Metal Gear Solid: Peace Walker – im Test (PSP)

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War der Kalte Krieg überhaupt ein Krieg oder eher eine Phase des Friedens, weil ein ”Gleichgewicht des Schreckens” zwischen den Nuklearmächten herrschte? Ein Atomangriff zöge automatisch einen Vergeltungsschlag nach sich, es gäbe keine Sieger. Daher drückt keiner den roten Knopf. Doch was, wenn die Angegriffenen rational handelten und nicht zurückschlügen? Dann bräche das Konstrukt in sich zusammen. Metal Gear Solid: Peace Walker liefert eine mögliche Lösung für dieses Dilemma, doch die wollen wir Euch nicht verraten. Dafür verraten wir Euch, warum der Ttel das bis dato ambitionierteste, umfangreichste, ja vielleicht beste Spiel für die PSP ist.

Worum geht es diesmal?

Die Geschehnisse von Peace Walker ereignen sich nach Teil 3 und Portable Ops, wir befinden uns im Jahr 1974 in Costa Rica. In dieses Land ohne eigene Armee marschieren Truppen der CIA ein und Jack alias Naked Snake alias Big Boss soll intervenieren, zur Belohnung winkt eine Militärbasis in der karibischen See. Doch das ist nur der Einstieg in eine erneut komplexe Geschichte um nukleare Bedrohung, die dieses Mal nachvollziehbarer denn je erzählt wird. Neben interaktiven Cut-Scenes im animierten Comic-Look erfahrt Ihr Handlungsrelevantes sowie Lehrreiches in ausführlichen Standbild-Dialogsequenzen, die erstmals aus dem eigentlichen Spiel herausgenommen und in ein separates Menü gesteckt wurden. So bestimmt Ihr, ob und wann Ihr zuhören möchtet.

Doch weniger das Schicksal des besetzten Landes beschäftigt unseren Protagonisten, vielmehr wird er die Gedanken an seine einstige Mentorin ”The Boss” nicht los. Als er ihre Stimme auf einem Band hört, mischt sich Snake in den Konflikt ein. Dass erneut zahlreiche beteiligte Charaktere doppeltes Spiel miteinander treiben, imposante Mechs eine Rolle spielen und viel geschlichen und gekämpft wird, steht außer Frage. Doch das ist es nicht, was Peace Walker so besonders macht.

Outer Heaven!

Das spielerische Fundament stellt Snakes Mutterbasis dar, die zugleich als Hauptmenü dient. Hier verwaltet Ihr im Verlauf der Story, die in überschaubare Missionshappen unterteilt ist, eine drastisch zunehmende Vielfalt an Möglichkeiten. Im Zentrum steht dabei stets der Aufbau Eurer Söldnerarmee ’Militaires sans Frontières’. Hierzu rekrutiert Ihr bewusstlose Feinde im Einsatz, spürt verborgene Geiseln auf, scannt reale WLAN-Access-Points oder tauscht Soldaten mit anderen Spielern. Zwischen den Schleichpassagen in Dschungel, Militärbasis und Co. trefft Ihr wiederholt auf schweres Kriegsgerät wie Panzer und Hubschrauber. Entscheidet Ihr Euch dafür, die begleitenden Soldaten auszuschalten, streckt irgendwann der Anführer seinen Kopf aus dem Vehikel. Per Betäubungspistole schickt Ihr ihn ins Schlummerland. rekrutiert ihn und der Panzer gehört Euch. Den wiederum entsendet Ihr zusammen mit Angriffsteams im Modus ’Auftrags-Ops’ – einem rundenbasierten Rollenspiel, bei dem bis zu acht KI-gesteuerte Kämpfer und Vehikel im Rahmen etlicher Nebenmissionen gegen Feinde antreten. Ein ganzes Bündel an Statuswerten entscheidet über den Ausgang der Schlachten, die die Werte Eurer Krieger verbessern und neue Ausrüstung freischalten.

Endlose Spieldauer

Neben den Schleich- und Ballereinsätzen in Echtzeit, die bisweilen zur Nebensache werden, läuft Peace Walker rundenbasiert ab: Kameraden heilen, Panzer flicken, Ausrüstung entwickeln, Gefangene überreden – all das passiert, während Ihr der Story folgt oder in Nebenmissionen Werte pusht. Nach jedem Einsatz erhaltet Ihr Nachrichten und Belohnungen, die zum Weiterspielen motivieren – selbst einen eigenen Metal Gear konstruiert Ihr mit der Zeit. Dafür benötigt Ihr wiederum verschiedene Bauteile, die Ihr in einigen der besten Bosskämpfen der MGS-Geschichte beschafft.

