Sly Raccoon – im Klassik-Test (PS2)

Um am Ende jeder Welt gegen den zuständigen Obermotz anzutreten, müsst Ihr eine Reihe Schlüssel ergattern, die am Ende der einzelnen Levels lagern. Auf dem Weg dorthin warten nicht nur Feinde auf Euch, auch nützliche Gegenstände gibt es zu finden: Sammelt Ihr hundert Goldmünzen, winkt als Belohnung ein Hufeisen – damit verdaut Sly einen Gegnerkontakt schadlos, normalerweise streckt er schon nach einem Treffer die Pfoten. Außerdem spürt Ihr in jeder Spielstufe einen Safe auf, den Ihr aber nur knacken könnt, wenn Ihr alle in Flaschen versteckten Hinweise innerhalb des Abschnitts ergattert: Kein leichtes Unterfangen, denn die Gefäße sind nicht selten gut versteckt. Habt Ihr sie beisammen, entschlüsselt Bentley für Euch den Zugangscode: Im Stahlschrank findet Ihr entweder Extras wie FMV-Schnipsel oder neue Spezialattacken, mit denen Ihr den Kontrahenten kräftigeren Schaden zufügt. Knöpft Ihr einem Boss nach dem harten Duell einen Teil des gesuchten Buchs ab, ver­inner­licht Ihr die entsprechende Lektion Eures Vorfahren, die Euch im weiteren Verlauf weiterhilft: So lernt Ihr z.B. auf winzigen Vorsprüngen zu balancieren, auf glitschigen Ästen zu gleiten oder Euch kurzzeitig unsichtbar zu machen – alles Übungen, die in späteren Welten überlebenswichtig sind.

Gelegentlich legt Sly die Beine hoch und lässt Murray ans Steuer: Euer Fluchtfahrer tritt dann zu unerwartet friedlichen Wettrennen gegen Schurken an. Auf der Piste schweigen die Waffen, lediglich der Einsatz von aufsammelbaren Turbos ist erlaubt – habt Ihr Euch nach drei Runden auf den ersten Platz gedrängelt, winkt zur Belohnung ein Schlüssel.

Auch Sly ist mit motorisierten Untersätzen vertraut: Hin und wieder steigt Ihr in ein flottes Wasserfahrzeug oder einen modernen Schwebegleiter, wenn es zu Fuß zu kritisch wäre – als besonderer Clou sind diese Vehikel mit Bordkanonen ausgestattet, die Ihr ähnlich dem Arcade-Klassiker Robotron mit dem zweiten Knüppel unabhängig von Eurer Fahrtrichtung steuert. Dieses Ballertraining kommt Euch bei einer Handvoll Aufträgen gerade recht: Manchmal nehmt Ihr hinter einem großen Geschütz Platz und gebt per Zielkreuzschießerei einem Freund Geleitschutz, während der den beschwerlichen Weg zum Schlüssel auf sich nimmt.

Wie es sich für einen echten Meisterdieb gehört, wird auch Sly Cooper ständig von einer hartnäckigen Polizeikraft verfolgt: Die rassige Füchsin Carmelita Fox mag dem Charme des Waschbären nicht erliegen und ihn stattdessen viel lieber hinter Gitter sperren. Wenn die Gesetzeshüterin auftaucht, heißt es für Sly, die Pfoten in die Hand zu nehmen: In diesen hektischen Abschnitten müsst Ihr nämlich nicht nur auf die Tücken der Umgebung achten, sondern werdet gleichzeitig von Carmelita mit ihrer fiesen Schockpistole unter Beschuss genommen.