Erinnerungen eines Man!acs. War früher wirklich alles besser???

Home Foren Games-Talk Erinnerungen eines Man!acs. War früher wirklich alles besser???

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 93)
  • Autor
    Beiträge
  • #1213928
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Danke erstmal für das neue Diskussionsthema.

    Ich bin jetzt doch schon in einem Alter, wo man sich natürlich ähnliche Überlegungen macht, obs nur am Älterwerden liegt oder woran genau.

    Das Älterwerden ist aber nicht gleich das Älterwerden. Es ist nicht nur so, dass wir altern, sondern gleichzeitig entsteht um uns herum eine neue Welt. Unser Becher füllt sich. Und das tut er schneller als bislang.
    Woran liegts?
    Ich würd sagen am Netz. Während früher meine Gedanken schweiften, was sich wohl hinter dem Artwork eines Spielecovers verbarg, welche Geheimnisse sich mir erschliessen würden, so werde ich heute, ob gewollt oder nicht, 24/7/365 lang mit Bildern zugeschissen. Bevor ich nur einen Knopf drücke, hab ich das Spiel geistig schon seziert.
    Denn einerseits hab ich ja unterdessen sehr viel Erfahrung gesammelt, andererseits ist das Denken bei Entwicklern immer mehr auf Konformität gebürstet worden, was wirkliche Überraschungen einfach rar macht.

    Wie eine Parallelwelt existiert das Internet so vor sich hin, dort findest du ja nahezu alles. Und es wird reichlich gefunden. Das kann natürlich einerseits inspirierend sein, durchaus, aber der faule Teil im Hirn gebraucht es eher so, dass wir selber nichts mehr denken müssen, es steht ja schon alles da. Schön ausformuliert, mit Videos hinterlegt, verlinkt, abonnierbar, usw.
    Dass dabei die Fantasie auch flöten geht, dafür brauchts keinen Doktor, um das festzustellen.

    Ein ähnliches Thema hatte ich vor kurzem mit einer Bekannten erörtert, und zwar war die Frage, was stand am Anfang der Fantasie? Woher kommt sie?

    Jede wie auch immer geartete moderne Mär, angereichert mit Fantasy, basiert und beruht auf etwas, das schon lange davor da war. Aber irgendwer muss sich ja mal einen Drachen ausgedacht haben, Elfe, Trolle, Basilisken, Minotauren, usw.
    Heute erleben wir zwar Variaton dessen in einer unglaublichen Vielzahl, aber neu fühlt sich rein gar nichts davon an.

    Gehen wir mal an den Anfang zurück, also an den uns bekannten Anfang. Höhlenmalereien vielleicht. Die Abbildungen waren Zeugnis dessen, was echt passiert war. Die malten keine Drachen oder andere Kreaturen an die Wände. Woher kam dann die Fantasie? Was die erste verbürgte überhaupt?

    Ein paar tausend Jahre später und es wurde so ziemlich alles durchprobiert, was man sich vorstellen konnte.
    Lass uns also von einem Entwicklungsprozess sprechen, historisch, wie auch persönlich.
    Seit der Kindheit saugst du die Infos auf, die Reize, alles was auf dich einprasselt. Und solange das irgendwo neu für dich ist, wird auch dieses Gefühl da sein, dass du beschreibst.
    Aber das war noch vor der Zeit, als du mit Blockbustern in Film, Spiel und auch Buch regelrecht zugemüllt wurdest. Es ist genau dieser Overkill, der diese Abstumpfung begünstigt, gar verstärkt.

    Mal ehrlich, du arbeitest jeden Tag in einer Schokoladenfabrik. Mit Glück hast du Schokolade weiterhin gerne. Wahrscheinlicher ist, dass du Schokolade nichts mehr Besonderes für dich sein wird.

