Project Zero 2: Wii Edition – im Test (Wii)

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Ein acht Jahre alter PS2-Horrorklassiker kommt zu neuen Ehren: Im Wii-Remake des zweiten Project Zero-Teils streifen die Zwillingsschwestern Mio und Mayu durch ein verfluchtes Dorf im düsteren Japan. In der Rolle von Mio erforscht Ihr Gassen und traditionelle Anwesen mit der Taschenlampe. Doch ganz allein seid Ihr nicht: Die Dorfbewohner zelebrierten vor Jahren ein blutiges Ritual, das dummerweise schiefgegangen ist. So lassen Euch ruhelose und plötzlich auftauchende Geisterwesen aus Schränken, Brunnen und Türen das Blut in den Adern gefrieren. Statt mit obligatorischer Knarre knipst Ihr die Seelen mit der Camera Obscura aus. Mit dem korrekten Timing fügt Ihr den Spukwesen so dicke Schadensboni zu. Neben bösen Transzendenzwesen stoßt Ihr auch auf friedliche Geister, die überraschend auftauchen (und Euch einen Riesenschrecken versetzen) oder sich an dunklen Orten verstecken. Für Schnappschüsse von ihnen erntet Ihr ebenfalls Punkte, mit denen Ihr die Kamera hochrüstet und etwa mit höherer Reichweite oder verkürzter Nachladezeit ausstattet. Zudem lest Ihr Linsen und Zubehör am Wegesrand für neue Fähigkeiten auf. Damit lähmt Ihr Gegner kurzzeitig oder schleudert sie zurück. Wie im Original löst Ihr zwischendurch Schalterpuzzles und sammelt Textnotizen und Tondokumente.

Tecmo hat die Wii-Neuauflage aufgepeppt: Am offensichtlichsten ist der Wechsel von vormals festen Kameraperspektiven zur Verfolgersicht, was sich als praktisch bei der Geisterjagd in verwinkelten Räumen erweist. Die Steuerung auf dem Wii gestaltet sich wie in der Japan-exklusiven vierten Project Zero-Episode Zero: Tsukihami no Kamen von 2008. Per Nunchuk bewegt Ihr Euch, während Ihr mittels Neigung der Wii-Remote umherblickt. Die gewöhnungsbedürftige Steuerung kommt leider auch beim Knipsen zum Einsatz: Das erschwert exakte Fotos, da die Kamera auch auf kleinere Bewegungen der Fernbedienung überempfindlich reagiert. Warum nicht die Zeigefunktion mittels Sensorleiste genutzt wird, bleibt rätselhaft. Eine überzeugendere Vorstellung liefern die neuen Synchronstimmen sowie feine Grafikeffekte vom Staub bis zu züngelnden Flammen ab. Auch der unheimliche Soundteppich offeriert in neun Spielkapiteln gepflegte Gänsehaut. Nach dem Durchspielen erhaltet Ihr je nach Schwierigkeitsstufe neue Kostüme und Videos.

Ein netter Bonus ist der ’Geisterhaus’-Modus, in dem Ihr weitere düstere Orte erforscht. Achtet dabei auf Eure Reaktion: Das Spiel erkennt bei Schockmomenten minimale Bewegungen der Wii-Remote und lässt den Pulsmesser steigen, was die Spielrunde vorzeitig beenden kann. In den Geisterhäusern bewegt Ihr Euch linear vorwärts, guckt Euch um, sucht nach Puppen oder Geistern. Witzig: Ein zweiter Spieler steuert Geräusche und Geister für zusätzliche Schrecksituationen bei.

Thomas Stuchlik meint: In Sachen Zombie-Horror ist Resident Evil erste Wahl, in puncto Psycho-Horror Silent Hill. Doch keine der Reihen kommt in Sachen Atmosphäre an dieses japanische Gruselmeisterwerk heran, das gleichzeitig den Höhepunkt der Serie bildet. Project Zero 2 peinigt Euch wie das PS2-Original mit beklemmender Stimmung und regelmäßigen Schockmomenten, insbesondere mit einer Surroundanlage und bei nächtlicher Spielstunde. Deutlich verbessert hat Entwickler Tecmo die Spielperspektive und die düstere Soundkulisse, grafisch werden frische Akzente gesetzt. Allerdings verlangt der Horrortrip viele Fußmärsche, was aufgrund der behäbigen Hauptdarstellerin Geduld voraussetzt. Die wirre Kamerasteuerung mit Stick und träger Bewegungserkennung verwehrt dem Spiel den Sprung in Hitregionen.

  • auch 2012 noch ein spaßiger Horrortrip
  • einzigartiges Kamera-Konzept
  • gemächliches Spieltempo
  • gewöhnungsbedürftige Kamerasteuerung
  • erweiterte Enden in der Wii-Fassung

Tecmos atmosphärische Geisterhatz überzeugt mit neuer Spielansicht und Optik, schwächelt aber bei der Steuerung.

Singleplayer81
Multiplayer
Grafik
Sound