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  • #1751647
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Was mir vorher jetzt gar nicht so bewusst aufgefallen ist, die Schraubschlüssel haben nicht zufälligerweise das imperiale Logo als Passform für die Schraubenköpfe?

    Haha, gute Frage. Das ist jedenfalls ein nettes Easter Egg. Generell erlaubt Andor sich bis jetzt erstaunlich wenige Schwächen. Der Ausbruch enthält ja auch eine sehr schöne Szene der Tragik des Banalen.

    Generell sind einzelne Figuren immer wieder für Überraschungen gut. Auf das Ende der Staffel bin ich ernsthaft gespannt.

    Zu Die Ringe der Macht:
    Aktuell hänge ich da immer noch mitten in der Handlung fest, will möglichst bald mit meiner Frau weiter gucken, aber irgendwie hat sie gerade arbeitsbedingt nicht den Nerv für Sachen, die sie wirklich spannend findet. Perfekt ist die Serie trotz der Produktionswerte nun wirklich nicht, aber bis Staffelmitte hatte ich definitiv Spaß damit.

    #1751648
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Ich bin jetzt in der Hälfte. Ja, perfekt ist sie nicht. Die Macher versuchen manchmal schon ein bisschen mit der Epik-Keule zu schwingen. Alles muss mit Bedeutsamkeit aufgeladen werden. Dazu passt auch die Musik, die im Grunde sehr gut ist, manchmal aber auch recht penetrant eingesetzt wird, als würde man einen Trailer schauen.
    Ich behaupte mal frech, mit anderen Leuten hinter der Kamera hätte man durchaus noch mehr rausholen können. Viel Faszination speist sich aus dem Mittelerde-Reisekatalog.

    #1751688
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Gibt schon Bereiche, wo ich auf Besserung hoffe. Allerdings gefällt mir das Ergebnis um Längen besser als z.B. Der Hobbit von PJ und auch vieles andere aus dem Fantasybereich in den letzten Jahren. Der Look passt natürlich auch wunderbar zur Herr der Ringe Trilogie.

    Die Charakterentwicklung dürfte noch ein Thema werden. In Silmarillion und Herr der Ringe gibt es eigentlich durch die Bank archetypische Figuren ohne nennenswerte Charakterentwicklung. Entsprechend drastisch waren einige Charakteränderungen für die Filme eigentlich.

    #1751791
    ghostdog83ghostdog83
    Teilnehmer

    Bzgl. del Toro und Lovecraft – ein CGI Testvideo zu The Mountains of Madness:

    Huh, never thought this would see the light of day. It was a quick test to prove a methodology for doing complicated, mutating creatures on a reasonable budget. Bummed the film didn’t happen, but we did Pac Rim instead, which was super fun. https://t.co/z7ueZnKuJ9

    — Hal Hickel (@halhickel) November 10, 2022

    „Mitte der 2000er Jahre entwickelte er den Film als riesiges 150-Millionen-Dollar-Spektakel für Universal mit James Cameron als Produzent und Tom Cruise in der Hauptrolle. Wir wussten bereits, dass die Welt etwas Cooles verloren hat, als das Projekt auf der Strecke blieb, aber jetzt macht del Toro den Herzschmerz noch stärker, indem er einen nie zuvor gesehenen CGI-Test veröffentlicht, den ILM während der Vorbereitungen für den Film durchgeführt hat.“

    „Es handelt sich um einen 25-sekündigen Clip einer vollständig in 3D animierten Sequenz, die als Test diente, um zu zeigen, wie er Lovecrafts Kreaturen zum Leben erwecken würde. Der Film selbst wäre live gedreht worden, dies war nur ein Test, um zu zeigen, was ILM mit den VFX für die Kreaturen tun könnte.“

    https://www.instagram.com/tv/CkwxWwstuW6/?igshid=MDJmNzVkMjY=

    #1751871
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    aber jetzt macht del Toro den Herzschmerz noch stärker, indem er einen nie zuvor gesehenen CGI-Test veröffentlicht, den ILM während der Vorbereitungen für den Film durchgeführt hat.“

    Auch nicht grösser als bei Hellboy. Aber seis drum, wenn das Projekt aufm Weg ist, kann er sich ja melden, anstatt den Leuten mit Luftschlössern den Mund wässrig machen.