    Bei Spielen ist es ja nochmals was Spezielles, da der Austausch darüber halt auch sehr viel direkter, persönlicher war. Ein Mitschüler hat davon gesprochen, es war der heisse Scheiss, den man kennen musste. Bei mir war das damals übrigens Double Dragon 2, das die Runde machte. Mann, wir wussten nix darüber, habens sogar falsch ausgesprochen. Aber jeder wollte es spielen.

    Heute wird er Heisse Scheiss solange warmgehalten, bis sich der Geschmack, sprich die Lust, schon längst verzogen hat. Du weisst ja schon alles über das Spiel, ehe du nur einen Move in selbigem gemacht hast. Auch wenn dein Eindruck völlig falsch ist, so stellt sich eher Enttäuschung, denn positive Überraschung ein. Nicht im Sinne, dass du vom Game an sich enttäuscht bist, aber halt, dass es nicht deiner Vorstellung entsprochen hat. Man konditioniert sich ja irgendwie schon selber drauf, eine gewisse Erwartung zu haben, ob man will oder nicht.
    Wenn dus dann tatsächlich spielst, rotiert im Hirn sofort, woher kenn ich dies, woher kenn ich das. Die Aufregung und/oder Erregung weicht einer Analyse. Du vergleichst sofort mit ähnlichem. Aber die kindliche Befriedigung der Neugier, dieses Gefühl stellt sich eben eher selten ein, bei manchen häufiger, bei einigen gar nicht mehr.

    Das wird dann gerne verklärt mit, es fehlt die Magie von damals. Aber mit Magie hat das wenig zu tun. Du wirst dieses Gefühl nämlich schon noch in dir haben, aber eben nicht bei einer Sache, die du ständig tust.

    Unser aller Hobby wird niemals wieder so sein wie damals, auch nicht für eine neue Generation an Spielern. Sobald diese das Internet für sich entdecken, ihren Kopf in den reissenden Strom der Reizüberflutung hineinhalten, kannst du dir gewiss sein, dass dieses eine spezielle Gefühl was immer Kostbareres werden wird.

    #1213929
    From BeyondFrom Beyond
    Teilnehmer

    Spiele die früher für mich absolut “mind-blowin” waren, spiele ich auch heute noch gerne.
    Es gibt, wie oben bereits erwähnt, Spiele die besser altern als andere und dann kommen noch die persönlich begünstigten, die man alle Jubeljahre durchzockt.

    Heutzutage dreht sich bei dem Topic-Thema vieles um Day-One Patches und unfertige Spiele am Release Tag. Da passieren teilweise krasse Sachen, Spiele machen den Eindruck als ob man noch ein par Monate Feinschliff gebraucht hätte. Das nachträgliche Patchen erlaubt es den Entwicklern dennoch das Spiel zu veröffentlichen. War das früher anders? Ich kenne keine Zahlen die belegen, das es früher mehr bugfreie Spiele gab als heute. Ich weiß nur, dass Spiele nauch damals Fehler hatten und es stellen gab die das Spiel fast unspielbar machten. Man musste es so hinnehmen wie es war. Eine “Reparatur” war nicht möglich.

    Das verbinde ich aktuell jedenfalls mehr mit dem Theam als die nostalgischen Gefühle der idealisierten Kindheitserinnerungen.

    #1213930
    retroretro
    Teilnehmer

    Also einige Retro-Titel sind auch für mich recht schwer zu ertragen, was aber weniger mit der Grafik zu tun hat, sondern mit der Spielbarkeit und der manchmal schlechten Technik.
    Butterweiches Scrolling war nicht wirklich oft der Fall, oder es hakte einfach an der Eingabe.

    Das Pixel einfach geil aussehen und in uns Erinnerungen wecken, hat mit was anderem zu tun. Es war unsere Kindheit, unser Verlangen nach dem neuen und immer besser werdendem Medium Videospiel. Ich mein, ich hab auch viel draußen gespielt, war in diversen Zeltlagern, spielte Fußball mit der halben Klasse aus unserem Dorf im Sommer bis es dunkel wurde.

