Rainbow Six: Siege – im Test (PS4 / Xbox One)

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In Rainbow Six: Siege steckt ein Widerspruch: Fünf Kämpfer von Spezialeinsatzkommandos (von GSG 9 über SAS bis Speznas) treten zur Geiselbefreiung oder Bombenentschärfung an – sie müssen in ein Gebäude eindringen, das wiederum von fünf Kämpfern von Spezialeinsatzkommandos (von GSG 9 über SAS bis Speznas) bewacht wird. Klingt irgendwie unlogisch – warum sollte ein GSG-9-Polizist sich mit einer Bombe in einem Haus verschanzen und deren Entschärfung verhindern wollen? Andererseits ist diese Logiklücke allemal vernünftiger, als im Spiel Spezialeinheiten gegen echte virtuelle Terroristen antreten zu lassen – “Boko Haram gewinnt die Runde” möchte am Ende eines Matches schließlich niemand lesen.

Angesichts der aktuellen Ereignisse mutet das Spielprinzip in der Tat prekär an: Die Medien sind voll mit Berichten über terroristische Angriffe in Paris, Beirut, Istanbul und Tunesien, über einen blutigen Polizeieinsatz in St. Denis, über ein Attentat mit 14 Toten und anschließender Polizei-Verfolgungsjagd im kalifornischen San Bernardino. Derweil laden Konsoleros bei Rainbow Six: Siege die Knarren durch, verschanzen sich mit Geiseln in einem Flugzeug oder kämpfen im Modus ”Terroristenjagd” unter anderem gegen Selbstmordattentäter mit Bombengürtel. Wer nicht regelmäßig mit Kriegsspielen hantiert, der kann zu Recht fragen: Muss das sein? Wäre das Spiel weniger spaßig mit 5 blauen gegen 5 rote Space Marines oder Roboter, mit einem Steuerpult, das man verteidigen, oder einer Schatztruhe, die man vom Gegner klauen muss? Natürlich baut R6: Siege auf die martialische Coolness, welche die Artworks und Rendervideos der im Spiel enthaltenen Spezialeinsatzkräfte versprühen. Auf die Anziehungskraft von Tarnklamotten, Gasmasken-Söldnern und modernem Militärequipment.

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Hat aber die Runde begonnen, ist davon nicht viel übrig: Statt Gut gegen Böse treten Verteidiger gegen Angreifer an, sie könnten aber auch Team A und Team B heißen. Es beginnt ein eher sportlicher als kriegerischer Wettkampf – Teamtaktiken, Reflexe und Geduld entscheiden das Match für die eine oder andere Seite.

Zudem kommen weitere spielerische Elemente hinzu: Wer erschossen wird, kann Überwachungskameras durchschalten und Kollegen Tipps zurufen. Zwar muten die Maps wie echte Häuser, Chalets oder Banken an – doch warum gibt es unter jeder Türe einen Schlitz zum Drunterdurchfahren für die Späh-Drohnen? Warum können manche Wände nicht zerstört werden? Natürlich weil sich Ubisoft etwas gedacht hat beim Design, weil die Balance darauf abgestimmt ist, dass die Angreifer von bestimmten Seiten nicht kommen können.

Bevor Ihr Euch an die Online-Partien wagt, absolviert aber die zehn Tutorial-Missionen für Solisten: Die erklären die Steuerung, bringen Euch langsames Vorgehen bei, sagen Grundlegendes zur Geiselbefreiung, Bombenentschärfung oder Raumverteidigung. Außerdem lernt Ihr ein paar der “Operator”-Klassen kennen, mit denen Ihr bald spielen werdet. Schaut übrigens auch rasch die Tutorial-Videos an – das bringt 800 wertvolle Erfahrungspunkte.

Mit diesen (die Ihr auch im Solo-Tutorial und den Online-Matches verdient) schaltet Ihr nämlich die “Operator” genannten Spezialeinsatzkräfte frei. 20 Stück davon gibt es: 10 Angreifer und 10 Verteidiger. Und sie können sehr unterschiedliche Dinge: Mit einem Vorschlaghammer macht Ihr Euch zusätzliche Türen mit dem Schild-Polizisten überlebt Ihr im Kugelhagel mit dem Sprengmeister durchlöchert Ihr gesicherte Wände. Weitere Angreifer-Typen feuern explosive Geschosse, steuern Elektroschock-Drohnen oder werfen EMP-Granaten. Die Defensiv-“Operator” bauen Sprengfallen, bringen stationäre MGs mit, verteilen Schutzwesten, scannen nach Herztönen von Angreifern oder beleben per Spritzenschuss wieder. Weil jeder Typ nur einmal pro Team enthalten sein kann, solltet Ihr rasch zwei, drei Offensiv- und Defensiv-“Operator” freischalten, sonst müsst Ihr mit einem Standard-Polizisten ran.

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From Beyond
I, MANIAC
From Beyond

Grossartiges Spiel das Abseits vom Mainstream eine Lücke füllt. So viel Spannung und Taktik gab es schon sehr lange nicht mehr für Konsolen.

Danijel78
I, MANIAC
Danijel78

Wegen der fehlenden SP-Kampagne hat sich das Spiel bei mir automatisch und von selbst auf Abstellgleis gefahren. Ich hätte zwar auch gerne ein paar Std im MP verbracht, ist mir auf Dauer aber eindeutig zu wenig.Schade!