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In der Welt der Videospiele

Drei Monate nach dem Debüt in Japan erreicht der Game Boy Advance auch westliche Gefilde: In den USA und zwei Wochen später auch Europa läutet Nintendo ebenso erfolgreich die nächste Handheld-Ära ein wie in der Heimat. Quasi als Trost für die ­etwas längere Wartezeit fällt das Software-Angebot zum Start noch etwas üppiger aus: Neben Mario & Co. haben Zocker unter anderem die Wahl aus Recycling-Kost wie dem Namco Museum, Earthworm Jim und Rayman Advance. Dazu gesellt sich mit den Army Men Advance ein ganz besonders ”Highlight” und Vorbote eines Trends – über die kommenden Jahre werden noch erstaunlich viele Portierungen auf dem GBA landen, die keiner gebraucht hätte.

Auch bei Sony und Sega bleibt das Sommerloch fern, geben sich doch prominente Fortsetzungen die Ehre. Vorerst nur in Japan dürfen solvente Dreamcast-Abenteurer (Internet-Zugang per Flatrate ist vor 20 Jahren noch ein Fremdwort) ein weiteres Mal gemeinsam losziehen mit Phantasy Star Online Ver. 2, während der blaue Igel erneut die dritte Dimension erobert: Sonic Adventure 2 geht weltweit fast gleichzeitig an den Start und schafft es, den hochgelobten Vorgänger nochmals zu übertrumpfen. Sowohl in Sachen Grafik, aber vor allem bei Umfang und Abwechslung wird eine ordentliche Schippe draufgelegt – kein Wunder, dass sich heutzutage Fans des stacheligen Superstars eine Neuauflage fast mehr wünschen als ”echte” Neuentwicklungen.

Auf der PlayStation geht es weit weniger farbenfroh zur Sache: Bevor David Jaffe einige Jahre später sein God of War-Meis­terstück abliefert, kümmert er sich um die Twisted Metal-Reihe. Deren Black-Episode markiert das PS2-Debüt und liefert das übliche überdrehte automobile Zerstörungsspektakel, was in den USA seit jeher deutlich besser ankommt als in Europa. Als die PAL-Fassung einige Monate später erscheint, fehlt zudem der komplette Story-Modus – ob das ­ohnehin so geplant war oder eher als Folge des dazwischen stattgefundenen Terroranschlags auf das World Trade Center entsorgt wurde, lässt sich nicht restlos aufklären. Keine trüben Gedanken muss man sich derweil bei einer sportlichen Premiere machen: NBA Street von Electronic Arts beweist, dass Spaßsport auch mit einer Portion Realismus und Anspruch prima funktionieren kann.

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