    Als da einer meiner Kollegen urplötzlich einen Commodore 64 hatte, war es um mich geschehen. Die lange Wartezeit der Datasette war uns egal, mit Spannung harrten wir dem Feuerwerk am Bildschirm entgegen. Es war ein Fußballspiel, weiß im Moment den Namen nicht.
    Ich hatte zwar schon etwas Erfahrung durch meinen Philips Videopac G7000, aber das war nun eine andere Liga.

    Ab da war ich wirklich gefangen, deswegen habe ich auch in meiner Kindheit die besten und schönsten Erinnerungen. Ich bin also der typische retroGAMER Kunde, der sich in diesem hervorragendem Magazin immer wieder findet.
    Es gab da mal ein Video auf youtube, wo ein C64 mit Summer Games in einer Elektronik Kette aufgebaut war. Angepriesen mit einem hohem dreistelligem Eurobetrag waren sofort Kunden dabei und hätten das Gerät auch sofort gekauft. Das schafft keine andere Konsole bzw. Computer mehr.

    Ich war kreativ und fantasievoll, schrieb auf Basic Erzählungen oder Märchen, mit kleinen Sprites und Zeichen, nutzte Pokes und diverse Tricks, an die ich mich heute kaum mehr erinnern kann.

    Als ich danach den Amiga hinter mich brachte und auf das SNES umstieg, war das die Erfüllung. Besonders Castlevania ist mir da in Erinnerung geblieben, wenn man zu Beginn im Schloßpark den Wald im Hintergrund beobachtete, spielte die Fantasie alle Stücke. Das war – so meine ich – die zweitbeste Zeit, in der Erinnerungen sich einprägten, die Fantasie noch gefordert bzw. gefördert wurde und mich zu dem macht, was ich heute bin – Ein Retrozocker der ersten Stunde, der durch den zeitlich perfekten Einstieg in die Spielewelten eine fundierte Basis sein eigen nennen kann.

    Retro? Gerne, aber vieles sollten wir als Kleinod in unseren Gedanken belassen. Es würde sich für heutige Verhältnisse bestimmt erschreckend anfühlen….

    #1213931
    RonynRonyn
    Teilnehmer

    Manche wollen einfach nur zurück in ihre Mutter.
    Die mythologische Zeit, an die sich keiner erinnern kann, aber jeder wohl erlebt hat.
    Man hatte seinen warmen Platz, war genährt und musste keine Konsequenzen ertragen.
    Alles war gut.
    Bis die Wehen einsetzten und Muttis Körper dich nach draußen gespült hat.
    Von da an ging alles schlechter.
    Keiner erinnert sich wirklich, aber jeder weiß es.

    Mit Verachtung!

    #1213932
    StanleyStanley
    Teilnehmer
    Spacemoonkey wrote:

    vielleicht bekommt man das feeling nicht wenn man etwas spielt wo man das feeling vor langer zeit mal hatte weil man ja das feeling erwartet. das hast du früher nicht. ich vermisse auch mein demon’s souls feeling von 2009. da war ich kein kind aber das spiel war so geheimnisvoll und neuartig für mich dass die erinnerung daran vergleichbar zu erinnerungen aus meiner kindheit sind.

    für sowas braucht man vielleicht auch was neuartiges was man nicht sofort durchschaut. ein gerüst welches man nicht so oft gespielt hat. das kam als kind halt öfter vor. man hat da normalerweise nicht soviele ähnliche spiele gespielt und den aufbau nicht so sehr durchschaut

    Das sehe ich genau so. Als Kind war alles irgendwo, irgendwie, immer wieder neu. Dazu hat sich in den den 80ern, über die 90iger, rein in die 00er Jahre die Technik rasant entwickelt.
    Ich habe auf einem Atari 2600 angefangen zu spielen – da hat jede Konsole eine Verbesserung dargestellt, für eine Erweiterung des Spielerlebnis gesorgt.
    Nun sind wir jedoch an einem Punkt, wo eine gewisser Grad an Stagnation erreicht ist. Das erste Gran Turismo z. B. war eine Offenbarung für mich, der Sprung von Jump`n`Runs und Adventures in die 3D-Welt. Dies ist nun jedoch schon ein paar Jahre her – die Grafik wird besser, die Spiele bleiben aber gleich.
    Der einzige Ausweg, also eine neue Erfahrung zu machen, wäre die Etablierung von VR – aber ob das jemals so kommen wird…..

