TV und HiFi
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5. Oktober 2014 um 13:56 #998323captain carotTeilnehmer
Um mal zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen:
Blaue Kurven stellen einen kleinen Tiefmitteltöner in geschlossenem Gehäuse dar, grüne Linien den selben in Bassreflex.
Bild 1: Amplitudenfrequenzgang. Man sieht klar den Wirkbereich des Bassreflexrohres. Man sieht aber ebenfalls bereits ein Problem bei Bassreflex, unterhalb der Abstimmfrequenz fällt es viel steiler ab als die geschlossene Variante.
Bild 2: Die rote Linie markiert den maximalen linearen Hub dieses Tiefmitteltöners. Darüber hinaus geht zwar noch was, aber es wird langsam ungesund.
Hier hat die grüne Kurve eine Delle, wo es fast keinen Hub gibt. Das ist der Wirkbereich des Bassreflex. Darunter steigt der Hub aber deutlich stärker an als beim geschlossenen Lautsprecher.
Der geschlossene Lautsprecher dagegen macht nach unten hin nur sehr langsam mehr Hub.
Der Grund ist, dass bei geschlossenen LS die Luft im Gehäuse wie eine Feder wirkt. Der Bassreflexbox fehlt diese Luftfeder, die ist ja offen.Damit sehen wir hier auch ganz nebenbei den Grund, warum extrem tiefe Töne gerade bei Bassreflex absolute Lautsprecherkiller sein können.
Bild 3: Schalldruckpegel in 1m Entfernung im sogenannten Halbraum, das ist in dem Fall ein Boden ohne Wände rundherum, ich weiß, verwirrend. Und zwar bei der Leistung, bei der wir gerade bei unserem kleinen Tiefmitteltöner die lineare Auslenkung schon überschritten haben. Zumindest bei sehr tiefen Tönen.
Bild 4: Nur Bassreflex, ein 60Hz ‘Subsonic’, also ein Hochpassfilter. Da die Bassreflexbox unterhalb der Abstimmfrequenz sowieso steil abfällt verlieren wir hier kaum Bass. Dafür steigt die Pegelfestigkeit, selbst wenn das Tonmaterial tiefste Frequenzen beinhaltet, enorm. Für den Pegel werden übrigens trotz niedrigem Wirkungsgrad gerade mal 20W benötigt.
Das ist übrigens für einen kleinen Tieftöner mit 12cm Korbdurchmesser.
Ich denke mal, das beantwortet einerseits, warum manche sehr kleine Kompaktanlage mit ordentlichem Tiefton erstaunlich laut kann, andererseits zeigt es ‘Sinn und Unsinn’ von Bassreflex ein wenig auf.
Übrigens, zwei Tieftöner mit zwei Mal X Watt sind sechs dB lauter als einer. xD
5. Oktober 2014 um 16:50 #998324Commander JefferTeilnehmerHast Du die Messgeräte für die Diagramme Zuhause,oder bzw einen Hör-und Messraum?
Wenn ja dann ziehe ich erst mal den Hut.
Und hier noch die Daten von der Celine Dion CD.Die bringt Deine Anlage zum Kochen.
War übrigends eine Empfehlung von nem guten Freund von mir.
Die Aufnahme ist von Sony sehe ich gerade und die Liefern in der Regel keinen Mist ab
Celine Dion All the way…a Decade of Song von 1999.5. Oktober 2014 um 18:09 #998325captain carotTeilnehmerIn dem Fall ist das eine fixe Simulation mit WinISD Pro Alpha. Hab für Tieftonsimus auch noch ein Programm, das Hörner, Transmissionlines, TQWT’s usw. simulieren kann.
Für Messungen hab ich im Moment gerade kein brauchbares Mikro. Das müsste idealerweise kalibriert sein, andernfalls hast du im TIefton und obenrum teils ziemliche Abweichungen.
Das zweite Problem in dem Bereich unter 200Hz ist, wirklich zuverlässig zu messen.
