A.O.T. Wings of Freedom – im Test (PS4)

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Die Menschheit ist ziemlich am Ende: Nachdem die Titanen – riesige, meist dümmlich grinsende Giganten mit einem unheimlichen Appetit auf Menschenfleisch – aufgetaucht sind, haben sich die letzten Überlebenden in einer großen Stadt hinter drei riesigen Mauern verschanzt. Aber auch die bieten keinen wirklichen Schutz, gelingt es doch einem besonders großen Titanen, den äußeren Wall einzureißen. Dabei kommt auch die Mutter von Hauptfigur Eren ums Leben – klar, dass er es nun den Titanen heimzahlen will und sich darum zum Jäger ausbilden lässt. Mit scharfen Klingen, gasbetriebenen Schubdüsen und langen Greifhaken-Seilen nehmen die mutigen Abenteurer den Kampf gegen die Titanen auf. Und einen Tag nach Erens erfolgreicher Ausbildung steht auch schon der nächste Großangriff an…

Wie die meisten Entwicklungen von Omega Force basiert auch Wings of Freedom auf den grundlegenden Mechaniken von Dynasty Warriors &amp Co., es spielt sich aber vollkommen anders: Anstatt Euch durch Tausende von Gegnern zu metzeln, habt Ihr es hier mit Titanen in überschaubarer Anzahl zu tun. Die kippen auch nicht direkt bei der ersten Schlagkombination um, sondern wollen fein säuberlich zerlegt werden: Zwar sind sie recht empfindlich und es ist nicht allzu schwer, ihnen Gliedmaßen abzuschlagen, allerdings wachsen diese schon nach kurzer Zeit nach. Nur ein gezielter Schnitt am Nacken gibt ihnen den Rest – und diese Stelle muss erst einmal erreicht werden. Per Schultertaste visiert Ihr einen Gegner an, mit dem rechten Stick schaltet Ihr mögliche Ziele durch: Beine, Ellenbogen oder eben den Nacken. Es lohnt sich, Feinde erst einmal zu schwächen – zum einen erreicht Ihr dann besser die verwundbare Stelle, zum anderen bekommt Ihr so Rohstoffe, mit denen Ihr zwischen den Missionen die Waffen aufmöbelt.

Ist ein Ziel anvisiert, feuert Ihr einen Haken und zieht Euch heran. Nehmt mit dem Booster Geschwindigkeit auf und greift dann mit voller Wucht an. Das ist zunächst etwas komplex, aber mit etwas Übung gehen die Titanenkämpfe flott von der Hand. Booster und Greifhaken nutzt Ihr auch, um Euch schnell durch die Szenarien zu bewegen. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn mit der Zeit nutzt sich Eure Klinge ab und der Gasvorrat schwindet – dann solltet Ihr fix einen Mitstreiter finden, der Eure Ressourcen auffrischt. Und warum A.o.T.: Wings of Freedom anders als die Anime- und Manga-Vorlage nicht den Namen ”Attack on Titan” tragen darf, wissen wohl nur Anwälte mit Spezialisierung auf Lizenz- und Copyright-Quatsch.

Thomas Nickel meint: Der Einstand ist großartig: Mit flüssiger Grafik, stimmungsvoller Lichtsetzung und dynamischem Spielgefühl legt die seltsam benannte Umsetzung von ”Attack on Titan” einen prima Start hin. Das Bekämpfen der Titanen wird nachvollziehbar erklärt und kann in Ruhe in einem weitläufigen Waldgebiet erlernt werden. Doch nach ein paar Missionen wendet sich das Blatt: In der Stadt kämpft Ihr plötzlich gegen mehrere Titanen auf einmal und dabei scheint der Kameramann einfach das Handtuch zu werfen. Sobald die Szenarien enger und Gegner zahlreicher werden, herrscht auf dem Bildschirm das Chaos. Wo bin ich, wo ist mein Gegner, was habe ich anvisiert, warum trifft meine Attacke nicht…? Mit der Verwirrung wächst die Frustration. Schade, denn wenn A.oT. funktioniert, dann funktioniert es richtig gut: Das Triumphgefühl, wenn Ihr einen Titanen nach allen Regeln der Kunst zerlegt habt, motiviert gleich zur nächsten Runde. Aber ebenso oft steigt der Blutdruck ob der grausamen Kameraarbeit in ungesunde Höhen.

  • viele spielbare Figuren
  • Handlung wird nachvollziehbar erzählt
  • Kamera macht oft das Leben schwer

Nicht nicht nur für Freunde der Vorlage schöne Action, die sich mit der oft chaotischen und unübersichtlichen Kameraarbeit selbst ins Bein schießt.

Singleplayer68
Multiplayer
Grafik
Sound
Gast

Das Spiel hat mich knapp 100 Stunden, bis zur Platin Trophäe, gut bei Laune gehalten. Obwohl man eigentlich nur Titan nach Titan abschlachtet, wurde es mir Dank super spaßiger Gameplaymechanik, nie wirklich langweilig.