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  • #1720642
    JonnyRocket77JonnyRocket77
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    Schaue gerade Spuk in Hill House zum zweiten Mal.. und auch beim zweiten Schauen bin ich begeistert. Da passt für mich fast alles. Der Nachfolger war nett, aber Hill House hält das Zepter fest in der Hand.

    #1725160
    LofwyrLofwyr
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    Da bin ich mal gespannt. Ein Babylon 5 Reboot.

    https://www.filmstarts.de/nachrichten/18537735.html

    #1725505
    MontyRunnerMontyRunner
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    Masters Of The Universe Revelation hat mich fast vollends überzeugt. Es knüpft nahtlos an die originale Serie an nur eben mit Charaktertiefe und durchdachterer Epik. Nur am Soundtrack reibe ich mich. Der ist toll komponiert und meisterlich produziert … aber bewusst mit einer Zurückhaltung, wie ich sie beim Mandalorianer sogar regelrecht hasse. Mit diesem Geschmack/dieser Meinung bin ich in der Minderheit; mein Pech.

    Das hätte ich Kevin Smith nicht zugetraut. Der Typ scheint echt nur Geekthemen zu können. Sein bestes Werk seit Chasing Amy, nach dem es nur bergab für ihn ging (ja ja, aus meiner Sicht). Welcome back, Kevin!

    #1725531
    MontyRunnerMontyRunner
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    Ui, das Actionfinale von Castlevania ist richtig doof geraten: diabolus ex machina, unplausibel und zurechtgebogen. Zu allem Überfluss erfuhr ich kürzlich, dass Warren Ellis ein ekliger Typ ist, der Frauen sexuell ausnutzt. Fuck, ich war Fan von ihm, v. a. von Transmetropolitan.

    Immerhin mag ich die cheesige Seite am Ende von Castlevania, und im Grunde ist nur die vorletzte Folge ein Totalreinfall.

    #1726974
    ChrisKongChrisKong
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    The Witcher Season 1 (Netflix)

    Hatte ich mir lange aufgespart. Ich hab ehrlich gesagt keinen wirklichen Bezug zum Witcher, da ich die Spiele nie wirklich gespielt habe – Teil 2 angespielt – und die Bücher nicht kenne. Bei mir muss also keine Erwartung in der Hinsicht erfüllt werden. Entsprechend ist mein Blick der des uninformierten Zuschauers, der mit den Infos aus der Serie klarkommen muss. Und hier gibts mMn schon die ersten Entscheidungen, die manchmal etwas fragwürdig scheinen. Die Serie springt in der Zeit hin und her. Es ist nicht so, dass man der Handlung nicht folgen kann, aber es ergibt sich dadurch auch nicht ein Oha-Effekt, der eine gewonnene Erkenntnis zum Resultat hätte. Eher wirkt es so, dass man Komplexität suggerieren möchte, wo eigentlich keine ist. Lässt man die verhackstückte Chronologie weg, hat man eine Abenteuerserie, die mich persönlich an die späteren Staffeln von Hercules und Xena erinnert hat.
    Die Figuren werden nicht lange vorgestellt, man ist ziemlich schnell in der Action mittendrin. Die einzelnen Fraktionen haben mal mehr mal weniger Profil. Hier spürt man, dass man sich gerne GoT anbiedern möchte, aber in dessen Regionen dringt man zu keiner Zeit vor. Ansonsten bemüht man sich auch gar nicht um Vergleiche. Die Settings gefallen mir recht gut, zumal die Welt auch nicht ein homogener Mittelalterbrei ist, sondern sich recht divers gestaltet. Aber da die Episoden stellenweise so gehetzt wirken, bleibt kaum Zeit in den Szenarien zu schwelgen. Das ist etwas schade.
    Was auch auffällt, den ganzen Figuren wird viel Spielzeit eingeräumt. Davon profitieren alle weiblichen Figuren der Serie. Über den Witcher selbst erfährt man reichlich wenig und Cavill scheint für die Hauptrolle generell nur bescheidene Anteile an Screentime zu kriegen. Er stolpert irgendwie von einem Abenteuer ins nächste, als wirklich aktiver Treiber der Handlung ist er nicht präsent. Auch wird er in erster Linie als Kämpfer in Szene gesetzt, andere Aspekte seiner Arbeit als Hexer erfährt man kaum.
    Insgesamt hätte man die Motivation und Hintergründe der verschiedenen Parteien ausführlicher erzählen können. Ich hab zwar nicht das Gefühl, dass mir in der Serie Wesentliches als Informationen vorenthalten wird, die Erzählung wirkt nichtsdestotrotz recht holprig und weniger organisch als sie sein könnte. So wird die Dramaturgie auch ein wenig im Keim erstickt. Und das geht für mich nicht recht zusammen, wenn eine Serie Charaktere in den Vordergrund rückt, man aber oft unberührt bleibt. Genau das fehlt der Serie, um sich einen Spitzenplatz zu sichern.
    Ungeachtet dessen gehört sie sicher zu den lohnenswerteren Fantasy-Serien und diesen Dezember geht es weiter mit Staffel 2. Insofern bin ich sogar ganz froh, hab ich mir die erste Staffel aufgespart, denn mit der langen Pause dazwischen hätte es vermutlich wieder eine Auffrischung gebraucht, um einigen Handlungen zu folgen.
    Am besten hat mir die Folge mit dem Drachen gefallen, auch wenn die Action am Ende wenig plausibel war. Im Ernst, wozu braucht ein Drache mit Firepower Fusssoldaten als Unterstützung? Die Action ist ganz allgemein aber gut choreografiert und gefällt.

