Deadlight: Director’s Cut – im Test (PS4)

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Es ist 1986, mitten in der Zombie-Apokalypse: Ex-Cop Randall Wayne geht in Seattle auf die Suche nach seiner Familie, die er im Chaos verloren hat. Doch statt Action steht bei Deadlight die Geschicklichkeit im Vordergrund. Neu ist das Spiel jedoch nicht, sondern eine erweiterte Version des Xbox-360-Downloads von 2012.

Aus einer 2D-Perspektive steuert Ihr Randall durch häufig auf dunkle Farbtöne reduzierte Areale, in denen die Figuren und Objekte zumeist aus Schatten und Schemen bestehen. Ihr könnt rennen, springen und klettern, müsst dabei aber auf Randalls Ausdauer achtgeben – er kommt schnell aus der Puste und ist dann ein leichtes Opfer für die heranstürmenden ”Schatten”. So heißen die flinken Untoten im Spiel, die auch aus dem Bildhintergrund heranrücken und sich gern in Gruppen zusammenrotten. Zwar habt Ihr im Spielverlauf Zugriff auf eine Axt und selten Schusswaffen, jedoch ist aufgrund begrenzter Ausdauer und geringer Munitionsvorkommen die Flucht dem Kampf vorzuziehen. Manchmal nutzt Ihr auch die Umgebung zu Eurem Vorteil: Randall kann die Untoten mit einem Pfiff oder Schrei anlocken und dann z.B. ein Autowrack auf das Pack krachen lassen – entsprechende Symbole in der Umgebung weisen auf mögliche Interaktionen hin. Darüber hinaus löst Ihr mit Schaltern und Kisten simple Rätsel. Stürzt Ihr ab oder erwischen Euch die Monster, startet Ihr an großzügig verteilten Checkpoints neu – das entschärft vor allem einige nervige Trial&ampError-Passagen im späteren Verlauf.

Deadlight versteht es, trotz kurzer Spielzeit eine interessante Geschichte mit emotionalem Ende zu erzählen. Fotos, Tagebuchseiten und andere Hinweise bringen Euch das Schicksal der Welt und von Randall selbst näher. Begleitet wird das von einer guten englischen Synchronisation, atmosphärisch-düsterem Sound und Zwischensequenzen in Form animierter Standbilder.

Der Director’s Cut bietet im Vergleich zum Original einige neue Animationen sowie eine Auflösung in 1080p. Jedoch wurde nicht an eine geschmeidige Bildrate gedacht, so sind oft kleine Ruckler zu bemerken. Nach dem Durchspielen kommt der ”Albtraummodus” hinzu, bei dem Ihr die Story erneut erlebt, jedoch ohne Speicherpunkte auskommen müsst. Die Entstehung von Deadlight beleuchten diverse Konzeptskizzen sowie Videos, die Ihr Euch über das Hauptmenü anschauen könnt.

Neben der Story spielt Ihr den ”Überlebens-Modus”: In der High-Score-Jagd müsst Ihr in einem Krankenhaus möglichst lange überleben. Auch hier gilt es, weniger auf Waffengewalt, sondern auf Geschick zu setzen und die ”Schatten” zu umgehen. Fehler werden schnell bestraft, was gerade anfangs zu häufigem Ableben und komplettem Neustart führt. Erst allmählich erschließt Ihr Euch die Wege durchs Hospital, was in längerem Durchhalten und damit einer höherer Punktzahl für die Bestenliste resultiert. Dieser Modus fordert deutlich mehr als die Story, bleibt inhaltlich jedoch etwas flach.

Sascha Göddenhoff meint: Bereits vor vier Jahren auf der Xbox 360 gefiel mir Deadlight mit seiner stilvollen Grafik, der ruhigen spielerischen Gangart und einer überraschend emotionalen Geschichte – beeindruckend angesichts der sehr knappen Spielzeit. Dazu passt der Fokus auf Geschicklichkeit statt Action: Ich weiche den Untoten aus und löse simple Rätsel, selten wird geschossen – das ist nichts Besonderes, spielt sich aber jederzeit gut. Lediglich die vorhandenen Trial&ampError-Passagen hätte es damals wie heute nicht gebraucht, dazu wäre spätestens jetzt eine astreine Bildrate Pflicht gewesen. Die beiden zusätzlichen Spielmodi des Director’s Cut sind eine nette Dreingabe, persönlich finde ich aber die Einblicke in die Entwicklung des Spiels viel interessanter – schade, dass kaum ein Spiel noch so etwas bietet.

Solide inszenierter Plattformer, der mit atmosphärischer Optik und Geschichte punktet, aber kurz ausfällt.

Singleplayer73
Multiplayer
Grafik
Sound