Meinung
Fabiola Günzl meint: The Sexy Brutale ist eine jener kleinen Spieleperlen, die diesen Job so liebenswert machen. Die ungewöhnliche, anmutig wirkende Inszenierung erinnert ein wenig an ein Marionettenstück, dessen Protagonisten dabei aber weder hölzern noch seelenlos sind. Mosernde Butler, ein Architekt im quietschenden Rollstuhl, die depressive Künstlerin – die Vielfalt an witzigen, lebendigen Charakteren ist ebenso bemerkenswert wie das eingängig umgesetzte Spielkonzept. Neben zig Sammelgegenständen und dem Hantieren mit dem Faktor ”Zeit” sind es auch die freischaltbaren Fertigkeiten und der tolle Soundtrack, die Suchtpotenzial entfalten. Nur ganz selten funktionieren die klassischen Rätsel nach dem Trial&Error-Prinzip, meist führt ein Ereignis nachvollziehbar zum nächsten. Und wenn nicht, kann oftmals ein Perspektivenwechsel nicht schaden. Bühne frei für kurzweilige Stunden mit spielmechanischer Finesse!