Threepwood
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captain carot wrote:Faszinierend dabei ist wirklich, niemand findet Final Fantasy 13 ganz nett.
Doch… ich. Ganz nett, aber mehr auch nicht.
Gestern habe ich offiziell den Endboss bezwungen und mich in einem Gefühlstaumel aus Erleichtung (das es vorbei ist), Stolz (das ich es geschafft habe) und Scham (weil die Story zum Ende nur noch schmalzig ist) wiedergefunden.
Ich gebe mal meine persönliches Urteil ab:
Grafik: Wäre eigendlich eine glatte 10. Aber leider gehört zur optischen Präsentation auch das Design, und das bekommt bei mir knallharte Abzüge wegen der Summons (aka. Beschwörungen, Eidolons, Bestia, Aeons). In vergangenen Teilen war ein Ifrit, Bahamuth, Leviatan usw. immer etwas Spektakuläres, Cooles und Befriedigendes. Und hier? Mal von der Wahl der aufrufbaren Summons abgesehen (Ifrit, Leviatan und Co. verkommen zu statisten in einem Theaterstück) sind diese durch die Bank weg…. blöd. Selbst ein Bahamut wirkt lange nicht so episch wie man es gerne hätte, spätestens dann nicht mehr, wenn er sich in ein Fluggerät verwandelt. WTF? Motorrad, Rennauto, Pferd! Was haben die sich dabei gedacht?
Sound: Passt aber Highlights sucht man vergebens. Außer der Chocobo-theme welche man ja ohnehin unlängst kennt, bleibt hier gar nichts bei mir hängen. Gab es überhaupt BG Musik? Im Nachhinnein kann ich das nichtmal beantworten. Und dann der Abspann, absolut ruiniert von Leona Lewis (Amerikanischer R’n’
. Hier verfliegt auch das letzte bischen Athmosphäre.Story: Vielleicht ist meine Grundeinstellung zu FFXIII schon zu getrübt. Ich bin der festen Meinung das auch Final Fantasy durchaus einen Sinn machen dürfte, bei vielen hahnebüchenen Elementen fehlt mir aber zu sehr der Grund oder die Logik. Die Fal’Cie (Alles so Überwesen) machen kaum Sinn, z.B. Karfunkel (Ehemaliger Summon aus FF) sieht aus wie eine überdimensionale Kaffeemaschine und fristet sein Dasein als Futterlieferant für Menschen. Athmos ist eine imposante Kugel die den ganzen Tag durchs Erdreich wühlt sich aber nicht zu fein ist, sich mir als Vehikel zur Verfügung zu stellen. Naja, die Geschichte ist ganz nett, allerdings bis auf ein – zwei Kniffe kaum überraschend und sehr sehr überzogen und schmalzig präsentiert. Mir scheint als haben die Charaktere kaum was anderes zu tun als sich quälend oft gegenseitig Mut zuzusprechen und sich selbst zu bedauern. Auch wird kaum auf wichtige Elemente der Geschichte eingegangen oder mal was erklärt. Üble Schurken verkommen zu Statisten. Auf die Bevölkerung der Welt wird überhaupt nicht eingegangen, die ist im besten Fall ein verängstigter, hirnloser Mob. Die Fokusgeschichte, die die ganze Zeit im Mittelpunkt steht wird nicht ergründet. Niemand weiss wie oder warum, wer welchen Fokus erfüllt hat. Alles nur eine Ausrede der Fal’Cie um die Menschen zu benutzen.
Gameplay: Schlauch! Keine Freiheit, keine Interaktion, keine lebendige Spielwelt, keine Immersion.
Das Kampfsystem ist so eine Sache. Anspruchsvoll ist es nur sehr bedingt. Zwar stirbt man öfters, das liegt aber weniger am komplexen System sondern daran, das einige Gegner entweder unvorhersehbare Sachen tun, ein Todesurteil fällen (Summons rumkriegen) und man nicht schnell genug ist oder das man sich verdrückt. 90% aller kämpfe habe ich durch kontinuierliches Drücken der X Taste gewonnen. (Bre, Ver, Ver –> Autokampf), wenn das nicht klappt einfach einen Heiler eintauschen. So gut wie nie musste ich selbst irgendeinen Skill oder eine Fähigkeit gezielt auswählen (Außer Analyse, was ich immer gemacht habe). Und selbst die komplizierteren Encounter liefen immer nach dem Selben Schema ab, Buffen/Debuffen –> Schockleiste hochtreiben –> Nuken und nebenbei immer auf Heilung achten. Es fehlt an Variation, viele gängige Zauber sind weggefallen oder den Gegnern vorbehalten (z.B. Flare, Ultima, Komet), die Statusveränderungen sind außer Ausnahmen wie Hast/Slow, Protes/Deprotes, Vallum/Devallum kaum relevant, sie beschleunigen höchstens den Kampfverlauf damit man auch fein sein 5 Sterne Rating bekommt, welches meiner Meinung nach auch großer Müll ist. Die schwierigesten Gegner im Spiel sind (von den Missionen mal abgesehen) nicht die Endbosse, sondern a) die Summons und b) die Trashmobs in Kapitel 13. Wobei letztere auch eher langwierig als Schwer sind mit dem richtigen Setup. Dann ist da noch die Sache mit den Waffen- und Itemupgrades, eine nette Idee und bestimmt auch wichtig für Leute die Mission 64 schaffen wollen, aber für das normale Spiel ist es absolut unwichtig und viel zu undurchsichtig. Ich hatte immer Angst Komponenten zu verschwenden, weil man nicht wissen kann worum es eigendlich geht und worauf man Hinaus will. Ich mag es eigendlich nicht, wenn man während man das Spiel spielt schon im Internet gucken muss, wie man was zu machen hat. Aber immerhin kann man das nebenbei machen, während man mit einem Finger auf dem X Knopf rumdrückt.Spielspaß: Ja doch, den gibt es! Trotz als den negativen Sachen die ich aufgezählt habe bringt es mir streckenweise trotzdem Spaß. Es könnte sicherlich noch viel mehr Spaß bringen, aber diese aufgemotzte Version von “Epic Fantasy Battle” (Flashspiel) hat ihren eigenen Reiz.
Fazit: Leider ist das Spiel zu sehr damit beschäftigt sich selbst zu präsentieren und vernachlässigt dabei rollenspieltypische Qualitäten. Aus meiner Sicht eine große Enttäuschung und das schwächste Glied der Final Fantasy Reihe. 73%