Erdbebenkatastrophe in Japan
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Anonym vor vor 12 Jahre, 4 Monaten aktualisiert.
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22. März 2011 um 8:40 #954521
captain carot
Teilnehmer@Gipetto: abgesehen davon, dass die 1400MW fast schon ein Höchstwert sind, die Flächennutzung ist bei Solarthermie gar nicht so schlecht und es ist eben einer von vielen Bausteinen.
Dabei stehen aber Großunternehmen schlicht im Weg. Blockkraftwerke können oft mit regionalen Grünabfällen betrieben werden und neben Strom auch Fernwärme produzieren. Da wird natürlich der Schadstoffausstoß gegen die nachwachsenden Pflanzen gerechnet, die Dinger sind aber sehr effizient. Bei Windkraft, Kleinwasserkraft uvm. sieht´s ähnlich aus. Bei Biomasse wäre noch Schweinemist als guter Energielieferant aus Abfall zu nennen. Da gibt es Unmengen Varianten, die eigentlich nur zwei Probleme bereiten.
Erstens, sie kosten keine Arbeitsplätze, machen aber kleine und mittelständische Strukturen statt Großunternehmen nötig. Die Energielobby sind aber eben die Riesen wie Eon, RWE oder Vattenfall.
Zweitens, der nötige Netzausbau ist teuer. Wenn man aber die steigenden Kosten bei den fossilen Brennstoffen oder die enormen Summen, die die Entsorgung von Atommüll und -anlagen verschlingen sieht, dann relativiert sich das extrem.Bei uns vor Ort gibt´s auf dem Gelände der ehemaligen Zeche ein solches Blockkraftwerk. Die vorhandene Dachfläche wurde nebenbei mit einer Photovoltaikanlage zugepflastert. Dazu kommt auch eine gewisse Menge an Windkraftanlagen in der Umgebung. Auf der anderen Seite die Riesenlöcher, die Garzweiler, Inden und co. in der Landschaft hinterlassen, die Abgaswolken mehrerer Braunkohlekraftwerle, Bergschäden vom Steinkohlebergwerk und mehr. Vom mittlerweile fehlenden Gestank der Kokerei ganz zu schweigen. Die Zeche hat die Landschaft hier enorm geformt. Seien es die Halden, die teilweise immer noch stehenden Gebäude, etwa die riesige Halle einer Kohlewäsche, oder das alte Schienennetz, zwar außer Betrieb aber zum Großteil nicht abgerissen.
Entschuldigung, aber da sind die Windkraftanlagen das kleinere Übel in der Landschaft, nebenbei riechen die nicht und machen viel weniger Krach. Außerdem ist Windkraft längst nicht überall sinnvoll. Dass Deutschland mit Windrädern zugepflastert wird, davor braucht man wohl keine Angst haben.Ich bin kein Spinner. Alles sofort abschalten und den vorhandenen Müll wegzaubern geht nicht. Von mir aus sollen die drei neuesten und sichersten Reaktoren wirklich noch eine Zeitlang am Netz bleiben, weil da Risiken am Gerinsgten und Vertretbarsten sind. Die ältesten, vor allem die, die längst abgeschaltet sein sollten sollten aber gar nicht mehr ans Netz gehen.
Vor allem sollte man aber wirklich daran denken, dass der Ausstieg aus dem Ausstieg unter´m Strich ein reines Geschenk an die Großkonzerne war. Als Brückentechnik ist Kernkraft aus einer Reihe von Gründen völlig ungeeignet, alleine schon, weil ausgerechnet KKW´s überhaupt nicht auf kurzfristige Schwankungen reagieren können.Ach ja, erinnert sich noch jemand an die tolle Liste von wegen warum wir Atomkraft in Deutschland brauchen, unterschrieben von verschiedenen Managern, (Ex-) Politikern und Wissenschaftlern?
Ein einziges Beispiel: Wolfgang Clement. Sitzt seit längerem im RWE Aufsichtsrat. RWE hat fünf Reaktoren verteilt auf drei AKW´s im Betrieb. Der ist natürlich völlig unvoreingenommen. Und wie kruze Recherchen zeigen nur ein Beispiel von vielen bei dieser einen Liste.