    #1751930
    Anonym
    Inaktiv

    Also nach der Frechheit, die sich da “Dreams in the Witchhouse” auf Netlix schimpfte und nach dem miesen 1997er “The Mummy” bin ich froh, dass das Projekt ins Wasser gefallen ist.

    Diese Netflix-Travestie hatte ja gar nichts mehr mit dem Original zu tun – also bis auf die Namen der Charaktere. Da hätte man super ein Revival der Ästhetik eines “Kabinett des Dr. Caligari” schaffen können, stattdessen wird so eine lahme Fantasypampe serviert.

    Was mir aber aufgefallen ist: Rupert Grint wäre, wenn man ihn von rot auf schwarz färbt, ein wirklich guter junter Gomez Adams! 😀

    #1752217
    Anonym
    Inaktiv

    Hab ich als Kind geliebt:

    #1752251
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    So, Picard Staffel 2 ist vorbei und der Endeindruck ist wirklich naja. Da wird gegen Ende zugunsten der Action zum Beispiel wirklich völlig auf die temporalen Folgen verzichtet. Und wo man früher, zum Beispiel bei First Contact, die Action noch so verpackt hat, dass sie zum Erhalt der temporalen Kontinuität diente ist sie hier nicht nur Selbstzweck sondern teils auch noch überflüssig.

    Zu gewissen Bestzungspunkten hatte ich ja eh was geschrieben. Auch der Eindruck, dass die Basishandlung früher Stoff für eine Doppelfolge gewesen wäre und nun mit reichlich Füllstoff gestreckt wurde bleibt.

    Im Lauf der letzten zwanzig Jahre veränderte Charaktere und dergleichen lass ich mal ganz außen vor. Das könnte man zumindest teilweise auf die lange Zeit schieben, die ja auch im ST Universum verstrichen ist. Wenn das alles denn einfach besser gemacht wäre.

    Reine CG Shots (gerade auch Chateau Picard) wirken verglichen mit anderen aktuellen Serien teils ziemlich billig. Gut, Picard hat vielleicht nicht das gleiche Budget wie zum Beispiel Andor, aber die Serie glänzt auch direkt dadurch, dass entsprechende Money Shots wirklich immer World Building und Storytelling dienen. Ironischerweise war das durchaus mal eine Star Trek Stärke.

    Falls Staffel 3 es überhaupt noch zu Prime schafft hoffe ich da auf deutliche Besserung. Andernfalls wird sie wohl gar nicht erst geschaut.

    #1752259
    SonicFanNerdSonicFanNerd
    Moderator

    Bzgl. Del Torros Cabinet:
    Folge 7 – Die Besichtigung
    Visuell und inszenatorisch unheimlich starke Folge.
    Inhaltlich ist der Aspekt der Versuchung und der Konsequenzen, wie Übertretung von Grenzen und das Groteske daran hervorragend ausgearbeitet.
    Die Figuren sind teils gut verarbeitet, teils eher holzschnittartig.
    Ich hatte aber z. B. ganz besonderen Spaß hier mit Peter Wellers Figur und dessen Schauspiel.
    Als ich im Nachhinein dann gescheckt hab, wer die Folge inszeniert hat (Cosmatos – Regie: Mandy), hat sich das auch sehr gefügt. Ich mag Mandy vom Stil her recht gerne, aber empfinde den doch eher als Style over Substance.
    Dies könnte man auch durchaus auf diese Folge hier übertragen, da es aber quasi nur eine Kurzgeschichte mit geringerer Laufzeit ist, bin ich hier wesentlich zufriedener insgesamt.

