LA Cops – im Test (XOne)

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Welche Einflüsse die Macher von LA Cops verarbeitet haben, offenbart sich sofort: Stilistisch dient das Beastie-Boys-Video zu ”Sabotage” als Hauptvorlage, spielerisch ist Hotline Miami das Vorbild. Hier wie dort ist es Eure Aufgabe, in Gebäuden vorsichtig die Räume abzuklappern und dabei versammelte Ganoven auszuschalten, ohne erwischt zu werden – in der Regel haucht Ihr trotz Energieleiste schon bei einem Treffer das Leben aus. Ein paar signifikante Unterschiede heben LA Cops ab: So blickt Ihr nicht von oben, sondern isometrisch auf das Geschehen, das sich stufenlos drehen und begrenzt zoomen lässt. Allerdings macht das die Orientierung wider Erwarten eher schwerer als leichter, zumal unnötige Bildschirmanzeigen das Sichtfeld einschränken.

Außerdem seid Ihr nicht alleine unterwegs, sondern habt einen Partner im Schlepptau und könnt frei zwischen beiden wechseln: Der inaktive Cop steht dann Wache oder lässt sich auf Zuruf zu einem markierten Ort kommandieren, um etwa den Zugriff aus zwei Richtungen zu versuchen. Das klingt taktisch vielversprechend, scheitert aber an der schlampigen Umsetzung: Sowohl Euer Mitstreiter als auch die Feinde verhalten sich meist unberechenbar Letztere erwischen Euch zudem gerne auch aus Winkeln, die für Euch vorher kaum als Gefahr erkennbar sind. Auch die Steuerung macht Euch das Leben schwer, da freies Zielen in der Hektik kaum klappt und die Aufschalthilfe gerne mal ein Ziel markiert, das wenig Sinn ergibt.

Ulrich Steppberger meint: Gewollt, aber nicht gekonnt? Das Vorhaben, Hotline Miami nicht komplett zu klonen, sondern mit ein paar eigenen Ansätzen zu versehen, ist ja löblich – nur hat das bei LA Cops kaum geklappt. Das liegt zum Teil an ungünstigen Entscheidungen (die isometrische Perspektive macht die Einschätzung der Sichtlinien schwer), vor allem aber an der schlampigen oder sogar unfertig wirkenden Ausführung: Wenn sich Euer KI-Kollege meistens strunzdoof verhält und die Gegner mal gar nichts peilen und sich im Rudel auf Euch stürzen, wird geplantes Vorgehen zur Glückssache – der Frust steigt mit jedem Versuch. Das ist bedauerlich, denn das Basiskonzept und die Präsentation haben ihren Charme. Hoffentlich werden die größten Macken durch Patches noch ausgebessert.

Möchtegern-Rivale zu “Hotline Miami“ mit jeder Menge Macken.

Singleplayer4
Multiplayer
Grafik
Sound