Tears to Tiara II: Heir of the Overlord – im Test (PS3)

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Wer hätte gedacht, dass so ein Exot offiziell den Weg nach Deutschland findet? Tears to Tiara II ist der Nachfolger einer später in jugendfreier Form auf PS3 veröffentlichten ”erwachsenen” Visual Novel mit Strategieeinlagen für den PC – Kenntnisse des Erstlings werden aber nicht vorausgesetzt. Die Geschichte spielt zwar in der gleichen, an unsere Antike angelehnten Welt, hat aber mit den früheren Ereignissen nur ganz am Rande zu tun. Mit viel Text und rundenbasierten Schlachten wird die Geschichte des Aufstands der Bevölkerung von Hispania gegen die imperiale Besatzung erzählt: Der letzte Erbe des früheren Herrschergeschlechts hatte sich eigentlich dem Schicksal ergeben und nichts als Frieden für sein Volk gewünscht. Doch das Auftauchen einer Göttin und die Skrupellosigkeit des fanatischen Imperiums ließen ihm keine Wahl, als eine Revolution auszurufen. Bis die Handlung in Fahrt kommt, macht Ihr Euch auf ein paar Stunden Lesearbeit mit kurzen Tutorial-Schlachten gefasst – Tears to Tiara II nimmt sich viel Zeit, die Welt und die Figuren zu etablieren. Doch es zahlt sich aus, ist das Spiel doch ungewöhnlich gut geschrieben! Die Protagonisten verzichten zwar nicht auf ein paar gängige Anime-Klischees, überraschen dank toller Charakterisierung aber immer wieder. Die Taktikschlachten sind ohne Feinheiten wie Höhenunterschiede und anspruchsvolle Klassensysteme weniger komplex als z.B. in Disgaea, gehen dafür aber flott von der Hand und bieten mit ihrem Fokus auf Formationen und Teamwork ein paar gefällige Ansätze und Ideen.

Thomas Nickel meint: Gewaltige Textmengen, wenige Kämpfe und eine gerade mal PS2-würdige Grafik sollten eigentlich abschrecken. Doch der gut geschriebene (englische) Text und die interessanten Figuren halten bei der Stange. Die Freude ist groß, sobald Ihr endlich mehr als nur Hasen und Wildschweine vermöbeln dürft und die ersten richtigen Schlachten schlagt. Wenn nur die grafische Präsentation der Charaktermodelle und ihrer Animationen etwas schicker wäre, denn das Setting ist spannend und die Musik großartig. Oh, und freies Speichern in den langen Story-Sequenzen wäre ebenfalls nett gewesen.

  • gut geschriebene Geschichte
  • viel, viel englischer Text
  • ordentliches Kampfsystem

Gelungener Mix aus Visual Novel und rundenbasierter Strategie – notorische Text-Wegdrücker machen aber einen großen Bogen darum.

Singleplayer79
Multiplayer
Grafik
Sound