    Und dann noch in She-Hulk kurz reingeschnuppert:
    Ich war bereits vorher quasi gewarnt (durch reviewer und auch durch Teaser etc.) und hatte auch erstmal nach Ms. Marvel wenig Bock auf die nächste Marvel-Show, aber dachte für n Sonntag Nachmittag kann man ja doch mal reinschauen. Nach nun 3 Folgen: Kann man aber auch lassen …
    Echt , das ist nur schwer aushaltbar, wenn man ne “ernstgemeinte” Show erwartet. Ja, sie soll Comedy sein, aber das hier ist definitiv keine Comedy … das ist einfach nur cringe ….
    Von den miesen Gags (die fast nie zünden) über den wirklich wirklich sehr bemüht eingebauten “Feminismus” bis hin zur richtig beschissenen CGI stimmt hier einfach null.
    Das kann man sich echt nur mit der Einstellung geben, dass man jede Folge aufs neue geradezu auf den nächsten Unfall wartet, wie die Schreiber die Show als nächstes gegen die Wand fahren.
    Ich werde den Käse nun auch irgendwie zu Ende schauen, aber eben nun mit der entsprechenden Einstellung.

    #1752264
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    Hmm, man muss die Serie nicht zwingend mögen. Der Meta von 67 ist da IMO aber wesentlich passender als die ‘Fan’ Bewertungen, die zu nem ganzen Teil sicher nicht von Fans waren und oft genug von Leuten, die She-Hulk nie geguckt haben.

    Den ‘bemühten Feminismus’ muss man auch nicht mögen, aber vieles davon dürfte für sehr viele Frauen auch in westlichen Kulturen noch immer zum Alltag gehören, seien es jetzt unnötige Anmachsprüche oder angegrabscht werden und dergleichen.

    Luft nach oben hat She-Hulk trotzdem reichlich.

    #1752265
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    @SFN
    Bei She-Hulk werden unsere Meinungen wohl stark auseinandergehen. Vielleicht liegt das daran, dass ich das MCU schon länger nicht mehr als ernste Angelegenheit betrachten kann, vor allem die letzten Filme gingen stark in die Richtung all can happen. Von daher hatte ich mit She-Hulk absolut meinen Spass. Wenn man ein MCU wünscht, dass sich mehr ernst nimmt, dann ist She-Hulk durchaus eine Ohrfeige, zumindest wird es so von einigen wahrgenommen. Die letzte Folge unterstreicht den Meta-Aspekt nochmals deutlich. Das hätte Deadpool auch nicht besser hingekriegt.
    Schön, dass dir die siebte Folge von Cabinets gefallen hat. Als Style over Substance würde ich sie nicht bezeichnen. Es ist halt Arthouse-Horror. Das machts zum einen schwerer zugänglich, weil die subjektive Sicht des Rezipienten da mit reinspielt und zum anderen die künstlerische Seite Muster und Denkweisen hinterfragt und aufbricht, während gerade im Horrorgenre oft bekannte Schemen und Tropes verwendet werden.

    Hier noch ein paar Infos von del Toro – keine Ahnung, warum viele den Namen mit doppeltem RR schreiben – zur zweiten Staffel, die wohl folgen wird.

    Guillermo del Toro Reveals the Directors He Wants to Hire for ‘Cabinet of Curiosities’ Season 2: ‘I Have a List’

    Ich hoffe man findet wieder geeignete Talente und passende Geschichten.

    #1752286
    SonicFanNerdSonicFanNerd
    Moderator

    @carot

    Den ‘bemühten Feminismus’ muss man auch nicht mögen, aber vieles davon dürfte für sehr viele Frauen auch in westlichen Kulturen noch immer zum Alltag gehören, seien es jetzt unnötige Anmachsprüche oder angegrabscht werden und dergleichen.

    Du, ich hab nicht mal was gegen Feminismus als solchen, bzw. wenn er zweckdienlich ist Misstände zu benennen und diese in die gesellschaftliche Aufmerksamkeit zu rücken. Denn da ist immer noch viel zu viel zu tun, um Ungleichheit und mieses gesellschaftliches Verhalten miteinander zu verbessern.
    Aber dieser “bemühte” Feminismus ist vollkommen over the top und konterkarikiert eine ernstzunehmende Aussage.
    Um es einfach auszudrücken: Es hilft irgendwie wenig, wenn man mit dem Material, welches ja einseitiges und sexistisches Verhalten aufzeigen will, in dieser Art umgeht und den Spieß so sehr over the top infantil “umdreht” (die entsprechend genutzte Männer sind entsprechend nur wandelnde Plakate mit der Aufschrift “Morron!”).
    Das ist sicherlich mal witzig und je nach Zielgruppe (-alter) sollte man keine wissenschaftlichen Abhandlungen über das Thema erwarten, aber es läuft auf diese Art der Präsentation einfach Gefahr komplett als Klamauk durchzurutschen und damit wird die Kernaussage einfach begraben, was sicherlich nicht im Sinne der “Message” sein dürfte.

