Wonder Boy Collection – im Test (PS4 / Switch)

Ob Ryuichi Nishizawa und Michishito Ishizuka 1986 gedacht hätten, dass Wonder Boy, das Arcade-Debüt ihrer frisch gegründeten Studios, noch mehr als 35 Jahre später ein Thema sein und gemeinsam mit seinen Nachfolgern regelmäßig neu aufgelegt wird? Die aktuelle Sammlung stammt aus dem ­Hause ININ Games und enthält in der regulären Handelsfassung vier der insgesamt sechs Serienteile: das Arcade-Original von 1986, den leicht RPG-angehauchten Automaten-Nachfolger aus dem Jahr 1987, das Mega-Drive-Abenteuer Wonder Boy in Monster World und schließlich Monster World IV – die finale und lange in Japan verschollene, mittlerweile aber gut erhältliche und sogar in 2,5D-Grafik neu aufgelegte 16-Bit-Episode. Das Arcade-Actionspiel Wonder Boy III: Monster Lair und der Master-System-Klassiker Wonder Boy III: The Dragon’s Trap werden ­leider vermisst.

Der Adventure-Anteil ist bei den vier Spielen sehr unterschiedlich: Der Erstling verzichtet noch auf Rätsel und Upgrades, der Nachfolger wagt hier erste Gehversuche und in ”Monster World” sind Puzzles, Erforschung und Ausrüstungs-Shopping am ­stärksten ausgeprägt. Technisch ist ­Monster World IV der komplexeste Titel, fällt aber weit action- und geschicklichkeits­lastiger aus als die Vorgänger.

Die Emulation der Arcade- und Mega-Drive-Klassiker basiert auf der Software von Steve Snake und Ratalaika, die schon bei Spielen wie Turrican, Gleylancer oder Gynoug erfolgreich zum Einsatz kam und mit sauberer ­Darstellung, vielen Grafikoptionen und komfortablen Savestate- und Rückspul-Funktionen glänzt. ­Abgerundet wird das Paket mit einer sehr überschaubaren Art-Galerie.