Torment: Tides of Numenera – im Test (PS4 / Xbox One)

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Cool, ein neues Game! Raus aus der Packung, rein in die Konsole. Ah das Intro, schnell wegdrücken. Oh, ich habe eine Waffe mit Kettensägenaufsatz – Wahnsinn! Muss der Gegenüber so viel labern, warum kann man das nicht abbrechen? Jetzt muss ich auch noch eine Antwort auswählen! Ich will endlich mal die Waffe benutzen, wer sind eigentlich die Gegner? Hoffentlich kann ich ihnen Gliedmaßen absägen…

Kennt Ihr diese Gedanken? ­Gehörtet Ihr zudem in der Schule zu denen, die sich gekonnt um jede Lektüre drückten? Dann ist jetzt vielleicht der Zeitpunkt gekommen, aus diesem Text auszusteigen. Das ist eine ernst gemeinte (und fürsorgliche) Warnung. Denn wer nicht gerne liest, ist bei Torment: Tides of ­Numenera vollkommen falsch. Über 1,2 Millionen Wörter soll das Spiel haben – wir haben nicht nachgezählt. Zum Vergleich: ­Goethes ”Faust I & II” kommen ­gemeinsam auf ca. 76.000 Wörter.

Worüber aber verliert Torment derart viele Worte? So fängt die Geschichte an: Ihr stürzt hinab von einem explodierenden Mond, unter Euch ein Kaleidoskop aus Farben, am Horizont Inseln, ein Meer, auf dem Bildschirm jedoch nur graue Schlieren, die ­Euren Fall illustrieren. Viele spektakuläre Orte oder Geschehnisse werden in ”Numenera” nur in schlichten Textboxen beschrieben, nicht grafisch illustriert. Eure Fantasie ist gefragt, daraus lebendige Bilder zu erschaffen. Eine Sprachausgabe gibt es nur in ganz wenigen Momenten, dafür eine gute deutsche Übersetzung.

Der Sturz katapultiert Euch in das Labyrinth Eures eigenen Geistes. Die Umgebung wird aus klassischer, isometrischer Perspektive gezeigt, die Optik ist sauber und die verschiedenen Gebiete sind ansehnlich modelliert. Um Eurem Geist zu entkommen, durchlebt Ihr Erinnerungsfetzen, selbstverständlich via Textboxen.

Während Ihr zu Beginn nur zwischen weiblich und männlich wählt, festigt sich Euer ­Charakter durch Entscheidungen, die Ihr in diesen Erinnerungen trefft. Seht Ihr etwa alles ganz genau an, seid Ihr wohl ein aufmerksamer Typ. Anschließend könnt Ihr Euren Charakter noch ändern, weitere Fähigkeiten und Werte verteilen. Es gibt drei Klassen: ”Nano” (eine Art Wissenschaftler oder Zauberer), ”Glaive” (ein Krieger) und ”Jack” (quasi der Dieb in ­”Torment”). Bevor Ihr das Labyrinth verlasst, begegnet Ihr dem Kummer, einem Wesen, das es auf Euch und Euresgleichen abgesehen habt. Doch wer oder was seid Ihr?

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