    #1213933
    Max SnakeMax Snake
    Teilnehmer

    Früher war es anders als heute und ich schwelgen auch gerne in Erinnerung mal gute und schlechte Zeiten, aber seit 10 Jahren habe ich meine Zöpfe raus geschnitten, weil die berühmte Serien sich weiter entwickelt hat und meine Erwartungen (obwohl ich nicht machen) weiter entwickle hat oder anders gesagt mein Geschmack hat sich weiter entwickelt. Bei Abwechslung, wenn ich genug habe vom Action Titel, spiele ein anderes Genre und ich hatte die letzten Jahre was neues ausprobiert wie Visual Novel Games und viel Spaß hatte oder Genre vermisst habe wie Jump n´Shoot und im Download Bereich gefunden habe.
    Ich muss paar Dungeon Crawler reinziehen, die ich auch entdeckt habe, aber ich habe die Zeit noch gefunden in Angriff zu nehmen.

    Ich möchte das ganze nicht schwarz – weiß sehen.

    #1213934
    SpacemoonkeySpacemoonkey
    Teilnehmer

    dieses früher war alles besser ist aber oft auch einfach nur einbildung. man erinnert sich eher an die schönen gefühle und löscht die negativen nach und nach oder unterdrückt sie zumindest. das macht das gehirn von natur aus. also damit man nicht zuviel scheiße im kopf hat. meine das mal irgendwo gelesen zu haben.
    ich denke aber wenn es das zu sehr macht kann man das Jetzt weniger genießen weil man zu oft daran denkt wie toll es mal war.
    da ich mir dieser sache bewusst bin versuche ich explizit an dinge zu denken die jetzt besser sind und hinterfrage ob es damals wirklich so toll war. also das mache ich immer wenn ich mich dabei ertappe zu sehr von damals zu träumen.
    mich nerven diese sprüche teilweise sogar richtig. zb sei froh dass du noch in der schule bist bla bla, sei froh dass du noch student bist bla bla.
    stimmt doch garnicht. in der schule wird man mit pennern in eine klasse geworfen mit denen du dich freiwillig nie abgeben würdest. auch wird man nicht als richtige person behandelt. in der uni ist man da schon viel freier. aber auch diese zeit ist nicht immer schöner als das berufsleben. du kannst dir zwar alles selber einteilen aber dafür hast du auch nie den kopf frei. man hat ständig im hinterkopf was man noch alles machen muss und dass man vielleicht lieber lernen sollte. natürlich hat man auch im berufsleben oft den kopf nicht frei aber es ist auch nicht selten so dass man einfach arbeitet und nach dienstschluss nicht mehr daran denken muss.
    also ich sage alles wird immer besser :)

    #1213935
    bitt0rbitt0r
    Teilnehmer

    also damals, im krieg, gab’s noch keine videospiele. von daher fand ich’s damals schlechter.

    #1213936
    SpacemoonkeySpacemoonkey
    Teilnehmer

    hach krieg :) das war so schön. die sonne schien und die leichen stanken :)

    #1213937
    UllusUllus
    Teilnehmer

    Früher war auch nicht alles besser, am nervigsten war das wo man das gesamte Level zu Beginn nochmal spielen muss, wenn man einen Fehler macht, zum
    Glück und zur Freude der Nerven gibt es das nicht mehr, ein Hoch auf die Checkpoints. Und auf das Saven des Spielstandes.

    Die Technik entwickelt sich rasant weiter, wir hingegen entwickeln uns langsam weiter.

