Zeitgleich zum Kinostart des sechsten SAW-Films bringt Konami die Videospielumsetzung mit eigener Handlung auf Konsole: Killer Jigsaw verschleppt Detektiv David Tapp in eine verfallene Irrenanstalt, die er mit zahllosen Fallen und makaberen Aufgaben gespickt hat es gilt, anderen Opfern aus der Klemme zu helfen, aber auch Gegenspieler auszuschalten. Wie im Kino erwacht Ihr in einer Todeskammer, könnt Euch aber selbst befreien und dringt dann barfuß in das Gemäuer vor mit Feuerzeug und Fotoblitz erhellt Ihr finstere Winkel. Dabei müsst Ihr vorsichtig vorgehen: Ihr könnt Euch an Scherben verletzen, in Abgründe stürzen und per Türschalter oder Stolperdraht tödliche Mechanismen auslösen. Manche dürft Ihr per Reaktionstest entschärfen, für komplexere Varianten ist teilweise sogar Teamwork nötig. Denn Jigsaw zwingt noch andere Opfer, seinen fiesen Aufgaben zu folgen: Nur wenn Ihr gemeinsam mitspielt, werdet Ihr überleben.
Natürlich müsst Ihr auch Entscheidungen treffen, die für andere Opfer den Tod bedeuten: So lässt sich SAW trotz grundsätzlich linearem Ablauf auf verschiedene Weisen durchspielen. Andere Charaktere dürfen nur überleben, wenn sie Euch Schaden zufügen: Haltet stets eine der herumliegenden Hieb- und Stichwaffen bereit! Zwischendrin erwarten Euch einige Denkaufgaben wie Zahlenschloss, elektrischer Schaltkreis und Schalterrätsel, die neue Abschnitte öffnen.
Schrecken und Blutrünstigkeit der Filmvorlage wird Konami gerecht, bei der Spannung hapert es jedoch gewaltig: Ihr seid bereits am Schauplatz des Verbrechens, daher entfällt die aus den Filmen bekannte Schnitzeljagd. Stattdessen klappert Ihr eine Todeszelle nach der anderen ab, löst mitunter etwas einfältige Rätsel und erfahrt nach und nach Hintergrundinformationen zum Jigsaw-Killer sowie verschollenen Charakteren früherer Filmepisoden. Der Nervenkitzel hält sich in Grenzen.
+ erkundet das mit Fallen gespickte Irrenhaus
+ massig Splatterszenen
+ unkomplizierte Rätsel und Kämpfe
+ saubere Steuerung
+ so makaber wie die Filmvorlage…
– aber leider nicht so spannend
– insgesamt zu leichter Spießrutenlauf
Oliver Ehrle meint: Die Rätsel in SAW lassen sich schnell lösen, die Reaktionstests gehen leicht von der Hand und die Kämpfe gewinnt Ihr locker: Was bleibt, ist ein Spießrutenlauf der Geschmacklosigkeiten, wie ihn SAW-Fans wohl auch erwartet haben. Mal abgesehen von den Gräueltaten gibt es aber nur wenig Szenen, die Euer Herz schneller schlagen lassen: Der Zeitdruck der Filmvorlage ist nur selten ähnlich präsent und Jigsaws hämisches TV-Gequassel verliert auch schnell seinen Reiz. Schließlich passt die Synchronstimme nicht zur Puppenmimik und die Sprecher erkennen bloß Fans der englischen Fassung. Erfreulich ist, dass der Schocker weitgehend ohne Steuerungsmankos oder Bugs vonstatten geht. Fans der Filme können deshalb mit SAW durchaus unbeschwert ihren moralischen Horizont ausloten, bekommen dabei aber nur mäßige Dramatik serviert.
Feuerwerk der Geschmacklosigkeiten: deftiges Splatter-Abenteuer, dem Spannung und Dramatik der Filmvorlage fehlen.
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