich damit zwangsweise auf? Ich denke das hängt auch stark davon ab, wie man Lynchs Werk beurteilt. Ich gehöre zu denen, die Lynchs Film mögen. Es gibt einige Sachen, die finde ich in seinem Film besser, andere in Villeneuves Umsetzung. Aber der Reihe nach.
    Figurenzeichnung. Der Cast ist bis in sämtliche Nebenrollen top besetzt. Mit Chalamet wählte Villeneuve einen sehr jungen Darsteller. Er unterscheidet sich somit auch ein wenig von McLachlans Version. Villeneuve lässt uns ebenso wie Lynch direkt an den Visionen teilhaben, die Paul Atreides auf seinem Weg begleiten. Obwohl Chalamet deutlich jünger als McLachlan ist, kommt jener aber kindlicher rüber. Das liegt mMn an seiner kindlichen Neugier, die durch einen Kniff immer wieder an den Zuschauer herangetragen wird. In Lynchs Variante hört man immer wieder die Stimme Pauls aus dem Off, wie er innere Zwiesprache hält und seine Beobachtungen in Fragen formuliert. So entsteht das Bild eines Neugierigen, eines Lernenden. Ich finde das jetzt bei Lynch so etwas besser gelöst, weil es der Figur noch andere Facetten hinzufügt, als würde man es nur bei den Visionen belassen. Diese können bei Villeneuve durchaus Distanz schaffen. Das umgeht er dafür, indem er Paul immer wieder weltlich erdet, beispw. wird auch seinem Verhältnis zu Duncan und Guerny mehr Platz eingeräumt. Dadurch kann die Figur für ein modernes Publikum durchaus zugänglicher sein. Was mir aber ein wenig fehlt, ist mehr Konflikt auf seiner Wegfindung gegenüber den Eltern. Hier ist man eine Spur zu konsiliant im Verhältnis der Figuren zueinander. Dabei wird doch einiges angedeutet.
    Schematisch bedient sich Villeneuve eher bei Game of Thrones und lässt der politischen Dimension mehr Raum als Lynch, wo die Botschaften deutlich schwächer implementiert sind. Hier sind die strategischen Entwicklungen und Verwicklungen klar bedeutsamer. Dieser Ansatz gefällt mir durchaus und grenzt den Film stärker von Lynchs Film ab, der mehr auf die esoterische Komponente setzt. Der Kampf um Ressourcen und der Eingriff in die Natur sind ähnlich wie bei Avatar der rote Faden, der sich durch die Erzählung zieht. Wobei der Wüstenplanet deutlich unwirtlicher ist, was zu jeder Zeit spürbar veranschaulicht wird. Naturgemäss ist landschaftliche Abwechslung eher rar gesät. Gerne hätte ich etwas mehr von Kaladan und Guedi Prime gesehen. Die Bilder sind aber spektakulär, erinnern von der Bildsprache her auch an asiatische Werke namhafter Regisseure.
    Im Grunde erzählt Villeneuve aber auch nicht wesentlich mehr, weshalb unweigerlich die Frage auftaucht, an welcher Stelle er endet, ist doch ein zweiter Teil angedacht. Für mich tut er das an einem logischen und erwartbaren Punkt. Das Mehr an Zeit, dass der Film benötigt, wird effektiv dazu genutzt, den Zuschauer tiefer in die Welt eintauchen zu lassen. Fastfood-Konsumenten wird der Film sich konsequent verweigern. Wer ein Problem mit Entschleunigung hat, dürfte die eine oder andere Straffung vermissen. Ich fand das Pacing gelungen und blieb bis zum Schluss gebannt. Am Ende des Films hat die Reise für Paul gerade begonnen, witzigerweise in einer Sequenz, die mich an den Kampf um den Herrscherthron von Wakanda erinnert. So viel zu Copy-Paste-Kritik von Villeneuve am MCU.^^
    Die Widersacher des Protagonisten sind ebenfalls passend besetzt und in Szene gesetzt. Wobei man hier recht zurückhaltend ist. Baron Harkonnen ist ein widerlicher Typ, wobei er und sein Heimatplanet in Lynchs Version noch ein wenig surrealer und ekliger waren. Die Soldaten des Imperators kriegen hier im Gegensatz zu Lynchs Film mehr zu tun und der Imperator manifestiert sich hier ausschliesslich über Handlungen, die er initiiert. Dass man ihn gar nicht sieht, erinnert an A New Hope, wo Palpatine auch nur mit Titel genannt wird, ansonsten im Hintergrund bleibt. Mit diesem Kniff kann man jetzt schon das Interesse am Nachfolger ein wenig anheizen.
    Was der Film sehr schön aufzeigt, wie Sci-Fi-Fantasy mit ein wenig Anspruch bildgewaltig in Szene gesetzt werden kann. In vielen Szenen fühlte ich mich an Star Was erinnert. Und es schwingt dann immer auch ein wenig Wehmut mit, weil Dune von Villeneuve zeigt, was auch bei Star Wars möglich gewesen wäre mit den richtigen Leuten hinter den Kulissen. Wirklich viele Alternativen gibt es hier auch nicht, was nicht zuletzt der Komplexität der Vorlage geschuldet ist. Die Reise des Auserwählten nimmt hier freilich eine andere Wendung als bei Anakin in Star Wars. Aber es gibt wirklich einige Momente in der Narration, die ein bisschen wie ein was wäre wenn wirken. Ohne zu sehr abzuschweifen, will ich darauf hinaus, dass künftige Filme in diesem Genremix sich mit Dune werden messen müssen. Freilich auch der Nachfolger, den ich mir sicher auch wieder im Kino ansehen werde.
    Ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht von dem Film. Der Stoff wurde zeitgemäss interpretiert und aufbereitet, wie das seinerzeit auch bei Lynch der Fall war. Mir gefallen beide Filme. Wo der eine strukturierter und handlungsfokussierter wirkt, ist der andere in seiner Theatralik und Inszenierung ein filmgewordenes Bühnenstück. Worldbuilding ist bei beiden grossartig. Eine abschliessende Beurteilung kanns nicht sein, weil Villeneuve noch in der Bringschuld ist mit der Vollendung seiner Vision. Einen Steigerungslauf sehe ich freilich aber nicht gegenüber seinem Blade Runner. Beides gehört aktuell zur Speerspitze des Sci-Fi-Kinos. Um doch noch ein wenig Kritik anzubringen, die ich auch anderswo schon vernommen hatte, die Figuren wirken manchmal auch ein wenig zu unnahbar, was mMn daran liegt, dass sie alle recht handlungsfokussiert agieren, wie Bauern in einem Schachspiel. Ein wenig mehr Unberechenbarkeit wäre der Ambivalenz zuträglich. Ein Wechselbad der Gefühle erlebe ich nicht, dafür sind die Charaktere zu sehr konfliktbefreit. Diese Chancen lässt Villeneuve in seinen Filmen immer mal wieder liegen. Vielleicht wäre hier ein wenig Drehbuchfeinschliff nötig? Eine Ausnahme ist hier the Prisoners, wobei dieser Film dafür mit ein wenig narrativen Defiziten kämpft. Die gibt es hier nicht. Wie ich schon eingangs erwähnt habe, hätte mir eine Vertiefung des Beziehungsgeflechts der Figuren durchaus zugesagt. So nimmt mich der Verlust den Paul erleidet weniger mit, als erhofft. Oscar Isaac gibt einen grossartigen Leto ab, aber in der Beziehung zu seinem Sohn fehlt dann doch ein wenig. Aber das ist schon Motzen auf hohem Niveau.
    Ich freu mich auf jeden Fall schon auf ein Wiedersehen mit den Figuren und der Welt. Hätte der Film zu wenig richtig gemacht, wäre das ja nicht der Fall. Apropos Wiedersehen, in einer Szene wird etwas angedeutet, was für eine bestimmte Figur hoffen lässt. Die Visionen von Paul lassen ebenfalls Raum für Interpretationen, wie sich auch in dem Film schon zeigt.
    Auch nicht unerwähnt lassen will ich im Schlussfazit den Supporting Cast. Stephen Henderson als Tufir und Charlotte Rampling als oberste Benegesserit sind ein absoluter Glücksgriff.
    Die Fortsetzung kann kommen. Der Film ist das Spice, dass das Kino dringend benötigt. Gebt uns mehr davon!