    #1726975
    ChrisKongChrisKong
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    Westworld Season 2

    Staffel 1 ist schon eine halbe Ewigkeit her, aber diese schloss den Handlungsbogen relativ rund ab und ebnete den Weg für die nächste. Staffel 2 macht nahtlos weiter und ich war sofort wieder drin. Ich kann mir gut vorstellen, dass die zweite Season eine Art Zäsur für viele darstellt und gerade gegen Ende ein wenig überfrachtet wird. Schon in der ersten Staffel wurde mit verschiedenen Zeitebenen gearbeitet, was am Ende einiges erklärte und die Handlungsstränge auch zusammenführte. Dazwischen lagen aber auch Jahrzehnte. Hier nun hat man Flashbacks die ähnlich weit zurück sind, aber auch Handlungen, die nur minimal zurückversetzt sind, quasi ein kurz bevor… Das mag zwar alles recht intelligent geschrieben sein, wird mMn aber auch etwas überstrapaziert. Es ist nicht so, dass man der Handlung nicht folgen kann, aber allein in den letzten zwei Episoden überschlagen sich die Ereignisse derart, dass keine Zeit bleibt, die Geschehnisse sacken zu lassen. In den besten Momenten erreicht man das NIveau der Vorgängerstaffel, in anderen wäre weniger vielleicht mehr gewesen. Freunde anspruchsvoller Unterhaltung werden aber mit Sicherheit zufriedengestellt.
    Um das durchaus emotionale Finale der Staffel würdig vorzubereiten, kriegen einige der Hosts noch mehr Background, wie etwa Akecheta, der Indianer, Dolores und auch Maeve.
    Als kleines Midseason-Highlight wird die Eastern-Episode in Erinnerung bleiben. Dort verschlägt es die Gruppe um Maeve in den Nippon-Teil des Parks. Allein diese Episode verströmt auch dank der japanischen Darsteller, den grossartigen Sets, der tollen Kameraarbeit mehr Kurosawa-Flair als die gefühlt letzten Samurai/Ronin Filme fürs Kino. Gleiches könnte man auch zu der Westernszenerie sagen. Die Landschaften und Sets sind so opulent, dagegen wirken Kinoproduktionen wie die Neuauflage von the Magnificent Seven wie billiges Kasperle-Theater. Aktuell ist die Serie rein produktionstechnisch der absolute Goldstandard der Branche. Aber das war neben Castings schon immer die Stärke von HBO. Wie man das mit den ganzen Sci-Fi-Elementen kombiniert ist schon beeindruckend gemacht. Der deutsch-iranische Komponist Ramin Djawadi, der auch schon GoT musikalisch untermalt hat, liefert auch hier den passenden Sound. Das Intro zählt für mich auch zu den besten aktueller Serien.
    Um es auf ein Gesamtfazit runterzubrechen, Westworld enthält eigentlich alles, was ich an Sci-Fi mag und gehört für mich in der Kategorie zu den besten Serien und auch ausserhalb davon. Warum die Serie immer wieder ignoriert wird auch bei Preisen, während andere Sachen ins bodenlose gehyped werden, ist für mich nicht nachvollziehbar. Es ist sicherlich dem Umstand geschuldet, dass sie bisweilen weniger zugänglich ist und vom Zuschauer auch Konzentration erfordert. Das und der Umstand, dass HBO immer mit mindestens einer oder mehreren Serien vorne mitmischt, sorgt wohl dafür, dass sie ein bisschen ein Schattendasein fristet. Watchmen hatte bezüglich Preise ein ähnlich zweifelhaftes Standing.
    Das Autoren-Ehepaar Jonathan Nolan und Lisa Joy haben als Showrunner ganze Arbeit geleistet und die Vorfreude auf die Fallout-Serie, die unter ihrer Ägide entstehen wird, könnte kaum grösser sein. Immer wieder ertappe ich mich bei einzelnen Szenen in Westworld, wie gut das Setting zu Fallout passen würde und es sogar sehr viele Gemeinsamkeiten gibt, z.B. mit der Geschichte der Synths aus Teil 4. Wenn da eine ähnliche Sorgfalt im Spiel ist wie bei Westworld, darf man Grosses erwarten. Staffel 3 werde ich nach einer kleinen Pause in Angriff nehmen. Dazwischen gibts erstmal Narcos Mexico Staffel 3. Die ersten beiden Episoden ziehen mich auch dort wieder sofort rein. Was thematisch völlig anderes, aber von der Qualität her auf Augenhöhe und auch eine der besten Reihen, die man derzeit schauen kann.

