Der Film und Fernseh Thread

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  • #1749205
    ChrisKongChrisKong
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    Cruella (Disney+)

    Emma Stone und Tony McNamara, beide haben ihren Beitrag zum grandiosen the Favourite geleistet. Graig Gillespie, der Regisseur des Films verantwortete eins meiner Highlights der 2010er Jahre, I Tonya und Nicholas Britell zeichnet aktuell für den Score von Andor verantwortlich. Kann also nix mehr schiefgehen? Nicht ganz. Gefühlt sah ich einen Mix aus Birds of Prey, Sweeney Todd, Oliver Twist und the Devil wears Prada. Margot Robbies Performance als Harley Quinn und ein wenig von Tonya Harding scheinen in Stones Cruella zu stecken. Die beiden Aktricen trennen nur ein Lebensjahr, Robbie ist die jüngere von beiden. Die Rolle von Meryl Streep in the Devil wears Prada übernimmt hier Emma Thompson. Ihr Handlanger wird von Mark Strong gespielt. Unterstützung erhält Cruella von je zwei Mitstreitern, die sie aus der Kindheit kennt. Zum einen Jasper (Joel Fry) und Horace (Paul Walter Hauser) und den beiden Hunden Wink und Buddy.
    Man spürt schon gewisse Qualitäten in der Inszenierung, das würde ich nicht bestreiten. Aber Gillespie kann irgendwie die einzelnen Zutaten nicht zu einem harmonischen Ganzen vermengen. Zum einen schafft es der Film nicht, mir seine Notwendigkeit wirklich plausibel zu erklären. Soll ich am Ende jetzt Mitleid mit der Figur Cruella haben? Wird hier ein Gesellschaftsbild charakterisiert oder kritisiert? Ist Cruella einfach ein Opfer ihrer Umstände? Ist das eine Emanzipations-Fantasie? In Joker sehe ich Gesellschaftskritik, das Psychogramm eines kranken Menschen. Cruella ist beides nicht. Im Grunde macht man hier wirklich das Gleiche wie mit Harley Quinn in Birds of Prey und funktioniert eine Figur um. Vom Schurken zum Helden mit Badass-Attitüde. Man versucht ferner ihren Hass oder ihre Besessenheit auf Dalmatiner zu erklären, rudert dann auf halber Strecke aber zurück, um ja nicht eine Angriffsfläche für Zuschauer zu bieten, die hier die Glorifizierung einer Hundehasserin zu sehen glauben. Im Grunde ist es aber dann genau das. Und das funktioniert mMn einfach nicht.
    Das andere Problem ist seine fast schon beliebige Eingliederung in ein historisches Setting. Wir starten im Film, als Cruella, damals noch Estella, als sie etwa zehn ist. Fahrzeuge und Setting sehen eher so nach 40er aus. Als Kinder verschanzen sich Cruella und Bande dann in einem baufälligen Haus mitten in London. Zeitsprung. Plötzlich scheinen wir in den 60er/70ern zu sein, in denen es aber Laserfallen und Überwachungskameras mit hoher Auflösung gibt. Natürlich wohnen sie immer noch in dem Gebäude, weil London natürlich so günstig ist. Ha, nein, also ich versteh nicht, warum man das nicht so, wie in Tim Burtons Batmans Rückkehr gelöst hat, den zeitlichen Kontext nie wirklich greifbar zu machen. Dann würde man sich an gewissen Details auch nicht so als Fremdkörper stören. Es werden sogar Jahreszahlen von Modeschauen genannt, wenn ichs recht im Kopf habe.
    Leider hat der Film auch ein Laufzeit-Problem. Er ist einfach zu lang. Den ganzen Part mit Stone, die sich in einem toxischen Umfeld hochdient, hab ich schon in the Favourite in gut gesehen, die Cola Light Variante, die pointless ist, brauch ich davon nicht. Alle involvierten Figuren in dem Part sind schlicht nervig oder belanglos. Die Länge wiegt auch deshalb schwerer, weil es praktisch keine Überraschungen gibt, nur mehr ein paar nette Ideen. Der Mode-Battle funktioniert hier am besten und ist toll inszeniert. Aber 134 Minuten gibt der Film einfach nicht her.
    Ich fürchte auch, dass der Film sich generell eher ein komisches Publikum ranzüchtet. 101 Dalmatiner, der Original Disney Zeichentrickfilm ist für die meisten vermutlich schon zu lange her, ein Kinderfilm ist Cruella auch nicht geworden, zumal die Moral da auch fragwürdig ist. Er mutet so an, als würde er direkt auf Menschen abzielen, deren Lifestyle hauptsächlich von Influencern bestimmt wird. Genau als solche inszeniert sich Cruella ja letztlich. Das passiert aber in so unkritischer Manier, dass mir Zweifel kommen, ob der Film überhaupt eine Empfehlung darstellt.
    Hier bin ich zumindest raus und hake es als einen Unterhaltungsfilm ab, der zu keinem Zeitpunkt etwas Substanzielles zu einer Debatte beitragen kann. Cruella lebt ihre Kreativität um jeden Preis aus, Selbstverwirklichung ist wichtiger als alles andere. Am Ende wird der Triumph mit dem Besitzen des Anwesens unterstrichen und Cruella als eine Ikone der Befreiung gefeiert. Wirkt vereinzelt wie ein neoliberaler Porno. Vielleicht wusste der Regisseur letzten Endes selber nicht, was er da genau inszeniert. Immerhin listet Wikipedia sechs Drehbuchautoren für den Film. Für eine im Grunde simple Origins-Geschichte, das ist definitiv kein gutes Zeichen. Den Darstellern merkt man das zum Glück nicht an. Stone und Thompson liefern eine lustvolle Darstellung ab, was den Film dann doch etwas rettet.