    Übrigens schau ich die Serie mit meiner Frau zusammen und die hat auch mit ihren Augen gerollt und findet die Darstellung problematisch.

    Aber gut, vielleicht sehe ich das einfach etwas zu “ernst”, wenn ich der Serie unterstelle (bzw. sie mir vermittelt), dass sie dem Thema einen Bärendeinst erweist.
    Hab ja auch noch nicht alle Folgen gesehen.

    #1752302
    SonicFanNerdSonicFanNerd
    Moderator

    (ausnahmsweise mal n intentional Doppelpost, zwecks Strukturierung)

    @chris

    Da hast du mich missverstanden, bzw ich mich nicht klar ausgedrückt:
    Es muss und soll um Gottes Willen auch nicht bierernst sein. Gerade das MCU lebt von (mal mehr mal weniger guter) Comedy. Und ich hab sicherlich auch kein Drama bei She-Hulk erwartet.
    Die ausführungen an Carot berücksichtigt, würde ich mir eben nur tonal mehr Gewicht bei dem speziellen Thema wünschen und nicht nur diese Luftschlossnummer.

    Und “Spaß” hatte ich bisher aber wirklich nicht wirklich.
    Es werden nun kleine Spoiler folgen für die ersten Folgen.
    Die erste Folge handelt z. B. She-Hulks Entstehung so dermaßen zweckdienlich und kompromisslos ab, dass es da schon fragwürdig ist.
    Dazu noch das “Wundergerät” von Bruce, welches auch prompt geschrottet wird, die unsäglich einfache Erklärung wie She-Hulk aus ihr wird (upsi … hast n bissi Blut abbekommen und bist halt nun ne She-Hulk, weil vererbte dna-fähigkeit, die auf subatomarer Ebene die Gammastrahlung umwandeln kann …) und dann eben direkt: “Jo, man, ich muss nicht trainieren, ich kann eben schon alles, weil *Tusch* als Frau muss ich ja ständig Gefühlskontrolle mein Leben lang schon betreiben.”
    Auch wenn da sicher was dran ist, so ganz ohne “Geschmäkle” kommt das nicht. Vor allem da Bruce ja wie viele Jahre gebraucht hat, um die “Koexistenz” von seiner manifestierten Wut dem Hulk und seinem Intellekt manifestiert als Bruce zu managen? Jup, is halt so, weil Mann und so weiter und außerdem hätten wir dann nie den Hulk als solchen gehabt usw ….
    Ich würde es als “lazy” writing bezeichnen.
    Dazu kommt das Schaulaufen von irgendwelchen MCU-Gestalten (Bruce, Jablonski/Abomination, Wong), wo auch fleißig drauf verwiesen wird, was witzig sein soll, mehr oder weniger aber direkt aufzeigt, dass die Serie keine eigene DNA hat …
    Von den eigentlichn Plots mal abgesehen … Jablonski ist reumütig, hat aber n Harem im Schlepptau – ja sehr clever …*wink*, der subplot mit der Asgart-Fee die die Celebrity ID nutzt, den fiesen Arschloch-Mann auszunutzen und der Plot dazu genutzt wird zu zeigen was ein armes Würstchen er ist, gleichzeitig bekommt er aber seine Wiederherstellung gerichtlich bestätigt (meta und sicher nicht beabsichtigt).
    Und was genau wurde da nun mit bezweckt? Jup, es ging einzig darum, den männlichen Kanzlei-Sidekick (der – außer Wong – mal kein Arsch per se ist) in die Scooby-Gang aufzunehmen.