    Wenn man sich mit Technik beschäftigt wird man so gezwungen ständig am Ball zu bleiben, das man selber den Anschluss nicht verliert.

    Bei uns klappt das noch, wir sind mit dem Kram aufgewachsen, wir kennen uns aus, da wir halt auch ständig am Ball bleiben, bei den Senioren jedoch sieht es anders aus, da lehnen die meisten beispielsweise immer noch das E Banking strikt ab. Computer und Internet sind da immer noch für nicht gerade wenige Neuland. Und was man nicht kennt, wirkt einem fremd, man lehnt es schon im Unterbewusstsein ab.

    Unser eigenes noch jüngeres Alter spielt da mit Sicherheit auch eine große Rolle.

    Je älter man wird, desto mehr Wissen sammelt man zwar an, gleichzeitig wird man jedoch vermotzer, kritischer und zugleich anspruchsvoller.

    In jungen Jahren waren wir mehr begeisterungsfähig, mit dem SNES und der PS One beispielsweise.

    Da reagiert man auch durch die mangelnde Erfahrung euphorischer.

    Zusätzlich kommt noch die Gewöhnung an die Games mit hinzu, wir haben so viel gedaddelt, das es umso schwerer fällt uns zu überraschen und uns zu begeistern, ( vielleicht spielen wir weiter, weil wir denken, wir würden es brauchen, wenn man allerdings nur noch aus Gewohnheit und Gleichgültigkeit zocken würde, wäre der Spass an der Sache verloren ) das kommt allerdings immer noch bei manchen Games vor, wenn auch nicht mehr zu häufig, die alten Hasen kennen halt ihre Pappenheimer.

    Dann spielt auch wieder die Nostalgie mit eine Rolle, die Erinnerung an die Kindheit ist die schönste Zeit, wir assoziieren die positiven Erlebnisse auch durch Games , da hatten die Games einen ganz andern Stellenwert, ja damals wars spaßig und man war zufrieden.

    Trotzdem was unter den Super Nintendo allein technisch geht, obwohl geht mir auch bei vielen PS One Titeln so, kann ich einfach nicht mehr spielen, das ist allein technisch so dermaßen schlecht, da muss ich mittlerweile würgen, es geht nicht mehr, entweder bin ich zu verwöhnt oder zu anspruchsvoll geworden.

    Obwohl ich Retrogames immer noch sehr schätze und davon einiges nachhole.

    Ich find es gut, das die Games so sind wie sie heute sind, die sind nicht schlechter, die sind anders.

    Und irgendwie muss sich der technische Fortschritt ja bemerkbar machen.

    Zu SNES Zeiten hatten die Entwickler davon geträumt, ihre Games so filmähnlich wie heute präsentieren zu dürfen !

    Man könnte jetzt auch dem Kunden kein Auto verkaufen, mit der Technik wie vor 25 Jahren, der Fortschritt legt nun mal keinen Halt ein, für niemanden !

    Die Wahrheit wie bei allem wird wohl wieder dazwischenliegen.

    #1213938
    UnglueckUnglueck
    Teilnehmer

    Mir gehts da ganz ähnlich wie dir. Alle paar Monate erinnere ich mich an ein Spiel das mir damals mehr Spaß als alles andere gemacht hat und versuche das dann aufzutreiben bzw. zu spielen. Bei einigen Spielen wie Baldurs Gate oder den Lucasarts Adventures funktioniert das ganz gut, wenns aber an die ganz alten Konsolenspiele geht kam meine Begeisterung damals wohl eher daher, dass es nichts Vergleichbares/Besseres gab.
    Ein gutes Beispiel dafür ist Little Nemo. Das Spiel habe ich damals geliebt! Alle Infos dazu aus Zeitschriften zusammengetragen und die Anleitung studiert. Wenn ich Das heute spiele (und es war nicht leicht aufzutreiben..), kommt es mir nur wie ein mittelmäßiges Standard-Jump’n’Run vor, von denen es damals ja wirklich genug hatte.

