PlayStation All-Stars Battle Royale – im Test (PS3)

Nach dem Vorbild der Smash Bros. treffen sich 20 PlayStation-Helden aus vielerlei Spielen, um sich in turbulenten Kämpfen zu messen: Je zwei bis vier Charaktere steigen für Keilerei und Teambattle in den Ring. Dabei müsst Ihr Euch nicht nur vor den Kontrahenten in Acht nehmen, sondern auch die zahlreichen Fallen berücksichtigen – in den mehrstöckigen Arenen hagelt es Meteoriten, der Wind fegt Euch in Abgründe und in der Traumlandschaft von LittleBigPlanet werden sogar komplette Levelelemente ausgewechselt.

Die etwas willkürliche Charakterauswahl der All-Stars wird sicherlich nicht alle PS-Fans zufriedenstellen: Es gibt zwar ein Wiedersehen mit beliebten Figuren wie Parappa the Rapper, Kratos und Fat Princess, andere Charaktere wirken jedoch deplatziert bzw. halbherzig ins Spiel übernommen. Statt mit Snake zu spielen, nehmt Ihr mit Raiden Vorlieb, bei Dante wird das bislang unbekannte Outfit des kommenden Abenteuers (Release 2013) verwendet und Cole McGrath erscheint überflüssigerweise in zwei Versionen – gut und böse. Typische PS-Titel wie Ape Escape, SOCOM oder Resident Evil entsenden dagegen keine Vertreter – insgesamt wirkt die Auswahl deshalb weniger rund als bei Nintendo.

Die Kämpfe werden nach drei Regelwerken (Zeit, Leben und Kill-Counter) ausgetragen. Während der Matches gibt es jedoch keine Anzeige zum Spielstand, was die Dramatik einschränkt – erst am Ende werden die Erfolge der Kontrahenten aufgerechnet. Alle Helden können hüpfen, blocken und drei individuelle Angriffe ausführen, mit zusätzlichen Richtungskommandos lassen sich auch Fußfeger und Uppercuts bewerkstelligen. Weil die Helden unterschiedlich groß sind, gehen je nach Konstellation manche Attacken regelmäßig ins Leere – mit Drakes Pistole erwischt Ihr Sackboy nur in Ausnahmefällen. Für jeden Treffer kassiert Ihr Superenergie, mit der Ihr je drei Superattacken ausführt – das jeweils stärkste Manöver trifft alle Gegner und wird mit ausführlichen Schnittszenen gefeiert. Wie bei Smash Bros. erscheinen zudem 19 Items in den Arenen, die Ihr aufsammeln und einsetzen dürft: Ballert mit der Bazooka, schützt Euch mit dem Schwerkraftschild und hetzt Killerbienen auf die Gegner.

Bei den Spielmodi entscheidet Ihr zwischen Arcade-Modus mit Story-Szenen (Standbilder), Herausforderungen, lokalem VS-Modus und Online-Turnieren. Bei Letzterem spielt Ihr zufällige und Ranglisten-Matches, welche am Ende einer monatlichen Season aufgerechnet werden. So könnt Ihr Erfolge mit denen von Freunden vergleichen. Die Herausforderungen stellen Euch Lernaufgaben (z.B. bestimmte Angriffe blocken oder ausführen), bieten aber keine Match-Varianten à la ”besiege 100 Feinde”.

Oliver Ehrle meint: Die PlayStation All-Stars sind ein klarer Fall für Mehrspieler-Freunde: Mit drei Kumpels erlebt Ihr turbulente Keilereien, in denen es drunter und drüber geht! Solo werdet Ihr mit der Diashow-Handlung und den unspektakulären Herausforderungen aber nur mäßig unterhalten. Bei der Charakterauswahl vermisse ich einige typische PS-Helden, während sich andere optisch gleichen – Drake und Dante etwa sehen im Originalkostüm nahezu identisch aus, das wird im Duell unübersichtlich. In Sachen Sympathie, Witz und Abwechslung ist die Nintendo-Familie daher gleich mehrere Schritte voraus. Gelungen finde ich dagegen die Arenen, die einige spektakuläre Überraschungen bieten – auch wenn diese nicht unbedingt neu sind. Ob sich Online-Matches so fehlerfrei wie lokale Kämpfe spielen, konnte ich leider nicht ausprobieren.

• 20 PlayStation-Helden schwingen die Fäuste
• aufwendig animierte Superattacken
• 19 sammelbare Extrawaffen
• Fallen und Überraschungen in den Arenen
• Turnier-Modus mit monatlicher Season

Mit Ecken und Kanten: Die Mehrspielerkeilerei um einige Sony-Helden kann dem Nintendo-Vorbild nicht das Wasser reichen.

Singleplayer		70
Multiplayer
Grafik
Sound