Another Code: Recollection – im Test (Switch)

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Nachdem die naheliegendsten Kandidaten fürs Switch-Recycling inzwischen abgegrast sind, sucht Nintendo auch in der etwas weiter entfernten Vergangenheit geeigneten Nachschub. Dass dafür zwei Adventures auserwählt wurden, die seinerzeit nicht zuletzt mit dem gewitzten Nutzen hardwarespezifischer Gimmicks auffielen, hätten aber wohl nur wenige erwartet.

Another Code: Recollection vereint die beiden Abenteuer von Ashley Mizuki Robins unter einem Dach: Ursprünglich erkundete sie anlässlich ihres 14. Geburtstags bei der Suche nach ihrem Vater in Doppelte Erinnerung (2005) auf Nintendos DS eine verlassene Insel; zwei Spiel- und vier echte Jahre später stand auf der Wii in einem Ferienressort Die Suche nach der verborgenen Erinnerung an. Über mehrere Kapitel hinweg wurde jeweils viel erkundet, mit Charakteren geplaudert und gerätselt. Letzteres gefiel durch teils einfallsreiche Einbindung des doppelten Bildschirms respektive der Remote in einer Weise, die wenig andere Spiele damals zu bieten hatten.

Für die Recollection hat man viele Aspekte zeitgemäß angepasst oder neu gestaltet. Zuvorderst wurden beide Episoden kombiniert, sowohl technisch als auch inhaltlich. Setzten die Originale für die Erkundungsaspekte auf Vogelperspektive oder seitliche Ansicht, ist nun übergreifende zeitgemäße Polygon-3D-Optik mit voll ausmodellierten Charakteren angesagt. Der damalige visuelle Stil wurde dabei angenehm stimmig beibehalten, aber technisch bleibt trotzdem Luft nach oben angesichts so mancher grobschlächtigen Umgebungs­textur und Wacklern bei den ­ohnehin nur 30 Bildern pro Sekunde. Viel Aufwand hat man zudem für die Story-Inszenierung betrieben: Die wird weitgehend in comic­artigen Sequenzen erzählt mit (englisch) synchronisierten ­Dialogen, auch der Soundtrack bekam eine Überarbeitung sowie einige neue Stücke spendiert. Während die Handlung fast gleich geblieben ist, hat sich bei den Rätseln viel getan: Die meisten sind entweder ganz neu oder zwangsläufig auf die Switch-Steuerung angepasst – funktionell ergibt das natürlich Sinn, es fühlt sich wie so vieles andere am Spiel aber bieder an.

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Furo
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Furo

Bin absolut bei Ulrich und Whitebeard. Und nein, der Schein trügt nicht. Ich habe sogar das DS Original nochmal vor Release durchgespielt, und das Remake ist in jeglicher Hinsicht eine Verschlechterung.
Die reine Optik mag gut sein, aber Another Code hatte diesen beängstigend organischen Gameplay-Fluss, wodurch Rätsel und Entdeckung Hand in Hand liefen.
In meinen bescheidenen Augen ist schon der ganze Umbau des Anwesens eine schiere Beleidigung, und die Rätsel haben erzählerisch gar keinen Wert mehr, sind überdies aber sogar ziemlich blöde. Das Original erforderte es, die Lösung eines Rätsels über die Informationen in mehreren Räumen zu erarbeiten.
Sogar Teile der Story wurden umgeschrieben, was besonders den letzten Part betrifft, und sogar weitgehend den Plottwist des Originals obsolet macht.
Another Code R fand ich dagegen erzählerisch stabiler, aber es wirkt wie ein Walking Simulator der mit einem Visual Novel gekreuzt wurde. Rätsel? Genau wie beim 1er Remake nur noch konzentrierter Hirnschmalz, aber keinerlei Mehrwert. Zumal man zwischen dem ganzen, einfach nur gelangweilt von A nach B läuft.

Dann doch lieber die 1:1 umgesetzten Remakes wie Links Awakening und Mario RPG. Wer auch immer das Remake zu verantworten hat, hat das Erbe von Satorou Iwata bewusst oder unbewusst mit Füßen getreten!

Whitebeard91
I, MANIAC
Whitebeard91

Meine persönliche Enttäuschung des Jahres.
Hatte mich bei der Ankündigung echt darauf gefreut, weil ich Teil 1 sehr mochte und Teil 2 nie gespielt hatte.
Doch leider war die Umsetzung echt schwach. Rätsel wurden teilweise gänzlich gestrichen, einzelne Handlungsstränge fanden an anderen Stellen als im Original statt und die Umgebungen sahen wirklich mies aus. Zudem waren die Geräusche, die Ashley beim Interagieren mit Objekten oder Personen macht, einfach übelst nervig.
Ursprünglich dachte ich, es wäre cool, wenn nach Another Code auch Hotel Dusk und Last Window eine Neuauflage erhalten würden. Wenn es aber auf dem Niveau passiert, dann kann ich gerne darauf verzichten.

Max Snake
I, MANIAC
Max Snake

Puh, wenn ich Ulrich lesen, wird mir schwierig den Funk zu spüren. Das Ark System Works beteilig sind ist auch kein Wundern. Sind ja einige ehemaligen Cing Entwicklern dabei.

Tabby
I, MANIAC
Tabby

Ich hatte eine schöne Zeit mit der Collection und konnte endlich mal den zweiten Teil nachholen. Das hier jetzt beide Spiele quasi zusammengefasst wurden finde ich ganz gut, so hatte alles wie aus einem Guss gewirkt.