    #1724879
    Anonym
    Inaktiv

    Fearstreet 1994 – Netflix

    Gestern hatte ich unglaubliche Lust auf ein wenig Grusel und so dachte ich mir, gib dem ersten Teil des Dreiteilers eine Chance. Gesagt getan und nach ne halben Stunde augeschaltet.
    Es fängt schon damit an, dass das Intro eine “was in den Jahrzehnten zuvor passiert ist” Zusammenfassung ist. Gefolgt von einem Slashermord, der so langweilig und uninspiriert dargestellt wird, dass man schon etwas mit den Augen rollt. Den Rest der Zeit, die ich durchgehalten habe, ging es um eine schwarze Teenagerin, die auch eine Lesbe und irgendwie ein Außenseiter ist. Außerdem wohnt sie in “Bösenort”, das genau neben “Guthausen” ist und dessen Name genau das alles herausposaunt. Alles Schlechte passiert nur in dem einen und alles Gute nur in dem anderen Ort. Und es gab eine Hexe und die ist wohl Schuld …
    Ähm ja … nach dem Slasher-Moment geht es dann nur noch um Ms. Snowflake … bei 100 Minuten Laufzeit ist es einfach lächerlich, dass einfach nichts passiert und nervt. Die anderen zwei Teile kann sich Netflix sonstwo hin schieben und es zeigt wieder, dass das selbstproduzierte Zeug großteils einfach nur Mülll ist.

    #1724883
    The-Boy-Who-LivedThe-Boy-Who-Lived
    Teilnehmer

    @Nightrain ich als R. L. Stine-Fan war auch enttäuscht und gelangweilt von der Interpretion Fear Streets. Ich habe noch den zweiten Teil runtergewürgt, jedoch setzen sich das durchschaubare Schema des ersten, sowie die nervenden, klischeebehafteten Teenie-Motive in diesem fort.
    Ansonsten teile ich deine Kritikpunkte und ich fühle mich wieder einmal bestätigt, das erstens manche Literatur besser dran gewesen wäre, nie das Rampenlicht zu erblicken, und zweitens: Bei Netflix Eigenproduktionen sollte ich es seit geraumer Zeit besser wissen.

    #1725030
    Bort1978Bort1978
    Teilnehmer

    Wow. Die halten sich ja voll an die Story der Resi-Spiele. Jedenfalls erkennt man ja ne Menge wieder. Coole Sache.

Ansicht von 15 Beiträgen - 12,361 bis 12,375 (von insgesamt 13,086)
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