    #1213939
    retroretro
    Teilnehmer

    @Weltraumaffe
    off topic alarm!! ;-)

    #1213940
    genpei tomategenpei tomate
    Teilnehmer

    Guter Punkt, Spaceaffe denn, mal ganz im Ernst:
    Wann hat man, von einigen “Rumgammelnphasen” abgesehen je “unbeschwert gezockt?
    Entweder war ich früher vollgestopft mit Schulzwängen, dann in den Klauen der Arbeitswelt, mal in den Fängen der “Damenwelt” ( die nie meine Leidenschaft fürs Zocken teilte…) die mir die kostbare Zockerzeit wegnahmen. ;-)
    Große Action Adventures? Immer “spät” ( abends…) angefangen, “früh” ( morgens…) weggelegt und noch “früher” ( morgens aufgestanden) den oben beschriebenen Tätigkeiten nachgegangen.
    Jetzt als Papa wird mir das mit den “Gesellschafts-Zwängen” noch drastischer bewusst, wenn es um die Einteilung der Telespielzeit meines Kindes geht, dabei hat es sogar recht gut, in unserem Haushalt gibt schon mal jemand ( ich…) der nichts gegen Videospiele einzuwenden hat… ;-)
    Rein aus “Träumerischer” Sicht sind meine! Spielerfahrungen früher insofern “besser” gewesen, weil die reine Zockerzeit tatsächlich damit verknüpft war, sich mal darüber zu Freuen überhaupt! Zeit! vor dem Medium verbringen zu “dürfen”, ohne irgendwelche Verpflichtungen im Nacken zu haben, motzenden Eltern etc. siehe oben: selten der Fall!

    Was sich bei mir überhaupt nicht verändert hat, ist eine gewisse Sucht.
    Vielleicht mag ich das Wort in dem Zusammenhang nicht so gerne, das italienische entspricht in meinem Empfinden mehr das Englische “Addiction” und ist nicht so negativ besetzt, wie die Deutsche “Abhängigkeit”, ich hoffe wir verstehen uns.
    Diese “Sucht” bringt mich heute noch dazu zu “suchen”, und zwar Telespiele in all ihren Varianten zu konsumieren, alt, neu, Technikbezogen, auch mit “nur mal darüber lesen”, eigentlich egal nur, die “Zeit” macht mir wieder nen Strich durch die Rechnung:
    Was früher aufgrund der “Restriktionen” auch zwanghaft ausfallen konnte ( stundenlanges von der “normalen Welt” Abkapseln und die “Zeit” inner Spielothek verbringen…) weicht heute einer symbolischen “meine tägliche erarbeitete Videospielzeit”…hier spanne ich den Bogen zu meiner Retroaffinität:

    Am gestrigen Bespiel ( Schaut mal meinen letzten Post im Shmup Thread nach…) spiegelt sich meine Faszination für Retrokram auch darin wieder, dass ich fast immer, erst ganz spät am Tag dazu komme, mich vor ner Daddelkiste hinzusetzen.
    Die Devise lautet bei mir an manchen Tagen schlicht: Hauptsache Zocken!
    Daraus ergibt sich die Variante, dass ich gerne “kleinere” Spiele aus der 16 Bit Zeit bevorzuge, reichen völlig für ein Stündchen Spass aus, eh mich die “Zeit” wieder daran erinnert dass ich am nächsten Tag ne lange Tour habe und ich früh aus dem Bett raus muss…
    Ich habe dann und wann mal in der Woche Vormittags nicht viel um die Ohren ( würd jetzt sonst nicht hier was Eintippen, gell? ;-) aber…Videospiel-spielen mochte ich tagsüber nie! Paradox, aber so ist es nun mal, ich brauche diese “Stimmung” dafür, bin ehr der “Solospieler”, das ist ein hobby, ich kann mich erst “nach Feierabend” darauf einlassen und… für Zelda, Metroid und co. habe ich mir schon mal Urlaub genommen! Gut dass diese so selten erscheinen! :-P

