Zeno Clash Ultimate Edition – im Test (360)

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Oft sind es japanische Spiele, denen wir einen besonderen künstlerischen Anspruch attestieren, doch dieses pittoreske Xbox-360-Juwel stammt doch glatt aus dem Videospiel-Niemandsland Mexiko. Mitte Mai schlug die Ultimate Edition des PC-Indie-Erfolgs Zeno Clash in der Xbox Live Arcade auf – perfektes Timing, hatten wir Euch erst im letzten Monat im Rahmen unserer Indie-Entwickler-Rubrik das kleine mittelamerikanische ACE-Team vorgestellt.

In Zeno Clash stecken Euch die Entwickler in die Haut des Ausgestoßenen Ghat – er hat Vater-Mutter, das allmächtige Oberhaupt seines Clans, hinterrücks erschlagen, jetzt beginnt die Hetzjagd auf ihn. Zusammen mit seiner Begleiterin Deadra türmt Ghat aus der Stadt Halstedom, flieht durch von gruseligen Chimären und bizarren Tiergestalten bevölkerte Wälder und Wüsten bis ans Ende der Welt. Was ihn dort erwartet, müsst Ihr schon selbst herausfinden – wir versprechen Euch eine einprägsame Erfahrung, einen Farbenrausch und ein mystisches Überwesen, das gerne mit Rubiks Zauberwürfel spielt. Spielerisch erwartet Euch das oftmals fesselnde, mitunter aber auch hektisch-stressige Korsett eines Ego-Abenteuers, in dem Ihr mehr Fausthiebe verteilt als Waffen abfeuert.

Das simple, auf Ausweichen und Kontern ausgelegte Kampfsystem brilliert durch seine Wucht sowie die intensiven Perspektiven und funktioniert gut, solange Euch nicht mehr als zwei Gegner gleichzeitig in die Mangel nehmen. Leider entpuppen sich etliche Fights in der zweiten Hälfte des vierstündigen Abenteuers als chaotisch – auch weil ’Anvisieren’ und ’Waffe aufheben’ unverständlicherweise auf demselben Knopf liegen.

Nichtsdestoweniger legen wir den Spiel gewordenen Fiebertraum jedem experimentierfreudigen Zocker ans Herz: Stilistisch pendelt die grandiose Zeno Clash-Welt zwischen den surrealistischen Landschaften eines Salvador Dalí und den verqueren Proportionen der Pittura Metafisica – gewürzt mit den abenteuerlichsten Kreaturen der Leinwände von Hieronymus Bosch.

Abseits des Hauptspiels wartet ein Turm voller 08/15-Prügel-Herausforderungen, den Ihr wahlweise allein oder via Xbox Live sogar im Koop-Modus erklimmt.

Trotz spielerisch mauer Nervenstellen ist der superreale Prügel-Trip ein unvergessliches Elerbnis.

Singleplayer8
Multiplayer
Grafik
Sound