The Stanley Parable: Ultra Deluxe – im Test (PS5)

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Eigentlich ist ­Büroarbeiter Nummer 427 – auch Stanley genannt – mit seinem Schreibtischjob rundum zufrieden: nur vor dem PC sitzen und auf Anweisungen warten, wann er welche Taste wie lange gedrückt halten soll? Passt schon, wie uns auch die körperlose ­Stimme versichert, die als Erzähler das Geschehen kommentiert. Bis eines Tages etwas Unerwartetes geschieht: Die Instruktionen bleiben aus. Und als er aus der Tür schaut, sind sämtliche Kollegen verschwunden. Da bleibt Stanley nichts anderes übrig, als sein vertrautes Kabuff zu verlassen und zu erkunden, was es mit der Situation auf sich haben mag.

Klingt nicht gerade wahnsinnig spannend oder spektakulär? Dann seid Ihr gleich in die erste Falle von The Stanley Parable getappt. Denn hinter der unscheinbar anmutenden Hülle eines prototypischen Walking Simulators in der Ego-Perspektive verbirgt sich ein faszinierendes Werk, das gerne und konsequent mit Regeln und Erwartungen bricht, fleißig alle möglichen Videospiel-Konventionen auf den Kopf stellt und auch vor abstrakten Ausflügen in Meta-Ebenen und der vierten Wand nicht Halt macht. Das stellt den Autor dieses Test vor ein Problem, das zwar auch andere Titel gelegentlich aufwerfen, ihn aber noch nie so sehr damit haben ringen lassen wie hier: Was noch weiter erzählen, ohne sofort in Spoiler-­Gefilde zu geraten, die man lieber vermeiden will? Denn es gibt kaum eine Situation in The ­Stanley Parable, deren Wirkung man durch zu viele Informationen vorab mindern möchte.

Bleiben wir also eher nebulös und sagen es so: Selbst wenn Ihr die ersten paar Durchgänge noch skeptisch sein könntet – hier steckt so viel an eigenwilligen, kuriosen oder schlicht fantastischen Ideen, Konzepten und Skurrilitäten drin, dass eigentlich jeder daran Gefallen finden sollte. Das gilt übrigens auch dann, wenn Ihr das PC-Original schon kennt: Denn in die Ultra Deluxe-Fassung wurde jede Menge neues Material gestopft, das vereinzelt etwas plump wirken mag, generell aber eher noch schräger und brillanter ausfällt. Und selbst wenn Ihr glaubt, nun wirklich alles entdeckt zu haben – seid Euch niemals zu sicher, die Macher schütteln an den unmöglichsten Stellen und in den unerwartetsten Situationen etwas aus dem Ärmel.

Abschließend noch die Erwähnung, dass die deutschen Untertitel die Feinheiten der englischen Erzählung kompetent einfangen, Sprachkenntnisse aber trotzdem empfehlenswert sind. Und dass die stets stimmige Grafik nicht gerade spektakulär aussehen mag, aber mit sauberen 60 fps keinen Anlass zur Klage gibt.

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Steffen Simonet
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Steffen Simonet

Danke Ulrich für den tollen Test.

Ich fand das Original-Spiel echt super. Bin schon sehr gespannt auf diese neue Version und was sie geändert/hinzugefügt haben. Ich warte aber mit dem Kauf, hoffe noch auf eine physische Fassung.