Fear Effect Sedna – im Test (PS4)

Fast genau 17 Jahre ist es her, dass die Spioninnen Hana und Rain auf der ­PSone zum zweiten und ­letzten Mal ein Sci-Fi-Abenteuer im Stil eines Resident Evil erlebt haben. Was davon aber am ehesten im Gedächtnis geblieben sein dürfte, ist die damalige Werbekampagne, welche die ­sexuelle Beziehung der beiden in den ­Fokus rückte. Die via Kickstarter ­finanzierte ­Fortsetzung hält sich in diesem Aspekt zurück und setzt auf eine optische und spielerische Neuausrichtung. Wären nicht die (für Unwissende kaum erklärten) vagen Storyzusammenhänge, bliebe es rätselhaft, wieso man dafür überhaupt die alte Marke ausgebuddelt hat: Statt durch ­gerenderte Szenarien zu schleichen, sind Eure Spiel­figuren nun in isometrischen Umgebungen unterwegs, die visuell nüchtern und eher (auch dank eines ­lästigen ”Fog of War”-­Effekts) unübersichtlich ausfallen. ­Action- und Schleicheinlagen sind zwar nicht außen vor, aber nun auf ein neues Echtzeit-Taktik-System ausgelegt, das jederzeit pausiert werden kann. Dann gebt Ihr Eurem bis zu vier Leute starken Trupp Anweisungen und kombiniert dabei auch deren Spezial­fähigkeiten. Das ist fummelig und bringt selten Vorteile, selbst wenn die KI-Kollegen sich mal nicht dämlich verhalten. In der Regel ist es schlicht praktischer, sich ins ­Getümmel zu stürzen und stumpf zu ballern, zumal Ihr mit Erste-Hilfe-Päckchen geradezu zugeschüttet werdet. Lichtblicke sind dagegen regelmäßig eingestreute Rätsel, die Euch schon mal ­ordentlich ins Grübeln bringen.