    Die Faszination für Spiele von “früher” ist bei mir somit aus den geschilderten Begebenheiten entstanden, eine gewisse Wertschätzung, ja! auch ihren spielerischen Qualitäten gegenüber, auch wenn ich vollstes Verständnis dafür habe, wenn einigen bei Shmups die Augen verdrehen…
    Natürlich war früher nicht alles besser, für mich gibt es kein Vorteil-ohne-Nachteil und vice-versa, und Videospiele bieten mir nach wie vor alles:
    Ein Minimalismus, bei dem meine Fantasie mehr “arbeiten” muß ( meist bei Retrokram…) und Spiele in XXXL Format heutiger Prägung, die meine Fantasie übersteigen.
    Auswüchse der Sorte Patches und Dayone Dinger gab es schon immer, hatten nur andere Namen ( inkonpatiblen Videoausgänge, Japanreleases only, vermurkste, nicht mehr gutzumachende Steuerung u.A.) , hab ich deswegen früher weniger gemotzt?
    Nein, ganz bestimmt nicht, dafür bin ich “selektiver” auf die Vielfalt kommt es bei mir an, nicht unbedingt eine Vielfalt an Genres, da bin ich nach wie vor “beschränkt”, mag liebe “Action und so…” Retrokram gesellt sich bei mir im Schrank neben High Tech Zeug und es gibt bei mir nicht ein “Besser/Schlechter” sondern ein oft ein “was spiele ich jetzt, hab ich Zeit dafür und würde es mir Spass machen?”, unabhängig vom Tag, an dem das Game erschienen ist.
    Über alles andere kann ich natürlich “diskutieren”, ohne dass meine Leidenschaft für Games darunter leidet, heute knöpfe ich mir wieder Gradius 5 vor, unabhängig davon, wer sich im Hause bei mir beschwert! :-P

    #1213941
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Ich habe immer noch meine tollen Momente beim Spielen und kenne auch noch genug alte Spiele die heute immer noch Bock machen.

    Wer meint das früher alles besser war soll doch bitte zurück gehen. Oder sich mal fragen ob er nicht selber Schuld an seiner Einstellung ist. Und das sage ich als bekannter Miesepeter.

    #1213942
    BelphegorBelphegor
    Teilnehmer

    Sehr viele differenzierte Aussagen bisher. Ich will noch mal kurz betonen das ich nicht die “früher war alles besser” Schiene meine,sondern ich es spannend finde wie sich die Wahrnehmung im laufe der Zeit und damit auch subjektive Erinnerungen,verändern. Ich kann mich vielen,hier genannten, Aspekten voll anschliessen. Das beginnt beim heutigen “Medien- Infooverkill”, geht weiter über das “kenne ich alles schon” Gefühl und endet bei “Gott war ich damals unbeleckt”. Und dazwischen fehlt noch eine Menge an Aspekten die ich auch teile. Nach ein bisschen überlegen muss ich mir allerdings eingestehen das für mich das “technische altern” der Spiele doch eine Auswirkung auf meine Bewertung hat und letztlich ob ich das damalige Gefühl zum Spiel in Ansätzen reproduzieren kann. Mir persönlich fällt dies bei SNES Titeln leichter (oft besser gealtert) als bei NES Spielen. Wobei ich z.b. PS ONE Spiele garnicht mehr anspiele. Die sind im Vergleich zur heutigen Technik doch sehr schlecht gealtert,meines Erachtens. Kurzum, ich glaube heute sollte ich noch mal ne Runde Castlevania 4 zocken. Das geht bei mir immer und fühlt sich auch heute noch gut an. p.s. Bei so viel schreiben über “anfühlen”, “Gefühl” usw.könnte man meinen einen Testbericht über die “Gefühlsechten” von Durex zu verfassen…. Fragt sich nur ob mit Noppen und welche Geschmacksrichtung…

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 93)
  • Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.