Nach gut 30 Stunden standen wir vor dem letzten Bossgegner, haben aber so viel noch nicht gesehen, z.B. die im Vorfeld angekündigte Monster Hunter-Insel. Mittlerweile haben wir mehr als 100 Spielstunden auf dem Zähler und schalten noch immer munter neue Features und Herausforderungen frei. Zahlreiche Faktoren wie neue Ausrüstung motivieren dazu, Missionen mehrfach zu spielen und unterschiedlich anzugehen. Leider genügt es angesichts kurzsichtiger und mitunter wenig treffsicherer Feinde häufig, einen nach dem anderen ihm Nahkampf bewusstlos zu schlagen – doch planvolles Schleichen ist spannender und wirkt sich auf Heldenpunkte und Missionsrang aus!

Was Peace Walker jedoch am meisten von Vorgängern unterscheidet, ist der Mehrspieler-Part, der neben Versus-Optionen auch erlaubt, die Missionen mit bis zu vier Personen zu spielen. Alle Infos hierzu findet Ihr in der aktuellen Ausgabe 203 der M! Games – neckische Eastereggs inklusive!

+ konkurrenzloser Umfang
+ famose Präsentation
+ Schließt Story-Lücke zwischen Metal Gear Solid 3: Snake Eater und Metal Gear
+ süchtig machender Beschäftigungsmix aus Verwalten, Kämpfen und Schleichen

– der PSP fehlt eine zweite Analogschebe
– Kamera selten chaotisch
– Onlinespielen nur über Umwege möglich

Michael Herde meint: Sagenhaft! Peace Walker ist komplexer und umfangreicher als jedes andere PSP-Spiel. Gleichzeitig wurde das Abenteuer aber so intelligent aufgebaut, dass ich mich nie überfordert fühle. Und selbst nach einer Woche Spielpause rufen Tutorials und Hilfemenüs alles ins Gedächtnis, was ich wissen muss. Gleichzeitig schließt der Titel die Kluft zwischen Lernen und Spielen und ist in meinen Augen der erste ernstzunehmende Edutainment-Titel. Weil Historie und Fiktion erkennbar getrennt sind, habe ich einiges über weltpolitische Zusammenhänge im Kalten Krieg gelernt und überprüft, ob das alles auch so stimmt. Ja, tut es. Das ist nicht weniger als genial und ein wichtiger Schritt hin zu reiferen Videospielen. Auch spielerisch fesselt der Mix aus Rollenspiel und taktischer Schleichaction ungemein, denn Kojima versteht es meisterhaft, mich fürs Charakter-Leveln zu belohnen. Technisch ist das Spiel erste Sahne, allein die manuelle Kamera verhält sich gelegentlich chaotisch – trotz unterschiedlicher Steuerungsmodi. Dass ich nicht kriechen kann, stört nicht die Tatsache, dass das Spiel beim Durchstöbern des Inventars nicht anhält, dagegen schon.

Oliver Ehrle meint: Die bisherigen Strategie- und -Action-Ableger waren nur zum warm werden, denn Peace Walker ist das erste echte Metal Gear Solid für Sonys Handheld! Und dabei hat Konami nicht nur die Stärken der PlayStation-Serie – sei es Präsentation oder optionale Vorgehensweisen – mobil gemacht, sondern mit den taktisch einsetzbaren Überläufern, Luftangriffen, Koop-Einsätzen und allerlei anderen Elementen noch einen drauf gesetzt. Immer wenn man glaubt, alle Aspekte des Abenteuers entdeckt zu haben, kommt eine neue Spielfacette hinzu. Außerdem hat Konami die intrigenreiche Kalter-Krieg-Handlung so einleuchtend arrangiert, dass man sie beim ersten Durchlauf kapiert. Genial finde ich zudem die Möglichkeit, Missionen zu wiederholen – nicht nur wegen der Item-Jagd, sondern weil mir manche Snake-Missionen besonders viel Spaß machen.

Kaum Luft nach oben: ”Peace Walker” ist ein epochales Meisterwerk, wie es PSP-Spieler noch nie gesehen haben.

