Tekken 7 – im Test (PS4 / Xbox One)

Fast acht Jahre sind seit der letzten Hauptepisode vergangen, mehr als zwei seit dem Arcade-Release von Tekken 7. Ein bisschen fragt man sich: Was haben Mastermind Harada und sein Team während dieser Zeit gemacht. Gut, 15 Minuten dürften für die Geschichte draufgegangen sein – aber sonst?

Versteht uns nicht falsch: Tekken 7 ist eine hochwertige, lupenreine, klasse spielbare Tekken-Episode, wie sie im ­Buche steht – aber nach all dieser Zeit hatten wir uns einen größeren spielerischen Fortschritt, mehr grafische Brillanz oder interessantere Spielmodi gewünscht.

Ganz oben im Menü prangt der Story-Modus ”Die Mishima-Blutfehde” – und wenn der oben steht, muss man auch drüber ­reden. Das Grundkonzept, immer wieder automatisch zu einem anderen Kämpfer zu wechseln und zwischendurch Sequenzen zu schauen, kennen und schätzen wir seit ein paar Jahren von Mortal Kombat, Dead or Alive & Co. Doch leider sind die mal in Renderfilmen, mal mit Standbildern, mal durch Ingame-Videos erzählten Story-Kapriolen der Mishima-Fehde totaler Schund. Flache Dialoge, Charaktere ohne echten Bezug zueinander und eine völlig abstruse Journalistengeschichte als Oberbau – das darf man im Jahr 2017 auch bei einem Beat’em-Up nicht mehr anbieten!

Selbst die Arcade-Variante enttäuscht: Nur fünf Ründchen und keine charakterspezifischen Renderszenen? Da sind wir aus den Vorgängern Besseres gewohnt. Viel Zeit verbrachten wir dagegen in den Treasure-Kämpfen: Hier balgt Ihr Euch mit zwar dummen, dafür lustig mit Editor-Items dekorierten CPU-Fightern, schaltet ebensolche Gegenstände frei und bekommt noch Kohle. Im Anpassungsmenü für die Charaktere (wo es viele Speicherplätze und eine Porträtfotofunktion gibt) stattet Ihr Eure liebsten Tekken-Helden dann mit allerlei Hosen, Blusen, Frisuren, Brillen, Hüten & Co. aus. Ihr heftet ihnen coole bis lächerliche Gimmicks an Kopf, Hüfte oder Rücken und ändert bei fast allen Items die Farben. Fieser­weise müsst Ihr ein und denselben Gegenstand für jeden Fighter bezahlen – doch das Spiel ist nicht geizig, beschenkt Euch regelmäßig und belohnt Kämpfe in allerlei Modi mit Münzen.