Die M!utprobe – Runde 1 XL: Tobias vs. Kingdom Hearts III

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Niemand mag alle Spiele, jeder Zocker hat seine Vorlieben. Das gilt auch für die Redakteure Eures Lieblingsmagazins. Jeder von uns liebt einige Games und Spielkonzepte besonders, während er bestimmte andere Titel nicht mit der Kneifzange anfassen würde. Bis jetzt! In den kommenden Monaten werden sich alle Redakteure und ­einige freie Autoren aus ihrer Komfortzone wagen und ein Spiel zocken, mit dem sie eigentlich so gar nichts anfangen können. Die Regeln: Man muss fünf Stunden lang in ganz normalem Spieltempo in den Titel schnuppern und sich anschließend mit der Frage auseinandersetzen, ob man weiterzocken möchte.

Das passt doch nicht!

Ich knöpfe mir Kingdom Hearts III vor, den aktuellen Teil einer Spielereihe, die mir schon immer suspekt war. Mein Faible für Disney-Charaktere ist mit fortschreitendem Alter merklich abgekühlt und genauso wenig mag ich den typischen Final Fantasy-Look von Sora und Co. Die komischen Frisuren, die großen Augen, die extravaganten Klamotten mit deutlich zu vielen Reißverschlüssen und Schnallen – auch als Absolvent von Final ­Fantasy VII und VIII kann ich damit einfach nichts mehr anfangen. Und wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, diese vollkommen unterschiedlichen Charaktere zu ­verquirlen? Eine stringente, irgendwie ­nachvollziehbare Geschichte erwarte ich jedenfalls nicht. Nichtsdestotrotz stürze ich mich ins Abenteuer und hoffe, dass mich das Spiel abholt. Ist doch klar, ich bin lieber begeistert als genervt.

Fünf Stunden Bahnhof

In der ersten Spielstunde lässt mich Kingdom Hearts III allerdings im Regen stehen. Zehn Minuten schaue ich im filmreifen Intro nur zu, wie irgendwelche Charaktere über irgendwelche Kriege erzählen, dann darf ich ganz kurz den Controller zur Hand nehmen und mich zwischen Weisheit, Vitalität und Balance sowie den Rollen Krieger, Wächter und Magier entscheiden. Und ich habe keine Ahnung, welche Folgen meine Wahl hat. Ein Lichtblick scheinen die fünf Storyzusammenfassungen zu sein, die man mir anbietet. Löblich – nachdem ich alles angeschaut habe, bin ich aber trotzdem kaum schlauer. Immerhin weiß ich jetzt grob, wer zu den Guten gehört. Oder doch nicht? Gott sei Dank ist das Kampfsystem simpel, die ersten Gegner sind mit gedankenlosem Buttongeklopfe schnell besiegt. Nachdem Sora (den spiele ich!) nebst seinen Kollegen Donald (der warum auch immer Magier ist) und Goofy (den ich immerhin schon mal als Ritter gesehen habe) in die Disney-Welt von Halbgott Herkules reist, ist die erste von fünf Stunden auch schon rum, die Fragezeichen mehren sich.

Nach zwei Stunden hat sich mein Verdacht erhärtet: Kingdom Hearts III pfeift auf Neulinge – wer die beiden Vorgänger und die zahllosen, über mehrere Systeme verstreuten Ableger nicht kennt, ist halt selbst schuld. Ich kapiere rein gar nichts. Klar ist nur, dass ein Zauberer Sora den Auftrag gibt, stärker zu werden. Und alle reden fleißig von der Kraft der Herzen, wie süß. Aber warum weiß das Heldentrio nicht, dass Herkules der Sohn des Zeus ist? Ich dachte, das sind dicke Kumpels?

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Oliver Schultes
Redakteur

Bislang waren nur die Videos online, jetzt haben wir den Artikel aus dem Heft dazugepackt. Meine M!utprobe folgt in gut einem Monat hier auf der Webseite.

Rudi Ratlos
I, MANIAC
Rudi Ratlos

@bort1978 Nur das Video, oder? Jetzt ist der ganze Artikel online, aber eigentlich müsste doch jetzt Oli vs. Fortnite folgen?!

Bort1978
I, MANIAC
Bort1978

Hatte wir den Part nicht schon mal Ende Juni?