    Ich will auch nicht weiter wettern, denn per Text kommt da eh alles zu kurz und ich kann vielleicht gar nicht so rüberbringen, was da alles aus meiner Sicht in den Scripts falsch läuft.
    Ich sitze übrigens nicht nach Luft schnappend und vor Wut zum roten Hulk mutierend vor der Glotze bei der Serie, auch wenn es sich vielleicht so liest. ?

    Im übrigen will ich sicher auch nicht streiten oder anderen ihre Erfahrungen dazu madig machen. Andere Meinungen dazu sind natürlich legitim und willkommen. Aber das versteht sich ja im Grunde von selbst.

    Ich hab übrigens früher (ja das müssten wohl die 80er oder frühen 90er gewesen sein) auch den ein oder anderen Comic mit She-Hulk gelesen.
    Hat sie da auch schon die vierte Wand durchbrochen?
    Das ist nämlich durchaus n interessanter Aspekt der Show, ohne dabei (bisher) Deadpool-Qualität zu erreichen.

    Zu Del Toro (natürlich mit nur einem “R” ?), bzw. dem Cabinet und deinen Ausführungen schreibe ich bei Gelegenheit nochmal mehr. Das wird hier sonst aktuell viel zu lang.

    #1752307
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    @SFN

    Ich habe mich vermutlich auch falsch ausgedrückt. Mir ist durchaus bewusst, wie du das meinst. Und deinen Ausführungen kann ich in praktisch allen Punkten zustimmen. Die Serie hat div. Schwächen. Insbesondere hat sie an sich selbst keine grossen Ansprüche. Das muss klar gesagt werden.
    Hingegen fand ich die Abkehr von dieser prätentiösen Art, wie Marvel oftmals dargestellt wird, fast schon erfrischend. Die nächsten ultimativen Welten zerstörenden Schurken – und die kommen im MCU ja ohne Unterlass – hätte ich kaum noch ertragen. Ich finde gerade bei den Serien darf es wieder etwas geerdeter zugehen, ganz so, wie die Netflix-Marvel-Serien auch waren. Dort waren diese ganzen über- und ausserirdischen Elemente dann eher die Langweiler.
    Vermutlich finde ich darum auch Falcon und Wintersoldier nach wie vor am besten davon. Der Themenkomplex ist da eher realweltlicher Natur aus Sicht von Marvelhelden beleuchtet und thematisiert. Und das auf sehr erwachsene und wenig pathetische Weise. Wohingegen Loki sich mit irgendwelchen Gedankenexperimenten herumschlägt, die zwar interessant sind, aber aufgrund auch der Beliebigkeit einer möglichen Auflösung, mich einfach kalt lassen.