Zur all the Way: SACD gut, CD in einigen Punkten eher durchschnittlich.
Unter Vorbehalt, weil Celine Dion wirklich nicht mein Ding ist, die CD wird an einigen Stellen wahrscheinlich schon in Kompression gehen, die SACD nicht. Das kann durchaus auch den Effekt haben, man erwartet da kommt noch was und genau das bleibt aus.
5. Oktober 2014 um 18:46 #998326captain carotTeilnehmerAch ja, muss ja nicht unbedingt harter Stuff sein, brauchbare Test-CD’s die nicht so wild sind:
Eric Clapton Unplugged 1992, mittlerer Dynamikumfang, alles akustisch, es gibt aber durchaus ein paar fiese Sachen. Da wird z.B. im Rythmus auf die Bühne getreten, die unterschwellig mitschwingt, klassischer Kontrabass gespielt…
Kodo – Best of Kodo, hoher Dynamikumfang, stellenweise schon heftige Percussion (wen wundert’s)
Loreena McKennit Book of Secrets 1997, ebenfalls eher mittlerer Dynamikumfang, räumlich aber recht gut abgemischt, auch da gibt es z.B. auch untenrum was zu tun
Mike Oldfield Tubular Bells, die alte CD, die neue mag ich nicht. Auch von leise bis laut, einiges hat durchaus Attacke
Pink Floyd The Wall (hab 1984 Harvest) haut oft durch den hohen Dynamikumfang für Rockmusik rein
Emiliana Torrini Love in the Time of Science, eher ruhiger Elektropop, oft aber auch mal mit feinen Details und vor allem schon einigem an Tiefbass, schon eher laut, neigt aber nicht gerade zum Clipping.6. Oktober 2014 um 6:00 #998327Commander JefferTeilnehmerDie gute alte Celine ist auch nicht meine Musik,aber etwas vergleichbares habe ich auch im SACD Bereich nicht,meiner Meinung nach ist die SACD überbewertet und nur ein absoluter Profi kann eventuell einen Unterschied hören.
Die Bewertung Durschnittlich kann ich in keinsterweise nachvollziehen.Aber Musik ist und bleibt etwas subjektives,jeder Mensch hört und empfindet anders.Die Eric Clapton könnte interessant sein ich schau gleich mal.
Woher hast Du das Fachwissen?Hast Du dich gut eingelesen oder hast Du eine Ausbildung zum Tontechniker.Wie schon auf dem treffen gesagt mit der Theorie sieht es bei mir schlecht aus. ich kann eigentlich nur auf mein Gehör als Messinstrument und ein paar Nubert Nuline 102 zum Vergleich zurückgreifen .Die übrigends auch sehr gut sind im Hochton Bereich, beängstigent präzise.Das geringere Volumen gegenüber der 3.3 merkt man aber dann schon.
Ich habe bei Nubert diesen Verstärker gesehen und gehört an einer Nuvero11.Schau Ihn Dir mal an:
Vincent SV237 Hybridverstärker6. Oktober 2014 um 7:15 #998328captain carotTeilnehmerZur CD: Das hört sich fieser an, als es ist. ‘Durschnittlich’=soll sich bspw. auch auf einer günstigen Mikroanlage ordentlich anhören. Darunter fällt beträchtlich viel Musik, halt gerade aus dem Mainstream.
Schlechte CD: Ich hab z.B. die Caro Emerald Deleted Scenes from… Live. Die ist stellenweise schon sehr grenzwertig.
Vergleicht man das mit einer der üblichen Stockfisch Records Abmischungen, dann sieht Caro Emerald übel aus. Hilft aber nebenbei bemerkt nix, wenn man das was man hören will nicht in der Quali bekommt.
