Suikoden IV – im Klassik-Test (PS2)

Mit dieser Rune hat der ganze Ärger angefangen: Vorher war unser Held einer von vielen jungen und glücklichen Rittern, die von ihrer WG auf der Insel Gaien aus die See patrouillieren und gelegentliche Scharmützel mit den bösen Kooluk ausfechten. Doch nach dem Kampf mit einem blut­dürstigen Piraten brennt sich die verfluchte Rune erst in die Hand des Gaien-Kommandanten und schließlich, nach dem spektakulären Ableben ihres Vorbesitzers, in die Pfote unseres Helden. Ab da heißt es Schluss mit dem schönen Ritterleben. Ins Exil verbannt, müsst Ihr mit einer Hand voll Getreuer entbehrungsreiche Seereisen und eine einsame Insel überleben, bis Ihr schließlich in König von Obel einen neuen Arbeitgeber findet. So bekommt Ihr ein eigenes Schiff und sucht fortan nach wack­eren Mitstreitern, um den Kampf gegen das Koo­luk­-­­Imperium weiterzuführen. Die Fieslinge haben mittlerweile sowas wie einen Mini-Todesstern erstanden, mit dem sie ganze Inseln wegpusten können. Keine Frage, dass diesem Treiben ein Ende gemacht werden muss. Einer solchen Mission schlie­ßen sich einsame Krieger natürlich gerne an – vorausgesetzt, Ihr findet die Herrschaften.

Also durchkämmt Ihr mit Eurem Kahn das Meer nach verborgenen Inseln mit hoffentlich kampfeswütigen Bewohnern. Allerdings macht nicht jeder ‘Star of Destiny’ freiwillig mit. Um den alten Bartholomew zu engagieren, müsst Ihr zum Beispiel erst in der Zeitung (die wieder ein anderer Charakter auf Eurem Schiff verfasst) über ihn lesen. Und Ninja-Dame Kate lässt sich nur zur Mitreise überreden, wenn ihre Kollegin Mizuki in Eurer Party ist. Nach so viel Überzeugungsarbeit ist die Freude über jeden Neuzugang groß, zumal allein schon die Reise zu den verschiedenen Inseln viel Nervenstärke verlangt. Denn ers­tens steuert sich Euer Schiff wie ein schwangeres Walross mit Magen-Darm-Grippe, und zweitens wartet
alle drei Wellen ein Zufallskampf. ­We­nigstens lassen sich so Eure Mitstreiter angenehm flott aufleveln. Und bereits besuchte Orte könnt Ihr später dank dem Teleport-Spiegel von Zauberin Viki beliebig oft aufsuchen. Das macht auch das Geschäftsleben einfacher, denn für notorische Abenteuer-Verweigerer gibt’s in jeder Stadt einen Handelsposten, wo Ihr Güter an- und verkaufen könnt. Geschickte Erbsenzähler füllen so ihre Geldbörse und investieren in Top-Ausrüstung und Waffen für ihre kleine Armee. Besondere Rüstungen könnt Ihr mit bestimmtem Rohmaterialien auch herstellen lassen – natürlich alles an Bord Eurer schwimmenden Festung. Mit mehr oder weniger geschmackvollen Kunstwerken, Vasen und anderem Nippes macht Ihr aus dem schwangeren Walross am Ende sogar eine ganz wohnliche Behausung.