Wer hat’s erfunden? – Parallelwelten

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M! macht sich auf die Suche nach den Wurzeln bedeutender Innovationen in Sachen Spielspaß – heute: Parallelwelten.

Sobald wir Konsolen einschalten oder via PC durchs World Wide Web surfen, begeben wir uns in eine Welt, die parallel zur realen existiert. Ob und inwieweit zwischen diesen beiden Seiten Wechselwirkungen bestehen, überlassen wir an dieser Stelle Medienwirkungsforschern und Cyberpunk-­Autoren wie William Gibson. Dessen Roman Neuromancer ­ (siehe Bild) findet 1986 seinen Weg auf diverse Heimcomputer. 1985 behandelt das Textadventure A Mind Forever Voy­aging das gleiche Thema: Eine Person klinkt sich in den ­Cyberspace ein und die Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen – ein Motiv, das nicht zuletzt die ”Matrix”-Trilogie massenkompatibel verarbeitete. Doch wir forschen nach der ersten Parallelwelt ­innerhalb eines Videospiels, bei dem der Spieler freiwillig zwischen den Welten wandelt, um sich Vorteile zu verschaffen. Aktuelles Beispiel: Samus Arans zweites ­Abenteuer der Metroid Prime Trilogy setzt auf den Wechsel zwischen Licht- und Schattendimension des ­Planeten ­Aether, die sich gegenseitig beeinflussen.

Der Gedanke an Silent Hill liegt nahe, doch in den meisten Episoden bestimmen die Storyschreiber den Zeitpunkt des Wechsels. Somit handelt es sich hierbei nur um ­einen dramaturgischen Kniff. Lediglich in Silent Hill Origins entscheidet der Spieler über den Zeitpunkt des Seitenwechsels. Ist etwa das Vampir-Abenteuer Soul Reaver (1999) die Antwort auf unsere Frage? Protagonist Raziel wechselt nach Belieben auf die Spektral­ebene, wo er sich heilt und anderweitig unpassierbare Wege nimmt. Nein, denn bereits 1991 hüpft Zipfelmützen-Fan Link auf dem Super Nintendo per Handspiegel hin und her und löst Rätsel. Der erste Titel, bei dem ein freiwilliger Sprung auf die andere Seite Vorteile bietet, erscheint 1987 für das Famicom Disk System: In Japan als Yume Koujou Doki Doki Panic bekannt, wird das Hüpfspiel mit neuem Look als Super ­Mario Bros. 2 weltweit berühmt. Der Spieler erschafft auf Wunsch via Wunderlampe bzw. Erlmeyerkolben Türen und betritt eine Schattenwelt, um Münzen zu sammeln oder durch geheime Warpzonen Abschnitte zu überspringen.

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I, MANIAC
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Und was ist mit Shadow Man ???