SACD vs. CD: Ich bin ganz ehrlich, bei Stereowiedergabe reicht die CD IMO wirklich völlig, vom technischen Standpunkt aus. Aber die SACD hat oft die weit besseren Abmischungen. War halt immer ein kleines, audiophiles Publikum.Viel angelesen, aber halt auch praktische Erfahrung. Das hat mit ‘wie funktioniert das’ und ‘warum erzählt der Hersteller da Blech’ etc. angefangen. Dann intensiver mit Lautsprecherselbstbau beschäftigt.
Wenn man das ein Mal macht erkennt man übrigens auch erstaunlich viele Chassis in Fertiglautsprechern wieder.
Auf Dauer bleibt es auch nicht aus, dass man sich mal intensiv mit Raumakustik beschäftigt, sehr viele Probleme kommen nunmal genau da her.Zum Vincent:
Röhrenvorstufe, Leistungsmessung mit 1% Klirr 270W@4Ohm. 1% Verstärkerklirr ist aber was anderes als 1% Lautsprecherklirr. Wenn viel Leistung im Vordergrund stünde würde ich wahrscheinlich zu was tendieren, das dann immer noch weniger Klirr verursacht.
Ganz wichtig: Geräte zu Hause testen, zumindest alles, von dem man Klangveränderung erwartet. Bei mir also nur Lautsprecher, AV-Receiver und Röhrenamps. ^^
Transistorverstärker klingen IMO nicht.6. Oktober 2014 um 8:57 #998329Commander JefferTeilnehmerDas sowieso.Ich habe Gott sei Dank das Glück ,das Aalen gleich um die Ecke ist.
Recht schönen Dank für die Info.13. Oktober 2014 um 14:06 #998330MarCellTeilnehmerHui hier gehts ja gut ab, sehr informativ. Gute Impuls für meine Pläne, solche Dinger mal eigenen Anforderungen handwerklich anzupassen, auch wenn das vermutlich erst passiert, wenn die Teufel-Garantie abgelaufen ist^^. Aber ernsthaft, spannend, auch wenn ich als Laie etwas googlen musste…
13. Oktober 2014 um 15:06 #998331captain carotTeilnehmerFalls ich mal irgendwo begrifflich übers Ziel hinausschieße bitte einfach nachfragen.
Betreffend Fertiglautsprecher anpassen:
Auf der einen Seite kann es da durchaus Tuningpotenzial geben, auf der anderen Seite muss man einiges berücksichtigen.Gehäuseumbau oder Neubau: Das ein oder andere Seriengehäuse istnicht gerade perfekt. Wenn die Seitenwände fröhlich mitarbeiten klingt das Gehäuse mit, es schwingt halt. Vernünftig gesetzte Verstrebungen können das reduzieren. Bei einigen Subwoofern war der ein oder andere schon überrascht, dass es mit ein paar durchdachten Streben sauberer und präziser klang. Gilt aber auch für Lautsprecher, insbesondere manche Standlautsprecher.
Dämmung und Bedämpfung: Meist Polyestervlies in der Box. Es gibt aber eine Reihe Materialien. Damit kann man in nem gewissen Rahmen so einiges machen und sogar experimentieren. Lautsprecherbauseiten bieten da auch Grundlagenartikel, etwa Visaton.de
Neubau: Da gibt es einiges zu beachten. Die Schallwandgeometrie und die Position der Lautsprecher spielen nämlich eine Rolle. Am besten orientiert man sich deswegen möglichst an Maßen und Chassispositionierung des Originals, sonst passt es nachher unter Umständen nicht mehr.
Ganz beliebt: Frequenzweichentuning: Der Bereich ist immer etwas grenzwertig. Sparmaßnahmen eines Herstellers, die hörbar sein können und Placeboeffekte gehen fließend ineinander über. Wer trotzdem an der Weiche basteln will sollte entweder sehr genau wissen, was er ändert oder Bauteile gegen höherwertige mit möglichst gleichen Werten ändern.
Tuning bei Fertiglautsprechern kann durchaus einiges bringen. Hängt auch immer vom jeweiligen Lautsprecher ab.