    #1726990
    LofwyrLofwyr
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    Gestern kamen die ersten drei Folgen von Arcane online und die sind sogar richtig gut geworden. Ich hab wenig Ahnung von LoL also kann ich nicht sagen wie es mit der “Werkstreue” aussieht aber ich finde das alles schon sehr stimmig. Und es wird nicht der Standard 3D-Cellshading Look benutzt den ja aktuell jeder nimmt.

    #1727056
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Narcos Mexico Season 3 (Netflix)

    Mittlerweile die 6. Staffel der Narcos Reihe und die 3. des Mexico Spinoffs. Wobei diese Trennung eh nur Makulatur ist. Die Schauplätze ändern, die Gewalt, Intrigen usw. bleiben. Der Drogenhandel ist sowieso ein internationales Business. Das wird auch hier weiter vertieft und die Verwicklungen mit der Wirtschaft und den Mächtigen der Politik sind dauerhaft. Um das Thema Drogenhandel kommt niemand rum, früher oder später holt es jeden mit Einfluss ein. In dieser Staffel geht der Kampf um die Vorherrschaft weiter. Amado steigt auf, die Arellanos behaupten ihren Platz und das Sinaloa-Kartell sieht sich am Ende der Nahrungskette. Aber wenn etwas sicher ist, dann dass niemand sicher ist. Und so dauert es nicht lange, bis sich die Ausgangslage für alle ändert.
    Die DEA wird durch Walt Breslin weiter vertreten, zunehmend machen sich aber Gebrauchsspuren bemerkbar. Breslin ist zunehmend ausgebrannt. Fatal, denn jeder Fehler könnte der letzte sein. Weiter wird ein Thema angeschnitten, das schon im Film Paradies der Mörder verarbeitet wurde. Auf Seiten der Mexikaner plagt Victor Tapia zusehends sein Gewissen. Mit illegalen Sachen verdient sich der Cop ein Zubrot. Bei der Suche nach einem vermissten Mädchen stösst er auf eine Serie von Morden, die keinen zu kümmern scheinen. Die Ermittlungen auf eigene Faust bringen ihn in eine gefährliche Situation. Die Auflösung dieser Handlung ist bitter, böse und konsequent. Und wie beim ganzen Rest, einfach brillant gespielt. Die ganzen lateinamerikanischen und spanischen Darsteller zeigen, dass sie sich nicht vor ihren Ami-Kollegen verstecken müssen und zu mehr taugen als in billigen Telenovelas verheizt zu werden. Die neuen Darsteller und ihre Charaktere fügen sich nahtlos ein. In den 10 Episoden wird wieder von Beginn weg Vollgas gegeben.
    Etwas ungewohnt ist die kommentierende Stimme der Journalistin aus dem Off. Dass man diesen Aspekt nun auch beleuchtet, erinnert nicht von ungefähr an the Wire. Die Redaktion der La Voz sieht sich alsbald mitten im Drogenkrieg und die Enthüllungen gefährden die Journalisten selbst.
    Alles in allem die Speerspitze der Qualität bei Netflix. Hier stimmt einfach alles. Und das über alle Staffeln hinweg. Gemäss Netflix solls die letzte Season sein. Hoffe mal, dass man sich das nochmals überlegt, denn auserzählt ist da gar nichts. Das sagen auch die Macher. Ursprünglich wollte man auch gar nicht so viele Staffeln überhaupt bringen. Das könnte zumindest ein Hoffnungsschimmer sein. Immerhin liefert das Ende eigentlich schon Futter für die nächsten Schachzüge in diesem Drogenkrieg. Vielleicht wechselt man abermals den Schauplatz?
    Wer die beste Netflix-Eigenproduktion sehen will, sollte einschalten. Im Vergleich zu anderen Crime-Serien ist Narcos Plata, der Rest Plomo.

