Skies of Arcadia Legends – im Klassik-Test (GC)

Das Warten ist vorbei: Endlich müssen Cube-Solo-RPGler nicht mehr mit Ubi Softs lumpigem Evo­lution Worlds vorlieb nehmen. Bei Skies of Arcadia Legends handelt es sich kurioserweise ebenfalls um die Neuauflage eines Dreamcast-Rollenspiels – der Titelzusatz deutet bereits an, dass sich Sega-Entwicklerteam Overworks nicht mit einer simplen 1:1-Konvertierung begnügte.

Das auffälligste Merkmal des knapp zweineinhalb Jahre alten Epos stellt die auch heute noch unkonventionelle Spielewelt dar. Da das Reich Arcadia hoch über den Wolken liegt, müssen Reisen von einer Inselstadt zur nächsten an Bord mal hölzerner, mal stählerner Luftschiffe gemacht werden. Als Junior-Kapitän einer berüchtigten, aber edelmütigen Piratenbande beteiligt sich Hauptheld Vyse an der Erkundung der weitläufigen Welt. Doch die luftigen Kaperfahrten dienen jüngst nicht mehr nur der persönlichen Bereicherung. Sechs mystische Kristalle liegen in den Kontinenten Arcadias verborgen, deren übermächtige Kräfte dummerweise das Interesse des verfeindeten, macht­süchtigen Valuanischen Imperiums auf sich gezogen haben.

Düst Ihr mit Vyse und seinen Kampfkumpanen nicht gerade durch den Luftraum, deckt Ihr Euch in wichtigen Handelshäfen mit Infos und Ausrüs­tung ein oder geht per pedes auf Dungeonerkundung. Simple Schalterrätsel stehen dabei im Hintergrund, genretreu schlagt Ihr Euch schwerpunktmäßig mit herumwuselndem Monsterpack rum. Die rundenbasierten Zufallsrangeleien lassen Euch die übliche Manöver-Freiheit, zusätzlich wartet ein ungewöhnliches Gruppenfeature: Sämtliche Spezialangriffe nämlich kosten so genannte ‘Spiritpoints’, auf deren Konto die gesamte Party zurückgreift. Ökonomisches Taktieren ist folglich essenziell, wollt Ihr die nur langsam regenerierenden Zähler nicht auf einen Schlag verbrauchen.

In regelmäßigen Luftschlachten mit verfeindeten Kriegsschiffen dürft Ihr zudem Euer Führungstalent unter Beweis stellen. Runde für Runde kommandiert Ihr Eure Recken an die Bordkanonen oder beordert sie zum Plankenreparieren.

Skies of Arcadia-Veteranen wie Neueinsteiger freuen sich über ein paar feine inhaltliche Modifikationen gegenüber dem Original. So gibt es über 20 neue Stätten in den Weiten Arcadias zu entdecken, gegen Entgelt geht Ihr auf die Jagd nach ­gesuchten Luftpiraten oder forscht in der Ego-Perspektive nach seltenen Mond­fischen. Die angenehmste ­Änderung findet sich aber bei den Kämpfen. Nicht nur, dass die Zufallskeilereien nun deutlich seltener stattfinden (und im Ausgleich mehr Erfahrungspunkte bringen), auch die Ladezeiten wurden merklich verkürzt.