17. Oktober 2014 um 10:40 #998332Commander JefferTeilnehmerHier wer ein paar anständige und kompromisslose Lautsprecher für die Ewigkeit sucht:
http://www.ebay.de/itm/Dynaudio-Contour-1-8-in-Kirsche-Top-Lautsprecher-/201195399279?pt=DE_Lautsprecher_Martin&hash=item2ed82e286f.17. Oktober 2014 um 11:02 #998333captain carotTeilnehmerNix für ungut, anständig ja, kompromisslos ist eher sowas:
Kann man natürlich auch anders verpacken:
Wenn man was wohnzimmer- und ehefrauentaugliches sucht ist die Dynaudio aber ein sehr schöner Lautsprecher.
17. Oktober 2014 um 11:15 #998334Commander JefferTeilnehmerJa eben,und die 1.8 gibt es nicht oft…..ein sehr fein spielender Lautsprecher
Ist das Marke Eigenbau?Wirklich Wohnzimmertauglich sind die aber nicht ausser Du hast ne Frau,die nicht besonders gut sieht.17. Oktober 2014 um 11:40 #998335captain carotTeilnehmerBild 1:
Vorführlautsprecher, anderer HT als auf Bild 2 (in nem gewissen Rahmen modular).Bild 2: Bild eines Erbauers mit dem AMT von Mundorf.
Klanglich kann man sagen wildert man da schon im Bereich 20.000,-€ Lautsprecher, dabei kostet die Trinity wie in Bild 2 “nur” 3.200,-€ (Bausatz ohne Holz, Lack,…)
Kompromisslos ist das. 15″ Tieftöner, oben 8″ Mitteltöner, unten ‘nur’ 6.5″ Mitteltöner, Beyma AMT mit/ohne Horn.Das kann verzerrungs- und kompressionsfrei extrem laut, aber auch prima leise, spielt überraschend neutral…
Nebenbei mit echten 93dB Empfindlichkkeit Röhrentauglich.Lässt man das Aussehen beiseite wirkt eine B&W 800 Diamond im Vergleich dazu ‘ganz nett’.
Aber es ist eben wirklich kompromisslos. Die Gestaltung folgt rein klanglichen Aspekten, die Ausmaße sind schon nicht von schlechten Eltern und auch der Preis nicht ohne.
Falls dich sowas ein wenig interessiert, oder auch wohnraumtauglicheres, google mal nach LSV Achenbach.
17. Oktober 2014 um 11:54 #998336Marc29101971Teilnehmer20000 Euro? Für Lautsprecher? Da kauf ich mir ja 2 Autos davon! Heilige Schei*e!
Hört man als Nichtfachmann für Akustik wirklich dann einen Unterschied zu Boxen, die vielleicht “nur” 1000 Kosten?
17. Oktober 2014 um 12:16 #998337captain carotTeilnehmerGanz ehrlich?
Es gibt wirklich hochpreisige Lautsprecher, die IMO sogar schlecht klingen! Man kann keineswegs nur nach dem Preis gehen.Dazu kommt, dass ab einem gewissen Punkt die Raumakustik immer wichtiger wird. Aber wenn man jetzt mal bei einem Hersteller schaut, dann kann das Mehr an Geld schon gut hörbar sein. Man merkt einfach, dass etwa die KEF Blade wirklich ohne Kompromisse entwickelt und gebaut wurde. Eine KEF Q700 oder Q900 (um 1.000,-€ Marktpreis pro Paar) kommt da eben nicht dran.
Die zwei größten Unterschiede gerade im Fertigsegment hat man aber zwischen Billigschrott und brauchbarer Einstoegsklasse sowie zwischen Einsteiger-LS und gehobener Mittelklasse. Geht man mal von guten Mittelklasse-LS aus dann gibt es aufwärts kein lineares Preis/Klang Verhältnis mehr.
Und bei den reinen High End Herstellern wird ohnehin teilweise sehr viel für Exklusivität und sehr wenig für die Technik bezahlt.
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