Von anderen Bereichen gar nicht erst zu reden.
22. März 2011 um 9:27 #954522captain carot
TeilnehmerDabei sollte man sich aber auch mal mit der Planung beschäftigen. Vor 2050 wird es wohl überhaupt kein nutzbares Kraftwerk geben. Dann ist DEMO geplant. Allerdings auch nur als 2000MW Kraftwerk. Also nix von wegen eine Anlage für ganz Europa.
Aktivierung des Inventars findet allerdings sehr wohl statt, wie bei einem Kernspaltungskraftwerk. Die Kosten sind ebenfalls enorm und viele Fragen offen. Jedenfalls reicht es nicht, um sich nach aktuellem Stand der Technik auf kontrollierte Kernsfusion zu verlassen. Da sind in den nächsten 20 Jahren noch viele Fragen offen. In der Zeit werden aber alleine schon wegen der Entwicklung in vielen Schwellenländern die Preise für fossile Brennstoffe enorm steigen.
22. März 2011 um 9:38 #954523Anonym
InaktivJa sicher…aber es ist wenigstens in Planung. Und 10 Milliarden Euro für ITAR sind eine mutige Investition in die Zukunft.
Technische Entwicklung und die Nutzbarmachung der thermischen Energie würde letzlich eine Menge der heutigen Probleme lösen.Ausreichende-potentiell ähnlich effektive-Alternativen für einen sauberen und vor allem sichereren Planeten gibt es derzeit nicht.
22. März 2011 um 10:04 #954524Anonym
InaktivEine Alternative-wobei noch in Entwicklung und noch längst nicht ausgereift-sind Plasmafusionsreaktoren.
In ihnen werden Wasserstoffisotope verschmolzen und die entsehende Neturonenstrahlung und bewegungsenergie nutzbar gemacht.
Am effektivsten scheint bisher die Fusion von Deuterium und Tritium, es gibst aber Testanlagen mit weniger radioaktiven Brennstoffen.
Wer sich dafür interessiert sollte mal ITER (seit 2009 in Frankreich im Bau und vermutlich gegen 2018 bertriebsbereit), JET (England), ASDEX (Max-Planck Insitut, München), EAST (China)…oder einfach TOKAMAK als Oberbegriff googlen.
Auch wenn ein Aufschrei ertönt, wegen wiederum radioaktiven Brennstoffen und einer Fusionstemperatur von über 100 Millionen Grad Kelvin, so ist dies doch eine interessante Alternative, da ein einziger effektiv arbeitender und ensprechend großer Reaktor, ganz Europa problemlos mit Energie versorgen könnte.
Problem ist der extreme Kostenfaktor in Relation zur Laufzeit, damit sich der Energieertrag rentieren kann und bezahlbar bleibt. Andererseits enstehen keine nennenwerten Abfallprodukte, keine Emissionen und eine kritische Reaktion die zu einem GAU führen kann, ist aufgrund der Beschaffenheit ausgeschlossen.
Auch ist Lithium (aus dem Tritium gewonnen wird) sehr selten und was die globale Sicherheitslage betrifft auch eher kritisch zu betrachten, da nur wenige Gramm Tritium-Deuterium die Energiefreisetzung von nuklearen Waffen bertächtlich steigern kann.
22. März 2011 um 14:47 #954525captain carot
TeilnehmerDas hängt doch vor allem von uns ab. Wenn der Durchschnitts Drei Personen Haushalt z.B. weiter lustig um die 4.600KW/h pro Jahr verbraucht sicher nicht. Wenn jeder unbedingt mindestens ein Auto der Größe X braucht und am Besten noch ein SUV, ohne dass er jemals ins Gelände fährt, dann sicher auch nicht. Und die nächsten Wohlstandsgesellschaften stehen ja auch schon vor der Tür.
