RoboCop: Rogue City – im Test (PS5)

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Mit Rambo: The Video Game und Terminator: Resistance hat sich das polnische Studio Teyon bereits zweimal mit mäßigem Erfolg an einer Videospielumsetzung klassischer Action-Marken versucht. Nun kommt mit RoboCop: Rogue City ein weiterer kantiger Held hinzu, dessen Sci-Fi-Franchise 1987 mit Paul Verhoevens satirischem Kinofilm begründet wurde – dessen B-Movie-Charme mit leichtem Augenzwinkern setzt sich hier fort.

RoboCop: Rogue City unterscheidet sich von aktuellen Ego-Shootern vor allem durch sein gemächliches Spieltempo, das sicher nicht jedermanns Sache ist. Stilecht stampft Ihr langsam und wuchtig durch lineare Levelschläuche und mäht alles nieder, was sich Euch in den Weg stellt. Angreifer gehen reihenweise in übertriebenen Blutfontänen auf und verlieren gern auch mal den Kopf. Ab etwa der Hälfte werden die Schießereien anspruchsvoller und die Gegnervielfalt größer. Shooter-Veteranen sollten aber von Anfang an eine der höheren Schwierigkeitsstufen wählen.

Die ikonische Auto-9 hat ordentlich Bums und kann durch kleine Platinen-Puzzles angepasst werden. Der Rest des Waffen­arsenals ist allerdings sehr klassisch und wenig kreativ. Dafür bietet sich die Umgebung gelegentlich als Tötungsinstrument an, wenn Ihr Monitore, Stühle oder ganze Motorräder als Wurfgeschosse benutzt. Mit genügend XP verbessert Ihr RoboCop und ergattert Fähigkeiten wie einen Dash, abprallende Geschosse oder eine zuschaltbare Bullet-Time, die schrittweise für mehr Varianz im Angriff sorgen. Die insgesamt recht simple Shooter-Mechanik hielt uns überraschend lange bei Laune, da es Teyon gelingt, die linearen Levelschläuche abwechslungsreich zu gestalten und mit motivierenden Nebenaufgaben zu würzen.

Brachiale Action ist aber nur ein Teil von RoboCop: Rogue City. Denn bevor es zur Sache geht, müsst Ihr erst einmal richtig ermitteln. Dabei kehrt Ihr zwischen den Levels in die halboffene Welt von Old Detroit zurück, die mit teilweise wunderschönen Lichteffekten glänzt. Hier schnappt Ihr Kleinkriminelle, geht Hinweisen nach oder verfolgt Spuren. In den überraschend vielen Dialogen habt Ihr stets die Wahl und müsst mit den Konsequenzen Eurer Entscheidungen leben. Diese wirken sich zwar auf das Ende der charmanten, aber leider wenig überraschenden Geschichte aus, sind aber selten schwerwiegend.

Wer die Filme kennt, wird von der Story nicht überrascht: Ein mysteriöser Neuling will die Unterwelt erobern, ein Kollege wird vermisst und ein skrupelloser Konzern möchte die Stadt umkrempeln – einige Baustellen, die aber schnell und etwas zu offensichtlich zusammenlaufen. Die Erzählung leidet zudem unter den technischen Mängeln des Spiels: In den Dialogen kommt es immer wieder zu Bildstotterern, der Sound ist unsauber abgemischt, es gibt gelegentliche Performance-Einbrüche und Charakteranimationen sind sehr hölzern.

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ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

“wer auf traditionelle Action und trashige 1980er-Filme mit übertriebener Gewaltdarstellung und trockenen Onelinern steht, wird hier gut unterhalten”

Der erste Film ist nicht trashig. Auch nach heutigen Maßstäben funktioniert die Satire ähnlich wie bei Starship Troopers (vom gleichen Regisseur) in Verbindung mit der bewusst überzeichneten Gewaltdarstellung, um Themen wie Polizeigewalt, Faschismus (Starship Troopers) aufzugreifen.