Singleplayer94
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

ich geh mir das spiel jetzt kaufen… immerhin ist bei rising noch nicht raus ob das einen ähnlich gute story hat wie seine “”großen”” brüder

Gast

@ Michael: Ich wusste, dass du das wusstest :]

Gwydion
I, MANIAC
Gwydion

Ächz, muss ich jetzt echt auch noch darüber nachdenken, mir so ne blöde PSP zu kaufen? 😉 Ich kann mich bis jetzt nur an einen Titel erinnern, bei dem ich mich geärgert habe, keine PSP zu besitzen, das war Half-Minute Hero…

Revolver Ocelot
I, MANIAC
Revolver Ocelot

Das Spiel ist einfach der Hammer!Ich weiß nicht, wie man dass noch toppen will.Klar kann man sagen, die Bosskämpfe sind “”Langweiliger”” als sonst, aber sie sind trotzdem schwer (gerade als Einzelspieler) und sie sind ja darauf ausgelegt, dass man manche Mehrmals spielt um seine Truppe aufzuleveln (mehrere Panzer in der Truppe sind ja möglich, aber man stelle sich vor, man hätte mehrere Psycho Mantis in seinem Team, das würde nicht funktionieren!)Alles in allem komme ich auch mit der Steuerung gut klar, und muss sagen, dass ist das Spiel, wofür man eine PSP braucht! Und eines der besten Metal Gears sowieso!PS: Einziger Kritikpunkt: Ich hab es noch nicht geschafft, Monster vonm der Monster Hunter Insel zu rekrutieren! ^^

vincvega64
I, MANIAC
vincvega64

ich zock das teil jetzt schon seit release :auf dem weg zur arbeit , auf dem weg nach hause , auf dem klo , beim essen , während ich andere games zocke , während ich mir filme ansehe oder im internet surfe und bevor ich schlafe ….. das teil ist wie ein “”tamagochi”” !(ich hasse handhelds, besitze sie zwar für genau solche fälle…..dieses spiel ist genial – und jetzt bitte eine ps3 fassung kojima 🙂 )

mobby
I, MANIAC
mobby

Ich muss euch zustimmen, das Spiel macht extrem süchtig. Es ist zwar verständlich, dass man anfangs nur eher schlechte Soldaten rekrutieren kann, aber dass diese dann irgendwann nicht mehr weiterleveln und es somit in einem Massen-“”You’re Fired!”” endet, ist doch sehr schade.Auch sinnlos ist das leveln der Waffen, wo man sie doch eh weiterentwickelt und dann in den meisten fällen die alten Revisionen nicht mehr benutzt. Da kann man gleich nur die letzte Stufe der Waffe leveln.Noch etwas mit dem ich leider nicht zustimmen kann und was mich am meisten an Peace Walker enttäuscht hat:””[…]die Ihr in einigen der besten Bosskämpfen der MGS-Geschichte beschafft.””Was soll an diesen Bosskämpfen so toll sein? Jedes mal ein anderer Mech, der auf die gleiche Weise zu bezwingen ist, keinerlei Hintergrundgeschichte und somit einen minimalen Bezug zur MGS-Geschichte hat. Da helfen auch die endlosen Reihen an Panzern, Hubschraubern nicht. Die Monster Hunter Missionen dagegen sind ein nettes Gimmick, zwar habe ich sie noch nicht freigeschalten, aber bereits eine im Coop über die Ad-Hoc Party der PS3 gespielt.Versus ist übrigens auch sehr nett, leider spielten es nicht viele über Ad-Hoc Party als ich es das letzte mal probierte.Im großen und ganzen ist die Story definitiv einem MGS würdig, das Gameplay wurde deutlich auf Handhelds zugeschnitten, was aber nicht über die lahmen Bossfights hinwegsehen lässt.Fazit: Herausragendes Spiel für die PSP

Turrican
I, MANIAC
Turrican

Hab mir extra für den anstehenden Strandurlaub ne PSPgo zugelegt – JA Ulrich, manche Leute kaufen sich tatsächlich das Teil!!!Peace Walker habe ich mir dann gleich auch noch aus dem PSN-Store gezogen (genau wie die weiteren 10 Gratis-Games). Jetzt freu ich mich schon sehr auf die neue Metal Gear Episode… wobei Meer, Pool, Freundin & Cocktails natürlich auch was für sich haben 😉

Gast

@ Manischer Monat im Heft:der Ausdruck “”Metal Gear”” als Bindeglied wurde schon in MGS3 erläutert. Sokolov klärt Snake recht früh im Spiel darüber auf.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Da stimme auch ich zu, über das Ende wird bitte hier nicht gespoilt. Auf jeden fall hat das Ende mir zum nachdenken gebracht. Dabei kann man über den Kalten Krieg lernen, die ich in der Schule wenig verstanden habe.Andere Worte, ein geiles Spiel.

zoccer111
I, MANIAC
zoccer111

Meiner Meinung nach ist Peacewalker das beste Spiel auf der PSPund stimme euch in allen Punkten zu