devcom 2018 – eine Rückschau auf das Entwickler-Event zur gamescom

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Im ersten Jahr wurden zwei große Hallen für die Devcom und zwei kleine für Respawn reserviert, das erstmals auch auf dem Messegelände angesiedelt war – vorher wurde eine andere Unterkunft etwa 1,5 Kilometer entfernt genutzt. Das sorgte dafür, dass einer der größten Mängel der neuen Veranstaltung offensichtlich wurde: Wenn die Wahl zwischen einem einstündigen Vortrag in einem sehr großen Raum oder vielen kleinen Gesprächen mit Indie-Entwickler-Kollegen fallen muss, entscheiden sich die meisten Teilnehmer für Letzteres. Große Präsentationen sind sicherlich interessant, aber aufstrebende Entwickler haben mehr Nutzen davon, von den Erfahrungen ihrer Kollegen zu lernen, die bereits in einer ähnlichen Situation wie sie waren.

Eine fast leere Halle, wenn Tetsuya Mizuguchi spricht? 2017 hatte der erste devcom-Anlauf noch so seine Probleme.

Nirgendwo wurde das deutlicher als beim Abschlussauftritt von Tetsuya Mizuguchi, der eine Rede zur Zukunft von Rez hielt: Das Thema war sehr verlockend, aber trotzdem fanden sich in der auf 1.000 Sitzplätze ausgelegten Halle nur schlappe 50 Leute ein, während der Rest sich weiter bei Respawn tummelte.

Daraus wurden für die zweite Devcom-Auflage 2018 Lehren gezogen und beide Veranstaltungsteile zu einem Hauptprogramm kombiniert. Zum Anfang und Ende jeden Tages wurden die großen Präsentationen abgehalten, in der Zeit dazwischen fand das „kleinere“ Geschehen statt, das bislang bei Respawn zu finden war Besucher mussten sich also nicht mehr zwischen dem einen und dem anderen entscheiden.

Allerdings führte diese Umstrukturierung dazu, dass einige Veranstaltungen wie etwa Cory Barlogs Nachbetrachtung von God of War restlos gefüllt waren und viele Besucher keinen Platz mehr fanden.

Bitte draußen bleiben: Das 2018er-Konzept sorgte bei populären Vortregen für akuten Platzmangel.

Zudem wurde Devcom dieses Jahr von drei auf zwei Tage verkürzt, allerdings fanden auch weniger Vorträge statt. Unser Eindruck ist, dass die Devcom immer noch auf der Suche nach dem idealen Rezept ist und Möglichkeiten zur Änderung und Verbesserung abklopft. Nach der Messe wurde die Neuauflage für 2019 angekündigt und wir hoffen, dass die notwendigen Schritte erfolgen werden, um die Devcom zum Erfolg zu machen.

Denn es gibt ohne Zweifel genug Nachfrage für eine größer angelegte Veranstaltung in Europa, die sich vor allem an die Leute richtet, die sich mit der Entwicklung von Indie-Spielen und nicht nur kommerziellen Megaprojekten befassen.