    Zurück zu She-Hulk. Es ist schon sehr Guilty Pleasure und von einer narrativ gscheiten Entwicklung kann bezüglich der Hauptfigur keine Rede sein. Bis auf ein zwei Momente gereicht ihr She-Hulk Dasein ihr auch nicht zum Nachteil. Sie kann es zu gut kontrollieren und das ist irgendwie generell das Problem, wenn diese Überhelden keine Achillesferse mehr haben. Witzigerweise ist Daredevil auch so eine Figur. Seine Blindheit ist zu keinem Zeitpunkt ein Nachteil, weil sein Gehör/Sonar das kompensiert. Dass seine Gegner da nicht öfter mal eben genau das attackieren – sie müsstens natürlich erst mal rausfinden – macht die Konfrontationen halt in der Hinsicht reichlich unspannend. Ob das unter Disney anders wird? Generell unterläuft man bei Disney irgendwie auch die zusammenhängende Materie, die das MCU auszeichnet. Daredevil kämpft z.B. nicht ohne Grund wie ein Profi. Er hat ein jahrelanges Training durchlaufen. Jetzt kommen She-Hulk und Mrs. Marvel und nach einer Episode siehts aus, als hätten die schon Jahre im Ring gestanden oder meistern ihre Skills mit einer Übertreibung, dass einem schwindelig wird. Das ist kein gutes konsistentes Storytelling. Man fragt sich, wozu andere Figuren überhaupt so einen Background haben, wenn es scheinbar Wumpe ist.
    Was die Kritik am misslungenen Feminismus angeht. Marvel funktioniert zu keinem Zeitpunkt als bereichernder Kommentar zur Metoo-Debatte. Die Frauen im MCU sind in der Summe einfach Männerfantasien und basieren auf Figuren, die einer Zeitperiode entspringen, die man beim besten Willen nicht mehr als zeitgemäss betrachten kann. Darum spielten sie im MCU auch bislang die zweite Geige. Das kommt halt schon rein aus der Historie. Bei Marvel denkt man in erster Linie an Figuren wie Spider-Man, Ironman, Cap. America, Thor, Hulk usw. Cap. Marvel, Black Widow, Wanda Maximoff werden vor den MCU Auftritten dem nicht comicaffinen Publikum kaum ein Begriff gewesen sein. Entsprechend ist da keine vergleichbare Popularitätsbasis. Beim DCU sieht es neben Wonder Woman zappenduster aus. Da sind dann gerade mal die weiblichen Iterationen von Batman und Superman noch ein Begriff. Aber eine Rolle haben die im DCU bislang auch keine Rolle gespielt. Einzig Wonder Woman darf da gegenhalten – und ja, auch sie ist mehr eine Männerfantasie übermässig stark sexualisiert. Sie ist weniger Vorbild für Frauen denn wie Männer gerne ihre Frauen sehen würden. Schon alleine der Aufzug. Ich glaube um sich davon zu emanzipieren, braucht es Heldinnen, die nicht aus jener Zeit entstammen. Die Modernisierung dieser Tropes finde ich eher fadenscheinig und mit diesem wir machen einfach eine weibliche Version von jedem männlichen Stereotyp, dient man der Sache auch nicht. So erweckt es den Anschein, der Mann geht vor, leistet die Pionierarbeit und die Frau darf dann einen Abklatsch davon spielen. Darum finde ich auch diese Debatte um einen weiblichen Bond, Geisterjägerinnen und dgl. selten zielführend. Da werden nur Abklatsche generiert. Ein Blick ins Horrorgenre lohnt sich da z.B. allemal. Denn von männlichen Ripleys, Laurie Strodes, Sarah Connors und Sidney Prescotts wäre mir nichts bekannt. Und das fehlt in gewissen Filmbereichen doch recht stark.
    Übrigens waren die X-Men im Kino schon damals weiter, als es das MCU jetzt ist. Dort liess man Figuren eine glaubhaftere Entwicklung angedeihen als das mit den adhoc-Heldentransformationen wie bei Jane Foster, Kamala, She-Hulk usw. der Fall war.

    #1752426
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Andor Episode 11 (Disney +)