    #1749335
    Anonym
    Inaktiv


    Yes, endlich geht es weiter. Ich mag die Reihe sehr, auch wenn mir Teil 3 nicht so gut gefallen hatte.

    #1749344
    JonnyRocket77JonnyRocket77
    Teilnehmer

    Die neun Pforten von 1999. Hab ich mir gerade im Free TV mit gefühlt 2 Stunden Werbung angeschaut. Das letzte Mal als ich den Film angeschaut habe war das wohl tatsächlich im Kino. Junge, wie die Zeit vergeht.
    Wer den Film nicht kennt: Ein Antiquar (Jonny Depp) soll ein mittelalterliches Buch für einen sehr reichen Sammler auf seine Echtheit prüfen. Pikantes Detail: Das Buch soll mit Hilfe des Teufels geschrieben worden sein.

    Nun das Ende des Films fand ich wie damals total unbefriedigend und abrupt. Daran konnte ich mich noch erinnern. Was mir aber definitiv entfallen ist, ist die Tatsache was den Film trotzdem so gut macht. Jonny Depp den man heutzutage ja mit Rollen wie Jack Sparrow in Verbindung setzt, durfte (oder konnte) damals noch angenehm zurückhaltend spielen. Er verkörpert den “Buchdetektiv” absolut glaubhaft. Auch die anderen Rollen wurden ziemlich passend verteilt. Emannuelle Seigner zB war die perfekte Besetzung für die erotisch, mysteriöse Frau, Dämon, whatever die sie spielt. Der Film verzichtet auf größere Specialeffects und auch Action Szenen sind Mangelware. Das mag viele gelangweilt haben. Mich hat diese gewisse noble Düsterstimmung die den Film konsequent trägt eher begeistert. Das Ende halte ich wie oben schon erwähnt für echten Dreck, aber alles zuvor hat eine spezielle Atmosphäre. Der Soundtrack trägt mit seiner altmodischen Art (nicht negativ gemeint) auch viel dazu bei.
    Alles in allem ein toller Film wenn man sich auf die Atmosphäre des Films einlassen kann.

    #1749346
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ich war eigentlich sehr zufrieden mit dem Ende. Eine der besten Stellen kommt aber kurz vor Ende, wenn Balkan den Sektenmitgliedern den wahren Satan zeigt. Darüberhinaus hat der Film während der ganzen Laufzeit eine unheilschwangere Atmosphäre. Das Ende würde ich so interpretieren, dass Depp mit dem Teufel ins Bett steigt. Was er im RL ja ebenfalls getan hat. 🙂 Dort dürfte er dann vor allem die Hinterlassenschaft der 10. Pforte begutachten.

    #1749350
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Underwater

    Kam mir gerade recht, weil ich was in Richtung Sci-Fi bzw SF-Horror gesucht hatte. Das ganze ist auch ordentlich besetzt und visuell nett, wenn auch teilweise etwas zu plakativ stylish in Szene gesetzt.

