The Flame in the Flood – im Test (XOne)

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The Molasses Flood: Ein Studio, dessen Mitarbeiter sich selbst als Triple-A-Flüchtlinge bezeichnen haben sie doch zuvor bei Irrational Games, Harmonix und Bungie an Serien wie BioShock, Rock Band und Halo gearbeitet. Anhand einer Viertelmillion Kickstarter-Dollar haben die Branchenveteranen nun The Flame in the Flood fertiggestellt – ein Survival-Abenteuer angesiedelt in den von jeglicher Zivilisation verlassenen amerikanischen Südstaaten. Euer Ziel ist simpel: Gelangt mithilfe Eures Floßes an das Ende eines Flusses.

Wie es sich für ein Survival-Abenteuer gehört, klingt das natürlich leichter, als es ist. Dabei sind die Fahrten auf dem Fluss noch Euer geringstes Problem: Zwar ist Euer Floß nicht unzerstörbar, wenn Ihr aber einigermaßen vorausschauend unterwegs seid, könnt Ihr die meisten Zusammenstöße mit Landmassen und anderen Objekten vermeiden – zumal Ihr auf Knopfdruck bis zu dreimal hintereinander zur Seite schnellt. Diverse Faktoren zwingen Euch jedoch regelmäßig zum Landgang: Seien es Hunger und Durst, der Bedarf nach Schlaf oder das Wetter. Regnet es etwa, braucht Ihr Schutz – und solange Ihr Euer Floß nicht entsprechend aufgerüstet habt, findet Ihr den nur an Land. Also dockt Ihr an einer der vielen Inseln an und sucht nach Unterschlupf und Vorräten, aus denen Ihr Ausrüstung und Nahrung herstellt. Doof: Bereits nach kurzer Zeit platzt Euer Rucksack aus allen Nähten. Zwar könnt Ihr Gegenstände in das Inventar Eures Floßes oder das Eures Hundes (wittert Gefahren und Items) auslagern, durch die hakelige Menüsteuerung wird das aber schnell zur Qual. Zumal Ihr Gegenstände nur dann weiterverarbeiten könnt, wenn sie sich in Eurem Rucksack befinden.

Dabei stolpert Ihr ohnehin schon von einem Problem ins nächste: Machen Euch gerade mal nicht die Grundbedürfnisse oder das Wetter zu schaffen, zieht Ihr Euch eine Verletzung zu – etwa durch Ameisenbiss oder Dornenbusch. Solche Kratzer müssen zügig behandelt werden, da sie sonst zu Blutvergiftung und Tod führen. Das sorgt für eine ordentliche Portion Hektik und Handlungsdruck – vor allem, wenn Ihr die benötigten Heilmittel erst sammeln müsst. Stoßt Ihr bei der Suche auf wilde Tiere, wird es schnell nervig: Das Durchsuchen von Kisten &amp Co. dauert eine Weile Wölfe und Wildschweine haben allerdings keine Geduld und greifen Euch gerne mehrmals hintereinander an, sodass eine solche Begegnung häufig tödlich endet. Zwar könnt Ihr Euch mit Fackeln, Pfeilen und vergifteten Ködern wehren, die müsst Ihr jedoch erst anfertigen – wobei Euch das unübersichtliche Crafting-Menü in die Quere kommt. Immerhin: Nach dem Ableben geht es an Checkpoints weiter. Leider sind die nicht sehr häufig, weshalb Ihr große Abschnitte mehrfach spielen müsst – da hilft es nicht, dass Ihr bereits nach wenigen Stunden alle Versatzstücke der Spielwelt gesehen habt. The Flame in the Flood testet nicht Euren Überlebenswillen – es testet Eure Geduld.

Denis Kuckmann meint: Ich sage es ganz offen: Ich hasse dieses Spiel. Es nervt mich mit hakeligem Inventar samt 1990er-Dropdown-Menüs. Es macht mich wahnsinnig mit seinem unübersichtlichen Crafting-System. Und es frustriert mich mit seinen blöd gesetzten Checkpoints. Wenn The Flame in the Flood wenigstens eine Geschichte erzählen würde – doch außer merkwürdigen Dialogen bietet das Spiel an dieser Front nichts. Stattdessen gibt es trotz Patch Dauergeruckel und Tearing, sodass mir bereits nach wenigen Spielminuten schlecht wird. Wie schade um den netten Grafikstil und den großartigen Country-Rock-Soundtrack, der vor Atmosphäre nur so strotzt. Ich sehe das Potenzial – doch es sind schon deutliche Verbesserungen in den angesprochenen Punkten nötig, damit ich The Flame in the Flood weiterspielen oder gar empfehlen würde.

Interessant inszenierte, aber nervig zu kontrolliernde Roguelike-Flussfahrt.

Singleplayer40
Multiplayer
Grafik
Sound