Little Nightmares – im Test (PS4)

0
2795
Zurück
Nächste

Seite 1

Spiel:
Publisher:
Developer:
Genre:
Getestet für:
Erhältlich für:,
USK:
Erschienen in:

Parallelen zu den Indie-Hits Inside, Limbo oder Unravel sind nicht zu leugnen: Sowohl spielerisch als auch inszenatorisch vergleichbar, durchquert das neunjährige Mädchen Six albtraumhafte Szenarien raumweise von links nach rechts und entfaltet ohne Worte eine unheimliche Geschichte. Dabei meistert Ihr ständig kleine Geschicklichkeitseinlagen sowie Rätsel, um den weiteren Weg zu ebnen. Dass Six auch schleichen und rennen kann, kommt gelegen: Mal navigiert Ihr sie behutsam über knarzende Holzböden, mal nehmt Ihr die Beine in die Hand und rennt vor Verfolgern davon. Meistens jedoch hüpft und klettert Ihr über riesig anmutendes Level-Inventar, um Schalter zu betätigen oder Schlüssel zu sammeln.

Ein Wermutstropfen trübt das Knobelvergnügen: Die Steuerung reagiert nicht immer exakt oder flott, vereinzelt sorgen schwer einschätzbare Perspektiven für tödliche Stürze in die Tiefe, gefolgt von Neustarts an teils weiter entfernten Checkpoints sowie langen Ladephasen. Dessen ungeachtet punktet Little ­Nightmares aber mit erstklassiger Optik und einem schauderhaft-schönen Grafikstil. Beklemmende Architekturen, nahezu fotorealistische Texturen und wunderschöne Lichtspiele machen das Abenteuer zum Augenschmaus. Auch die unaufdringliche Klangkulisse, die gänzlich ohne Sprachausgabe auskommt, trägt zur düsteren Stimmung bei.

Kapitelweise wird Six auf ihrer Flucht aus der mysteriösen Unterwasser-Welt ”The Maw” (zu Deutsch: ”Der Schlund”) mit ihren Ängsten konfrontiert. Diese werden verkörpert durch bedrohlich ausgeleuchtete Schauplätze, in denen skurrile Wesen wie ein blinder Hausmeister mit langen Armen, der nur auf Geräusche reagiert, ihr Unwesen treiben. Andernorts begegnet Six zwei stark beleibten Köchen, an denen sie in einem Küchenkomplex vorbeischleichen muss. Wird Six entdeckt, hilft meist nicht einmal mehr die Flucht!

Im Verlauf der rund sechsstündigen Geschichte variiert das Spiel seine Themen ebenso geschickt wie die Anforderungen an den Gamer, sodass nie ­Langeweile aufkommt. Frust gibt es gelegentlich in Form von Trial&Error-Passagen, in denen Ihr mühsam den Lösungsweg sucht oder sehnlichst eine griffigere Steue­rung herbeisehnt. Besonders aufmerksame Abenteurer spüren Sammelobjekte auf, der Wiederspielwert hält sich in Grenzen: Der Weg durch die Levels ist im Wesentlichen vorgegeben, nur vereinzelt sind verschiedene ­Herangehensweisen möglich.

Zurück
Nächste