The Chant – im Test (Xbox Series X)

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1996
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Seite 1

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So hatte sich Jess ihre spirituelle Erleuchtung nicht vorgestellt: Zur Überwindung eines emotionalen Traumas und von Schuldgefühlen besucht sie die entlegene Insel einer Selbsterfahrungsgruppe. Dass bei dieser kultartige Züge nicht zu übersehen sind, wäre noch zu verkraften gewesen. Aber dass ein schiefgegangenes Gruppenritual sie prompt mit kosmischen Schrecken konfrontiert? Nicht so entspannend.

The Chant entpuppt sich nach einem trügerisch friedlichen Prolog rasch als horrorlastiges Action-Adventure, bei dem der okkulte Aspekt eine deutliche Rolle spielt. Zudem ist Jess keine Kriegerin und findet auch keine durchschlagskräftigen Waffen. Mit gefundenen Utensilien und Pflanzen kann sie sich immerhin ein paar rudimentäre Hilfsmittel für Nahkämpfe oder zum Werfen basteln, generell ist aber eher vorsichtiges Herangehen angesagt. Denn neben relativ ”normalen” Feinden trefft Ihr im heraufbeschworenen ”Nebel” auch fiesere Kreaturen, doch die sind nicht das einzige Problem: Attacken und diese fremdartige Paralleldimension belasten Euren mentalen Zustand. Ihr müsst nämlich drei Werte im Auge behalten – Psyche, Geist und Körper. Geht Euch Erstere aus, geratet Ihr in Panik und werdet wehrlos. Durch Meditation könnt Ihr das lindern, allerdings reduziert das den Geistesvorrat, den Ihr für im Lauf der Zeit erworbene übernatürliche Angriffsmittel gebrauchen könnt. Und wenn der Körper zu viel Schaden nimmt, ist logischerweise alles vorbei.

Dieser Kniff entpuppt sich als gelungene Idee, die Euch ständig Aufmerksamkeit und Abwägen abverlangt, die bedrohliche Atmosphäre des Geschehens stimmig untermauert und The Chant ein Stück Eigenständigkeit verleiht. Ansonsten ist das in Third-Person-Ansicht inszenierte Abenteuer rundum kompetent und technisch mit sauberen 60 fps sowie ansehnlichen Kulissen gelungen in Szene gesetzt, aber nicht überwältigend innovativ. Die Insel ist ein kompaktes Revier und dirigiert Euch weitgehend durch recht eng abgegrenzte Bereiche, freie Erkundung ist nicht wirklich angesagt.

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