GreedFall – im Test (PS4 / Xbox One)

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Die pausierbaren Echtzeitkämpfe sind ein wenig träge, werden aber im Verlauf des Spiels besser; Blocken und Ausweichen sind essenzielle Bestandteile. Das einfache Auflevelsystem lockt mit zahlreichen Fähigkeiten, zudem benötigt Ihr Talente wie Charisma oder Intuition, um in schwierigen Dialogen die richtigen Antworten parat zu haben – denn es wird wirklich viel geredet.

Hierin liegt eine der ­großen Stärken von GreedFall: Die Dialoge sind stark geschrieben, die englische Sprachausgabe passt ideal zu der dis­tanziert kühlen Noblesse Eurer Figur, die auch im Angesicht der übelsten Situa­tionen die Ruhe bewahrt und einen sachlichen Kommentar zum Geschehen gibt.

GreedFall geht einen anderen Weg als viele West-Rollenspiele, die sich darin überbieten, wer noch mehr Freiheiten bei der Charakterentwicklung bietet – hier habt Ihr zwar gewisse Entscheidungsmöglichkeiten, doch ist Euer Held in einigen seiner Einstellungen sowie seiner Persönlichkeit vorgegeben. So könnt Ihr zum Beispiel nicht einfach wahllos Zivilisten meucheln oder jedem Eure Meinung geigen. Eines der Ziele Eures Alter Egos ist es, mit möglichst allen Parteien irgendwie zurechtzukommen. Denn neben den Händlern gibt es noch vier weitere Fraktionen: Die ­Groschengarde – Soldaten, die den verschiedenen Nationen unterstellt sind. Die Nauten, ein Volk von Seefahrern, das die anderen herumschippert, sonst jedoch lieber sein eigenes Süppchen kocht. Dann die Nation Thélème – sehr religiöse Menschen, die in der Insel ihr gelobtes Land sehen. Und schließlich die Brückenallianz – eine Nation von Wissenschaftlern.

Natürlich verstehen sich die Forscher nicht mit den Gottesanbetern und liegen miteinander im Clinch, Ihr seid jedoch mit beiden verbündet. Die Fraktionen werden überspritzt dargestellt und zeichnen ein etwas eindimensionales Bild, doch ihr Zusammenspiel wirkt authentisch. Hinzu kommen die Ureinwohner der Insel, die in verschiedenen Stämmen organisiert sind – manche wollen mit den Neuankömmlingen handeln, andere würden sie lieber gestern als heute aus ihrer Heimat vertreiben. Aus jeder Fraktion schließt sich Euch im Spielverlauf ein Party­mitglied an, dessen Ver­trauen und sogar Liebe Ihr während des knapp 40-stündigen Abenteuers erlangen könnt, indem Ihr ihre persönlichen (und interessanten) Quests absolviert.

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Gast

Kleine Erklärung, des lieben Friedens Willen:
Eine Wertung von, wie von mir gefordert, im 60er Bereich, war und ist in meinen Augen immer noch eine gute Wertung, sagt aber lediglich auch aus, dass der Titel diverse Macken hat.
D.h. nicht, dass nicht irgendwer das Spiel total abfeiern kann, aber bitte, das hat dann nix mehr mit einer auch nur halbwegs objektiven Sicht zu tun.
Die Wertung hier finde ich schlicht zu hoch und die eines Fans. Was nicht heißt, dass ich das Spiel nicht jedem Rollenspielbeisterten empfehlen würde, im Gegenteil. Und ich hoffe sehr auf einen deutlich polierteren und umfangreicheren – was Ausrüstung und Zauber angeht – zweiten Teil.

Ausführlich habe ich mich aber im Forum ausgelassen, Ihr seid gerne eingeladen dort Eure Eindrücke zu verewigen, aber dann auch vielleicht, wenn man es selbst und/oder durchgespielt hat.

ninboxstation
I, MANIAC
ninboxstation

ich spiels auf extreme, liebe das Action: schnell und wuchtig (Magie)

mit einzel Schüsse mit Slowdown Effekt, und AOE damage mit Armor Degeneration, .. mit gezielt “Fury” aufbauen für Big Hits.. und mit coole “lighting dashes” zum Ausweichen.., besonders Spassing bei Bossen oder grosse Gruppen.. oder bei Gegner die man par tout nicht von vorne angereifen darf) …,

habe aber in der Arena etwas gegrinded, um diverse Builds auszuprobieren (vor her gespeichert und diverse melee und magie build ausprobiert…, eben mit magie build und blitz ausweichen machte am Meisten Spass…, anders als Technomancer, dort war der Melee Kampf mit Kontern sehr geil)

einzig ganze Gruppen von “Toten Köpfe” Gegner, die weich zum Teil aus (sind noch zu krass).., aber mit der nächsten 1-2 skill Upgrades, werde ich mich diese auch stellen

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

@Nightrain Die größte Stärke bei Greedfall sind wie oben geschrieben eine unverbrauchte Setting und die starke Charakteren. Finde das Kerstin Mayer sehr viel Mühe gibt ein Spiel fair zu Berichten ähnlich bei Mass Effect: Andromeda.

Ein gutes Geheimtipp.

Gast

Ich habs als Magier durchgespielt und nach der Hälfte der Zeit den Schwierigkeitsgrad runtergeschraubt, weil es keinen Spaß gemacht hat und ich die Kämpfe nur noch weg haben wollte.
Ewig die gleichen fünf Gegnertypen, die alle stur auf einen zustürmen und ein Kampfsystem, das sich irgendwie wie aus World of Warcraft entliehen anfühlt, wenn man mal nicht gegen einen der (Mini-)Bosse kämpft.
Ansonsten hab ich bequem als Magier aus der Ferne angegriffen und ab und an einen Flächenangriff oder einen Dash ausgeführt, wenn mir doch mal wer zu nahe kam.
Das ist aber unterm Strich viel zu wenig, zumal es eh viel zu wenige Zauber gibt. Ein nur ein Fernangriffszauber? Ernsthaft? Lächerlich und damit ohne Abwechslung.

ninboxstation
I, MANIAC
ninboxstation

das Action ist gut (besonders mit Magie und Lighting Dash), … wer es nur mittelmässig empfindet, spielt wieder auf den falschen Schwierigkeitsgrad.. und hat sich das Game etwas versaut..

Gast

Schöner Test, dem man anmerkt, dass die Testerin das Spiel wirklich gerne gespielt hat.
Aber mit “Da verzeihe ich all die kleinen Mittelmäßigkeiten – wie das Kampfsystem, belang- und anspruchslose Schleichmissionen oder das Fehlen einer Minikarte.” werden schon viele Hühneraugen mit zugedrückt.
Das Spiel macht vieles. Davon auch einiges richtig, aber zu viel ist einfach nur rudimentär vorhanden und statt ein paar großer Patzer sind es die immer durchgehend nervenden kleinen Steine, die gegen Ende echt derbe im Schuh drücken.
Mit einem guten 60er Schnitt geh ich vielleicht für manchen Fan zu hart ins Gericht, aber mehr als eine gute 70er Wertung kann es eigentlich nicht sein. Dafür würde einfach zu viel gewollt, ohne es aber zu liefern.