    Die Folge leitet das Finale der Staffel ein. Sie hält ein paar gute Momente und Szenen bereit, gesamthaft gesehen fand ich sie etwas zu gehetzt und zerfahren.
    Man startet mit einem starken Moment, dessen Umsetzung ich äusserst gelungen fand. Anstatt Maarva eine pathetisch wirkende Sterbeszene durchlaufen zu lassen, wird fast schon beiläufig darüber gesprochen, was mit ihren Sachen passieren soll. Man realisiert auf einen Schlag, was passiert ist, kann es aber noch nicht so ganz wahrhaben. Das hat eine sehr bedrückend realistische Komponente. Wie, Was, Wann? Man versteht die Welt nicht mehr. Gilroy wirft uns praktisch mitten in vollendete Tatsachen. Die Verzweiflung wird hier über B2 EMO transportiert. Er wird damit seinem Namen mehr als gerecht. Den Tod von Maarva hatte ich definitiv erwartet, aber nicht in der Form. Die Härte passt aber sehr gut zum Ton der Serie. Ein Paradebeispiel, wie man eine Szene eines zu erwartenden Ereignisses unerwartet gestaltet.
    Bei Mon gerät das Fundament ihres Moralkompasses ins Wanken. Ihre Tochter scheint den Traditionen nicht abgeneigt, dennoch ist absolut klar, dass Mothma sich selber belügt, um ihr Gewissen zu erleichtern. Dass sie die Lösung, ihre Tochter als Heiratspfand herzugeben, erwägt, zeigt, wie verzweifelt die Situation ist. Hier findet die Bedrohungslage mehrheitlich über Exposition statt. Wir sehen ja nicht wirklich irgendwelche imperiale Steuerprüfer. So ganz war ich von der Dringlichkeit darum auch nicht überzeugt. Die Positionen werden mit Vel zwar ein wenig verhandelt, aber wie eingangs erwähnt, passiert das für meinen Geschmack zu schnell und fast schon zu konfliktfrei. Einmal mehr soll gezeigt werden, dass der Widerstand keine glorreiche Mission ist, die ein ruhmreiches Palmares nach sich zieht. Man lässt die Tür für Mothma freilich noch einen Spalt offen, um ihre Ideale zu wahren. Die Entscheidung trifft hier sie.
    Und um Entscheidungen und wie man die Verantwortung abschiebt, sieht man sehr gut am Dialog zwischen Luthen und Saw. Man wähnt sich in einer Art Ablasshandel. Luthen ist zwar sehr fokussiert auf Resultate, aber seine Selbstsicherheit ist nur vorgetäuscht. Oder aber er manipuliert auch in dem Moment mehr als geschickt, damit Saw genau das tut, was er möchte. Ich halte da wirklich beide Szenarien für denkbar. Einerseits zeigt Luthen zwar immer wieder seine skrupellose Seite, aber es gibt eben auch das andere Bild, das sich fast schon wünscht, jemand würde ihm die Bürde solcher Entscheidungen abnehmen. Und genau da ist Saw der Blitzableiter, der Kettenhund, den man loslässt, wenn die Arbeit zu dreckig ist, um sie selbst zu erledigen. Luthen hat Skrupel, kann sich diese aber nicht leisten. Gewissermassen trickst er sich damit auch selber aus. Das Verhalten zu Mothma wird gewissermassen gespiegelt. Sie sucht Gründe, ihr Vorgehen zu rechtfertigen, Luthen sucht Gründe, welche sein Handeln stoppen. Dieser Kontrast passt sehr gut ins Schema der Serie.
    Auf etwas verlorenem Posten steht dafür Syril Karn. Dass sich sein Compagnon von Molana meldet bezüglich Maarvas Tod, fand ich schon etwas konstruiert. Warum hätte er in seiner Funktion von den Imperialisten informiert werden sollen bezüglich einer laufenden Überwachungsmission und was in dem Umfeld passiert. Es wäre was anderes, wäre er selbst auf Ferrix. Man liefert eigentlich nur eine Erklärung, warum Karn im Schlussakt auf Ferrix dabei sein wird, aber in meinen Augen ist die dann doch eher dürftig. Ansonsten bestätigt er nur die schlechte Meinung seiner Mutter, die diese von ihm hat.
    Das ISB findet dieses Mal praktisch nicht statt. Man droht Bixx nochmals, aber von Meero und ihrem Painmaster fehlt jede Spur. Auch die Szene trägt nicht viel zum Gesamten bei. Da hätte man sich diese beiden Parts besser für Andor aufgespart.
