Summoner – im Klassik-Test (PS2)

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Gigantisch, was die Jungs von Volition für ihr erstes DVD-Spiel auf die Beine gestellt haben: Die Summo­ner-Spielwelt ist so monumental, dass Final Fantasy 9 daneben wie ein Spaziergang aussieht. Überhaupt hat das erste Rollenspiel der Descent-Erfinder  mit den Abenteuern japanischer Fantasy-Helden wenig gemein: Summoner setzt nicht auf eine geradlinige Romanhandlung, sondern auf Rollenspieltugenden klassischer PC-Abenteuer – darunter vor allem Erfor­schung, Charakter-Training und exzessives Dialogstudium.

So verkommt die Geschichte um Titel­held Joseph, sein mystisches Erbe und der Feldzug gegen ein böses, asiatisches Imperium schnell zur Nebensache: Wenn Ihr mit Eurer Heldentruppe (vier Charaktere und ein von Joseph beschworener Dämon) durch dreidimensionale Kerker, ausladende Fantasy-Metropolen und finstere Wälder marschiert, dann sind es in erster Linie die alltäglichen Dinge, die das Heldendasein bestimmen. Lauern irgendwo Wegelagerer, die es auf Eure Heldenbörse abgesehen haben? Und überhaupt: Wie sollt Ihr den labberigen Lederbeutel an Eurem Gürtel mit Silber­stücken füllen? Denn wo der Final Fantasy-Held mit Moneten nur so überhäuft wird, muss sich der Summoner-Reisende jeden Heil­trank, jede Waffe und jedes neue Stück Rüstung sauer verdienen – entweder im Kampf gegen bösartige Schur­ken, mutierte Samurai und grauenvolle Monster oder bei der Erfüllung von Mini-Missionen.

Der bullige Metzger vermisst seine Tochter, dem Bettler an der Ecke hat ein skrupelloser Medicus die Augen aus dem Schädel stibitzt und ein abgebrannter Gelehrter benötigt dringend das sündhaft teure Medizin-Kom­pendium für seine Studien: Nur drei Beispiele für die Aufträge, mit denen Euch die Bewohner der Spielwelt betrauen – und Summo­ner beherbergt unzählige von zahlungsfreudigen Problem­kindern. Zwar kann euch nicht jeder Auftraggeber mit klingender Münze entlohnen – aber im Zweifelsfall gibt’s für das Lösen eines Puzzles immer noch Naturalien, Ausrüs­tungsgegen­stände oder einen Tipp.

Ein System, das Euch auf Trab hält – und Eure Truppe immer genauso lange vom Strudel der Ereignisse entfernt, wie Ihr es zulasst. Wer ein kürzeres Spiel bevorzugt, hält sich nicht lange mit den ganzen Neben-Handlungen auf und sucht zielstrebig nach Gesprächen, mit denen er wieder an den roten Faden der Summoner-Story anknüpfen kann. Entsprechende Informanten sind zwar mit einem Ausrufezeichen markiert, damit sie bereits auf den ersten Blick aus der Passanten-Masse hervorstechen, aber trotzdem sind Hinweise spärlich gesäht.

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