Cloudpunk – im Test (PS4)

Nachdem Cyberpunk 2077 kurzfristig ein drittes Mal verschoben wurde, bekommt der thematisch verwandte Indie-Titel ­Cloudpunk die unerwartete Chance, einigermaßen Aufmerksamkeit zu erhaschen. Eigentlich stehen die Vorzeichen für das vor einigen Monaten auf PC debütierte Sci-Fi-Abenteuer ganz gut, denn die verwendeten Zutaten ergeben eine interessante Mischung. Stilsichere Voxel-Optik für Minecraft– oder Retro-Flair? Vorhanden. Futuristische Neon-Metropole, in der Menschen und Androiden im nächtlichen Dauer­regen wandeln nach ”Blade Runner”-Art? Auch dabei. Schwebe-Taxis und -Kurier-Fahrzeuge, wie sie Corben ”Fifth Element” Dallas kutschieren würde? Check.

Mit einem solchen Vehikel seid Ihr die meiste Zeit unterwegs in Eurer Rolle als neue Botin, die im Auftrag Eures Lieferdiensts Pakete und vereinzelt Passagiere transportiert und dabei eine interessante, wenn auch nicht besonders innovative ”Neon-Noir-Geschichte” erlebt. Dabei seid Ihr auch gelegentlich zu Fuß unterwegs, könnt ein paar Neben- und Sammelaufgaben angehen und vereinzelt quasi-relevante Entscheidungen treffen, aber letztlich arbeitet Ihr Euch an einem vorgegebenen Storyfaden entlang, bei dem gerne auch mal länger geplaudert wird. Spielerisch ist das nicht sonderlich komplex, aber dank der Welt und ihrer Charak­tere interessant. Enttäuschend fällt dagegen die magere Technik aus: Eine unter 30 fps schwan­kende Bildrate, eine fast ans N64 erinnernde geringe Sichtweite und deutlich abgespeckte Licht­effekte rauben der Ästhetik viel von der Wirkung, die das PC-Original zum Hingucker machen.