Sniper Ghost Warrior 3 – im Test (PS4 / Xbox One)

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Aller guten Scharfschützenspiele sind bekanntlich drei – sagt schon ein altes Soldatensprichwort! Kann der (mehrfach verschobene) Nachfolger zweier gurkiger Schleich-Shooter die Sache zum Guten wenden? Der polnische Entwickler CI Games krempelt den vorhersehbaren Ansatz von Teil 2 massiv um – statt Actioneinlagen im CoD-Stil und linearen Levels gibt es nun eine offene Spielwelt, die in mehrere große Bereiche (mit Ladezeiten dazwischen) unterteilt ist. Vielfältig ist sie trotzdem nicht: Ihr seid dauernd im mal verschneiten, mal sumpfigen georgischen Hinterland unterwegs. Dort gibt es Bauernhöfe, Dörfer, Klöster, Bergbau, Industrie, Kasernen und Bunker.

Die krude Story lässt Euch gegen irgendwelche Milizen kämpfen, die natürlich gleichzeitig mit Hightech-Söldnern zusammenarbeiten – derweil spürt Ihr noch Eurem verschollenen oder vielleicht doch toten Bruder nach. Stellt Euch auf schwach synchronisierte deutsche Dialoge, hanebüchene Wendungen und ungelenke Zwischensequenzen ein. Eine (verkorkste) Erotikszene, die wir noch in der Preview-Fassung vor zwei Monaten sahen, wurde seltsamerweise beschnitten, auch vermissten wir bei einer Mission die Dirnen, die in besagter Vorab-Version noch enthalten waren.

Weil die grafisch triste Spielwelt Entdecker mit drögen Nebenaufträgen vergrätzt, absolvieren wir eine Storymission nach der anderen. Zwischen dem ­Infiltrieren eines Hotels und dem Hacken einer Radarstation ­beamen wir uns immer zu unserer ­Sniperhöhle (auch weil wir nur dort speichern dürfen). Dort könnten wir ­Munition craften und schauen, auf welchen Kriegsverbrecher das höchste Kopfgeld ausgesetzt ist – doch leider versagt das Spiel, uns dahingehend zu motivieren.

Die Sniper-Einsätze selbst sind keine Reißer und nicht ansatz­weise so abwechslungsreich, taktisch, pfiffig oder herausfordernd wie im direkten Konkurrenztitel Sniper Elite 4 – doch wenn wir aus ein paar hundert Metern einen Kopftreffer landen, kommt durchaus Scharfschützen-Feeling auf. Weil auch auf dem mittleren Schwierigkeitsgrad ein roter Punkt den Einschlagort Eures Projektils markiert, sind Windrichtung, Ballistik & Co. vernachlässigbar. Schießt Ihr knapp vorbei, ist rasch eine ­ganze ­Basis alarmiert – nach einiger Zeit vergessen Euch die Burschen aber wieder. Zum Glück, denn ­wilde Shoot-outs mit AK-47 & Co. ­steuern sich mäßig.

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