22. März 2011 um 19:44 #954526Anonym
InaktivRichtig, alles beginnt im kleinen und ein Verständnis für die Probleme die uns alle betreffen, solche Katastrophen und Umstände die auch zu globalen Konflikten führen, muss geschärft werden…auch wenn ich glaube, dass es an der allumfassenden Ignoranz scheitern wird.
Ich habe seit einiger Zeit einen kürzeren Weg zur Arbeit->Auto verkauft und auf Mountainbike und offentliche Verkehrsmittel umgesattelt.
Ich ernähre mich gesund und bewusst->Mein Herd wird höchstens drei Mal in der Woche benutzt.
Elektrogeräte laufen bei mir nie auf Stand-by.
Mülltrennung fägt bei mir beim Einkaufen an.
Ich heize äusserst bewusst, verschwende nicht unnötig Wasser und achte auf meinen Lebensstil.Ich bin kein Neurotiker, ich weiß nur was nötig und was unnötig ist…da bin ich aber in meinem Bekanntenkreis so ziemlich der Einzige.
Ich bin Zyniker…wir Menschen sind der letzte Dreck und steuern mit verklärter Ignoranz auf das Ende zu. Nichts und Niemand wird daran was ändern!
Kling vielleicht traurig, aber das glaube ich wirklich und dennoch wünschte ich es wäre anders.22. März 2011 um 20:17 #954527S.T.A.L.K.E.R.
TeilnehmerWas ich nicht verstehe ist die Tatsache das alle Plötzlich gegne Akw streiken. In Japan, klar Erdbebengebiet aber die sauberste und eine der sichersten(sofern keine erdbebengefahr,oder Kühlversagen) Stromqellen abzuschaffen ist sinnlos.(wie erdbebengefährdet ist deutschland?)
2. Punkt Akws Erdbensicher bauen…erklär mir bitte einer wie man so ein Gebäude erbensicher mach?Und vorneweg ist es bedenklich wenn man zuhause kacken geht und keinen ort für die sche*** hat.
22. März 2011 um 20:34 #954528Anonym
InaktivAbstrahiert könnte man sagen durch Stoßdämpfer und eine massive und dennoch flexible Bausubstanz.
Ach und ja, ich finde es sogar abartig, dass die Ereignisse als Aufhänger für die ganzen anti-Atom-aber-keine-Alternative-haben-Spackos verwendet werden.
23. März 2011 um 2:07 #954529Triforce-Finder
TeilnehmerS.T.A.L.K.E.R. wrote:… aber die sauberste und eine der sichersten(sofern keine erdbebengefahr,oder Kühlversagen) Stromqellen abzuschaffen ist sinnlos.Die sauberste? Das ist ein Witz, oder? Von sicher ist auch gar nicht zu reden. Bitte sag mir, dass du das nicht wirklich glaubst…
Es streiken nicht “plötzlich” alle gegen AKWs. Es wird nur eben jetzt hier darüber geredet. Gestreikt wird eigentlich dauernd. Alternativen gibt es nicht? Wirklich? Als ob es jemals anders versucht worden wäre. In kaum eine andere Energiegewinnungsmethode wurde derart viel Entwicklungsarbeit gesteckt wie in die Atomkraft.
Die Endlager sind nicht sauber. Das mag zwar dem ein oder anderern Atomfan nicht gefallen, aber die entsorgung muss man mit in die Gleichung einbeziehen.
Auch sind in der direkten Umgebung von AKWs die Fälle von Leukämie deutlich höher als andernorts. Das wird zwar durch statistische Tricks und Grenzwerte zu vertuschen versucht, aber Leute, wenn es aussieht wie ein Pferd, wiehert wie ein Pferd und Äpfel scheißt wie ein Pferd, denkt ihr da wirklich an Zebras?23. März 2011 um 16:50 #954530S.T.A.L.K.E.R.
TeilnehmerAkws erhitzen lediglich wasser zu Wasserdampf.
Die Umweltverschmutzung Leukemie und co. dazu kann ich mich nicht äußern…obwohl das schwer vorstellbar ist.
Naja wir können auch gerne zu den Öl und Kohlekraftwerken zurrückkehren.