    Die Story reißt sich allerdings wirklich keine Beine aus und auch nennenswerte Entwicklung der Figuren gibt es nicht. Teile der Handlung haben mich dabei an Deep Star Six erinnert.

    Kann man sich durchaus mal geben, wenn es was anderes als Zombies und Geister sein soll, allerdings sollte man nicht gerade ein Genrehighlight erwarten.

    #1749354
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ich weiss nicht, was ich gruseliger finde, das billig wirkende Makeup oder die Ringe aus dem Kaugummi-Automaten. Naja, bei Cage ist mittlerweile jeder zweite Film Guilty Pleasure und bei allen anderen kann man Pleasure wohl streichen.

    #1749355
    Anonym
    Inaktiv

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    Was möchte er da darstellen, einen Vampir?

    #1749356
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ja, Dracula in dem Film Renfield, der 2023 erscheint.

    https://en.wikipedia.org/wiki/Renfield_(film)

    Die Geschichte ist von Robert Kirkman (The Walking Dead), Regisseur Chris McKay scheint der Nerdfraktion anzugehören. Seine Arbeiten haben viel mit Parodien auf Star Wars zu tun, Robot Chicken, Lego-Filme etc.
    Vielleicht wirds ja ein grosser Spass?

    Sry, er spielt natürlich Thanos, siehst du nicht die Infinity-Steine an seiner Hand?

    #1749357
    Anonym
    Inaktiv

    Den Film hatte ich noch gar nicht auf dem Radar. Da er von Chris McKay ist, werde ich den mal weiter verfolgen.

    #1749359
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    [postquote quote=1749354][/postquote]

    #1749403
    DGSDGS
    Teilnehmer

    The Batman

    Gar nicht mal so gut.

    Das Schauspiel war so lala. Bruce Wayne war mMn ein Totalschaden. Der Gothic/Emo Look von Pattinson hat in manchen Szenen Erinnerungen an Twilight geweckt. Batman war… okay.

    Der Rest war eine Mischung aus Crow, Fight Club, Sieben, Saw, usw. usf. nur in mässig, und viel zu konstruiert. Obendrauf gab es zwei Mal Nirvanas “Something in the Way”.

    Das war nix. Mir gefiel der Film überhaupt nicht. Bitte nicht mehr davon.

    #1749410
    SonicFanNerdSonicFanNerd
    Moderator

    Ich schaue gerade Buckaroo Banzai, den ich tatsächlich bisher noch nie gesehen habe.
    Es ist einfach ein fantastischer Spaß. ?
    Volle 80er “SciFi” (Fantasy/Comic) “anarcho”-(Trash-)Packung.

    #1749412
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Völlig vergessen, den wollte ich eigentlich immer mal gucken bin aber nie dazu gekommen. Sollte mit Streaming doch sehr viel einfacher sein heutzutage.

    #1749413
    SonicFanNerdSonicFanNerd
    Moderator

    Hab den irgendwann mal sogar als BR gekauft und dann nun angesehen.
    Weiß gar nicht ob und wo man den streamen kann.

    Der Film ist schon auch echt teilweise richtig Grütze.
    Aber wenn man Mal ein wenig den Trashfaktor raus rechnet und sich mal überlegt, was in den 80ern produziert wurde und wo wir teilweise heute stehen, dann kann ich nicht anders und den “Ideenreichtum” sympathisch finden.
    Ja, Buckaroo ist kein sonderlich guter Film. Ja, er ist kein Alien oder Terminator (von wegen Kultfilme), aber er hat sowas an sich, was auch so Sachen wie z. B. Invasion vom Mars, Critters 1, Masters of the Universe, Howard the Duck oder auch Nummer 5 lebt haben. Da ich Buckaroo Banzai nun wirklich zum ersten mal gesehen habe, fehlt mir der Nostalgieflash wie bei manch anderem 80er (oder 90er) Streifen, aber der Film hat mich durchaus unterhalten. Nicht unbedingt eben durch seine reine Qualität, aber durch den Spaßfaktor, den ich teils mit dieser Art von Filmen haben kann. ?

    #1749415
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Buckaroo Banzai ist aber auch erwartbar schräg. Schau dir mal Repoman mit Estevez an. Keine Ahnung, was die da geraucht haben. Das konnte man nur in den 80ern bringen. Ein Blick in den Trailer verrät alles, was man wissen muss, auch wenn man nicht danach gefragt hat. 🙂

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