    Cassian scheint einmal mehr ein wenig zurückstehen zu müssen. Die Flucht führt ihn und Melshi direkt in die Arme von Aliens, die, man höre und staune, sogar Sprechrollen haben. Sie müssen irgendwie von den schwerfälligen Pakleds aus Star Trek abstammen, aber für ein paar Momente hat man wirklich das Gefühl, das eher klassische SW zu sehen. Leider, und das muss auch gesagt sein, inkl. Dialoge, die man so auch in der PT verorten könnte. Und nein, ein Kompliment ist das nicht. Die humorvolle Note geht in der nervtötenden Redundanz unter. Ja, die Aliens sind nicht grad die Hellsten. Aber irgendwann ist dann auch mal gut mit dem Zeigefinger aufs umweltschädliche Imperium. Was die genau vor dem Hintergrund dort überhaupt suchen und warum sie ihre Meinung dann auch ändern, auch das wirkt für meinen Geschmack irgendwie zu sehr hingebogen. Was danach folgt ist was ich mit gehetzt meine. Cassian lässt sich auf seinen Ferienplanet fliegen, natürlich ist die Kiste mit dem Geld noch da, obwohl von versteckt sein keine Rede sein kann. Der Strand war auffällig leer. Von dort ruft er dann auch noch Bekannte auf Ferrix an. Nachdem er sich die Mühe macht, die Namen zu ändern und dgl. mutet es reichlich fahrlässig an, solche Anrufe zu tätigen. Besonders nachdem er seinen Gesprächspartner noch mehrmals drauf hinweisen muss, keine Namen zu nennen. Das macht man nämlich genau dann, wenn man vermutet, die Gespräche würden belauscht.
    An die Dialogqualität der Folgen von Beau Willimon kommt Gilroy nicht ganz ran. Neben den erwähnten Highlights, empfand ich die Episode also nicht ganz so rund. Man hätte gewisse Szene streichen können und andere dafür verlängern. Die Folge ist mit einer Bruttolaufzeit von ca. 42 Min. einfach zu kurz gewesen. Andor und Mothma hätten mehr Zeit in ihren Handlungssträngen vertragen. Bixx und Karn waren nett, mehr aber nicht.
    Hauptdarsteller der Folge war Luthen. Er kriegt die Dialoggefechte und die ganze Action. Die Attacke gegen das imperiale Aufklärungsschiff waren spannend umgesetzt. Das Gefecht mit den Ties offenbarte Luthens Fähigkeiten als Kämpfer im All. Skarsgard macht das natürlich auch grossartig, aber es lässt sich kaum von der Hand weisen, dass Cassian bislang mehr mit Showstealern denn dem Imperium zu kämpfen hatte. Sogar in der Gefängnisszenerie musste er sich Kino Loy (Andy Serkis) geschlagen geben. Bislang scheint er die Handlung eher zu begleiten. Ich will das nicht als generellen Vorwurf verstanden wissen, ist einfach eine Beobachtung meinerseits.
    Fazit: Die richtig guten Sachen hätte man hier gerne etwas länger genossen. Anstatt eine grosse Finalepisode zu haben, scheint auch hier der Cut nach einer gewissen Laufzeit gemacht worden zu sein. Das ist immer noch gut und weit besser als in den anderen Serien, aber dass hier mehr dringelegen wäre, ist für mich auch klar. Die Eröffnungsszene und alles mit Luthen hat für die zu kurz geratenen Sachen mehr als entschädigt. Whitaker als Saw wird hoffentlich auch in kommenden Folgen eine Rolle spielen, er hatte bislang die besten Gastauftritte eines bereits bekannten Charakters.
    Was erwarte ich von der letzten Episode? Normalerweise wird ein Bogen zurück zur ersten Episode geschlossen. Das passiert mit Ferrix, Karns Jagd und Andors Rückkehr zu seinen Freunden ja ziemlich sicher schon. Die Suche nach seiner Schwester könnte ebenfalls nochmals eine Rolle spielen. So sicher bin ich mir da nicht, dass die Erklärung, sie hätte vermutlich nicht überlebt, schon alles gewesen sein soll. Ferner wird es einen Ausblick auf Staffel 2 geben, vielleicht geht das Richtung Scarif und Todesstern oder auch Galen Erso?
    Weiter bin ich auch überzeugt, dass am Ende der letzten Folge auf Ferrix nichts mehr ist, was ihn zwingt, dort wieder aufzutauchen. Entweder setzt sich Bixx noch ab oder wird ebenso wie Maarva den Tod finden. B2 EMO könnte ein ähnliches Schicksal blühen. Karns Reise könnte mit einer Erkenntnis enden und Cinta ist eine Figur die auch laut nach Tod schreit. Denn zu dem Zweck ist sie ja dort.
    Hält die Serie das bisherige Niveau, kann das Finale kaum enttäuschen. Persönlich brauch ich dafür kein Feuerwerk, aber mal ehrlich, verweigern würd ichs mit Sicherheit nicht, ist ja immerhin der Krieg der Sterne.

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