Tonal orientiert sich das Spiel eher an Robocop 2, der im Vergleich zu Teil 1 schon spürbar Federn lassen muss und sich tendenziell eher ins trashige einordnen lässt (Charaktere, Dialoge):
https://youtu.be/g5wu-APd8Lk

ghostdog83
I, MANIAC
ghostdog83

Mittlerweile unterstützt das Spiel DLSS für die “Xbox on PC”-Version (Play Anywhere), weshalb ich es auch derzeit spiele – sowohl CPU/GPU zeigen bei 1440p(DLSS Qualität)/60fps/Max-Setting nun gute Werte bei den Temperaturen auf meinem Notebook (50-60 Grad).

Von seiner Struktur erinnert das Spiel sehr an The Darkness (Mini-Hubs die Missionen einleiten, Interaktionen zulassen), was leider auch auf die Spielgeschwindigkeit zutrifft, die sich wie bei The Darkness äußerst zäh anfühlt. In den Missionen stört mich das nicht, aber in den Hubs, wo das Erkunden der Spielwelt stärker betont wird, ein eher leidiges Thema, auch wenn hier der titelgebende Held einen guten Grund dafür liefert, warum das der Fall ist.

Die Charaktermodelle lassen durchblicken, dass es keine AAA-Produktion ist, aber die Umgebungen sehen bisher ohne große Abstriche todschick aus. In dem aktuellen Zustand wäre eine höhere Grafikwertung sicherlich noch vertretbar gewesen.

Das Voice Acting ist ziemlich schwankend, teils lachhaft schlecht bei einigen Nebencharakteren (Sunblock-Typ in der Tankstelle in Who killed Casey Carmel).

Walldorf
I, MANIAC
Walldorf

Hab es mir vor ein paar Wochen im Xbox Store für 5,99€ statt 59,99€ gekauft, ist aber auch im Gamepass. Gefällt mir bisher ganz gut, auch wenn es spielerisch bisher sehr simpel ist.

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Mir gefällt Robocop immer besser. Ich finde die Mischung aus Ballereinlagen, Levelerkundung, Gesprächen, der Detektiv-Arbeit, den ganzen Nebenmissionen und dem Auflevelsystem sehr gelungen. Die Story gefällt mir auch. Das Spiel sieht grafisch einfach fantastisch aus. Die Level sind schön abwechslungsreich gestaltet. Anscheinend wurde das Spiel auch fertig gepatcht. Es läuft jedenfalls rund bei mir.
Es kommt richtig Robocop-Stimmung auf. Hab direkt Bock mal wieder die Filme zu sehen. Ich bin zwar noch nicht durch, aber ich würde das Spiel aktuell auch eher im Bereich um die 80% sehen.

Remo
I, MANIAC
Remo

@ Maverick:
Gespielt habe ich 2023 genug. 😉

Aber persönliche Highlights müssen zumindest bei mir nicht automatisch immer irgendwelche (angeblichen) 90% Titel sein. Und für ein guilty pleasure ist RoboCop: Roque City nun wirklich zu gut.

Maverick
I, MANIAC
Maverick

Persönliches Highlight ? Dann musst du aber wenig gespielt haben ^^

Zum Spiel, ich fand es auch richtig gut, zur Hälfte ging dem Spiel irgendwie aber langsam die Luft aus. Wenig Abwechslung und shootermäßig hab ich auch schon besseres gespielt z.b. Prodeus.

Auf einen zweiten Teil würd ich mich aber auch freuen, oder von terminator resistance am besten als infiltrator einheit.

Remo
I, MANIAC
Remo

Mit der Wertung kann ich leben. Ich hätte nochmal 5 Prozent draufgeschlagen. Das Spiel war mein persönliches Highlight in 2023 und ich hoffe auf einen Nachfolger.

joia
I, MANIAC
joia

genau so – und den spass hatte ich auch. genug für einmal durchspielen.