Tower of Fantasy – im Test (PS5)

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Pünktlich zum ersten Jubiläum der westlichen Veröffentlichung erscheint jetzt der PlayStation-Port eines MMO-Open-World-Abenteuers, das von vielen als Genshin Impact-Konkurrent angesehen wird. Doch wird Tower of ­Fantasy dem auch gerecht? Auf den ersten Blick nicht wirklich. Man merkt die Inspiration: eine große offene Welt, die aktuell drei Kontinente bietet, viel Action und natürlich ein Gacha-System.

Dabei hat sich Tower of Fantasy ein Sci-Fi-Setting als Spielwiese ausgesucht: Ihr seid ein kybernetisch verbesserter Mensch, dessen Erinnerungen von einer unbekannten feindlichen Fraktion nach einem misslungenen Raid gelöscht wurden. Also versucht Ihr erst mal, mit der Welt wieder klarzukommen und die kleine Siedlung, die Euch aufgenommen hat, vor Banditen zu beschützen. Und siehe da, das freundliche Mädchen von nebenan wird von einer bösen Organisation entführt und Ihr macht Euch auf, sie zu retten. Die aktuelle Version gibt Euch die Möglichkeit, den Großteil des ersten Kapitels zunächst zu überspringen und in die ­nächste Region zu reisen, damit Ihr an den limitierten Events teilnehmen könnt. Denn als Gacha-Live-Service-Spiel hat auch Tower of ­Fantasy das Pflichtprogramm aus täglichen Log-ins, Loot-­Boxen, PvP und Raids. Als Free-to-Play-Spieler solltet Ihr nicht damit rechnen, allzu viel Goodies zu bekommen, denn das Gacha-System bevorzugt Spieler mit tiefen Taschen. Die Story und Erkundung sind komplett ohne Geld spielbar und Farmen und ­schlaues Sparen können Euch mit der Zeit die gewünschten Charaktere verschaffen. Aber durch die aggressive Einführung von immer stärkeren Figuren (”Power Creep”) wird die Bezahl-Versuchung sehr groß. Auch sind die seltenen Charaktere viel interessanter zu spielen: Das Kampfsystem ist auf drei ausgerüstete Waffen ausgelegt, mit denen effektreiche Combos ausgelöst werden. Dies ist die Hauptstärke des Spiels und macht Boss-Raids spaßig, denn die offene Welt kann weder mit Zelda noch Genshin mithalten.

Rätsel sind formelhaft und die Controller-Steuerung wurde lieblos eingebaut – die meisten der umfangreichen Menüs sind nur sehr umständlich zu erreichen. Tutorials wurden nicht gut umgesetzt und der Powerlevel der neueren Charaktere zerstört jegliches Balancing beim Erkunden der Welt. Zusammen mit der eher zweckmäßigen Grafik und etwas zu simplen Charakter-Designs funktioniert das Spiel zwar als lockerer Popcorn-Spaß für zwischendurch, stellt aber keine Konkurrenz für die bekannteren Vertreter des Genres dar.

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