In der Welt der Videospiele
Heutzutage kaum zu glauben, aber wahr: Vor 20 Jahren wurden auch epische Abenteuer in erstaunlich kurzer Zeit fertiggestellt – nicht einmal fünf Jahre trennen die beiden wichtigsten Final Fantasy-Episoden der Polygon-Ära und dazwischen wurden sogar noch zwei weitere Teile veröffentlicht. Anfang 1997 bescherte Square der PSone mit Final Fantay VII ein herausragendes Rollenspiel-Epos, nun ist mit Final Fantasy X für die PS2 ein ähnlich ruhmreicher Titel in Japan am Start – wie damals üblich müssen westliche Fans noch eine Weile auf ihre Fassungen warten. Die Hauptfiguren Tidus und Yuna erobern millionenfach Herzen, der Wechsel von vorgerenderten Kulissen zu weitgehend Echtzeit-3D-Umgebungen stellt auch technisch einen bedeutsamen Sprung dar. Das Abenteuer wird so populär, dass erstmals in der Seriengeschichte mit Final Fantasy X-2 ein direkter Nachfolger in Entwicklung geht – seitdem wurden beide für nahezu alle folgenden Sony-Systeme und zuletzt auch rivalisierenden Konsolen als Remaster neu aufgelegt. PS2-Fans im Westen vertreiben sich die Zeit mit anderen Spielen wie Namcos feiner, aber leider seitdem kaum noch in Erscheinung getretener Hüpferei Klonoa 2: Lunatea’s Veil oder dem Action-Titel Extermination. Anfangs nur für den PC taucht zum Monatsende ein damals noch relativ unbekannter Actionheld von einem ebenso unbekannten finnischen Entwicklerstudio auf: Max Payne heißt der Mann und wird von Remedy unter anderem mit der ”Bullet Time”-Zeitlupe in die Feuergefechte geschickt.
Zurück in Japan rollt derweil schon die zweite große Software-Welle für den noch jungen Game Boy Advance an und überzeugt mit prominenten Namen: Rollenspieler freuen sich über eine Portierung des SNES-Klassikers Breath of Fire, Capcoms Prügel-Ikonen geben sich mit Super Street Fighter II X: Revival (bei uns Turbo) die Ehre und auch Gas wird kräftig gegeben. Mario Kart Advance (im Westen Super Circuit) spielt sich unterwegs nicht weniger spaßig als daheim am Fernseher und nutzt geschickt die Link-Funktion des Handhelds. Etwas kurios mutet an, dass eine andere Ikone den gegenteiligen Weg geht und zuerst in den USA und Europa Spieler locken soll: Die Pac-Man Collection für den GBA lässt sich tatsächlich ein halbes Jahr Zeit, bis sie dann auch in Japan verkauft wird.