Auf das Endlagern habe ich mich bereits bezogen…23. März 2011 um 18:07 #954531Triforce-Finder
TeilnehmerS.T.A.L.K.E.R. wrote:Akws erhitzen lediglich wasser zu Wasserdampf.Die Frage ist eben, womit, nicht wahr? Mich wundert ehrlich gesagt nicht, dass es Leute gibt, die das Märchen von der sauberen und sicheren Atomkraft noch glauben, immerhin wird es einem ja oft genug eingetrichtert.
Mal nebenbei, Deutschland ist zwar weitestgehend Erdbebensicher, aber Erdbeben sind nicht das einzige, das ein AKW zur Gefahr werden lassen. So viele Leute machen sich Sorgen, dass sich irgendwelche bösen Länder Atombomben bauen, dabei brauchen sie eigentlich nur einen guten Angriff mit Langstreckenraketen. Die Atombomben haben wir ja netterweise schon platziert…
23. März 2011 um 20:09 #954532S.T.A.L.K.E.R.
TeilnehmerDas Wasser wird durch Kernspaltung erhitzt.
nebenbei ich bin keiner dieser gutgläubigen Aktesonstwasschauer.Es ist mir klar das Erdbeben nicht die einzigen Gefahren sind siehe Tschernobyl. Und es reicht auch wenn sich die Kühlung verspätet oder ein simpler Bedienfehler.
24. März 2011 um 7:42 #954533Commander Jeffer
TeilnehmerHier mal ein Diagramm wo unser Strom produziert wird
und zum Vergleich Frankreich:
Frankreich hat 58 Kernkraftwerke.Wir 17
Ach ja noch ne Kleinigkeit.:viele Akw stehen schön an der Reihe
am Rhein gleich gegenüber.24. März 2011 um 7:56 #954534Triforce-Finder
TeilnehmerNa klar, wenn sie schon hochgehen, dann sollen sie ruhig ein paar Krauts mitnehmen.^^
Schwarzer Humor… Nicht ausflippen…
24. März 2011 um 8:50 #954535Poons
TeilnehmerAm meisten verwundert mich immernoch der plötzliche Kurswechsel unserer Regierung, da heisst es nun es dürfe keine Tabus bei den Kontrollen geben… also gabs vorher welche? Was genau erwartet sich Angie eigentlich von den Kontrollen, ist doch allgemein bekannt, dass jedes, wirklich jedes deutsche AKW Schwachstellen hat, selbst die “neuesten” AKWs, die Ende der 80er Jahre gebaut wurden. Da wurden jahrelang Studien erstellt, auch vor Bau der AKWs, aber danach gerichtet hat sich nie jemand.
Neben den Schwachstellen der AKWs, die es eh schon gibt, wird oft auch ein weiteres Problem außer Acht gelassen, dass der unqualifizierten Mitarbeiter! Die Energiekonzerne sponsorn sogar schon angehende Akademiker, wenn sie sich dafür in einen entsprechenden Studiengang zur Nukleartechnik einschreiben! Aber es bleibt im Grunde dabei, dass nur ganz wenige sich vorstellen können in der Richtung etwas zu studieren/zu lernen, schließlich gilt die Nukleartechnik schon lange, spätestens seit den ersten Ausstiegsplänen, als Auslaufmodell. Warum soll man jetzt etwas lernen, das in 10-20 Jahren vielleicht gänzlich obsolet ist?Und das Ergebnis sind teils Mitarbeiter, die sich nicht einmal in “ihrem” AKW richtig auskennen, denen jegliche Erfahrung abhanden geht wie in einem Störfall zu handeln ist. Die Mitarbeiter mit Erfahrung gehen zu tausenden in den Ruhestand und dadurch kommt ganz klar die Komponente menschlichen Fehlverhaltens ins Spiel. Wenn man dann noch hört, dass in einigen AKWs nur durch Glück gewisse Störfälle verhindert werden konnten, weil z.B. 3 Tage lang unbemerkt die Notkühlungsanlage komplett aus war, dann “Holla die Waldfee”!
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