    #1727157
    ChrisKongChrisKong
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    Wandavision (Disney+)

    Disney machte mir ein Angebot, das ich unmöglich ablehnen konnte. Ich wollte ja auch nicht neben Bambis abgetrennten Kopf aufwachen. Als erste Serie hab ich mir Wandavision vorgenommen. War auch ein guter Prüfstein, um die Ambitionen von Disney bei Serien ein bisschen herauszuspüren. Denn was bislang direkt von Disney kam, mutete schon nach unverbindlichem Nebengleis an. Die Startvoraussetzungen waren eigentlich denkbar ungünstig. Denn sowohl Wanda Maximoff wie auch Vision sind jetzt absolut nicht die Charaktere, die mich im MCU interessiert haben. Umso gespannter war ich, ob die Serie das Ruder rumreissen kann. Zu Beginn bestätigt sich eher der Eindruck, dass man es mit seichten Charakteren zu tun hat. Nur ist die Oberflächlichkeit hier Stilmittel und Programm, um die surreale Situation überzeugend zu verkaufen. Und das gelingt recht gut. Man merkt natürlich relativ schnell, woher der Wind weht. Erinnert sogar ein wenig an eine Star Trek TNG Folge (die Überlebenden von Rana 4). Nur wird das Konzept auf 9 Episoden ausgedehnt.
    Der Stil hätte für meinen Geschmack sogar noch überzeichneter sein können. Der Humor passt und für gute Laune ist gesorgt. Etwas enttäuschend ist die Tatsache, dass man gegen Ende wohl doch nicht alleine auf die Ausgangsprämisse vertraut hat und man wieder MCU(sual) kriegt. Aber was anderes hätte ich jetzt auch kaum erwartet. Die Nebencharaktere sind sympathisch, kriegen aber nicht viel Raum zur Entwicklung. Das hat mich schon beim Mandalorian gestört. Auch weil das hüben wie drüben der Laufzeit geschuldet sein mag. Dabei hat man mit Monica Rambeau und Jimmy Woo zwei Charaktere, die gut funktionieren und von denen man gerne mehr gesehen hätte. Apropos Star Trek als Vorbild, warum hat Rambeau auf einmal eine Sternenflottenuniform? Vermutlich die Urgrossmutter von Michael Burnham aus Discovery.
    Fazit: Guter aber nicht überragender Start, der vor allem mit seiner Machart überzeugt, inhaltlich aber ein wenig mehr hätte bieten dürfen. Die Details sind alle sehr nett geraten und die Werbeclips erinnern an den Satire-Humor von den Fallout-Spielen. Auf D+ stand zwar Serienfinale, aber ich seh keinen Grund, warum man nicht wieder auf die Figuren zurückgreifen sollte. Ich weiss aber natürlich nicht, was die anderen Serien in der Hinsicht bieten und lasse mich mal überraschen.

    #1727479
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    The Falcon & the Winter Soldier (Disney+)

    In 6 Episoden werden die Nebencharaktere Falcon und der Winter Soldier behandelt. Das schreit natürlich alles nach einer Serie mit Buddy-Movie-Vibes. Und zuweilen blitzt das auch durch. Richtig konfliktreich wird die Beziehung der beiden aber nicht aufgezogen. Dafür wären mMn aber die 6 Folgen auch etwas zu wenig gewesen. Schliesslich gibts auch noch massig Handlung, die ihren Platz haben muss. Bucky kämpft mit seiner Vergangenheit, als er noch in Diensten von Hydra war und Falcon muss sich die Frage stellen, was es bedeutet, das Erbe von Captain America anzutreten. Denn während das amerikanische Banner für die einen Freiheit bedeutet, so setzen andere es mit jahrhundertelanger Unterdrückung gleich. Man muss hier Disney wirklich ein Kränzchen winden, dass man hier durchaus kritisch mit dieser Frage umgeht, was Länder wie Amerika im Rest der Welt anrichten. Die Allegorien zur aktuellen Weltlage sind überdeutlich. Im Endeffekt bekämpfen die beiden eine Bedrohung, die durch diese Menschen mitverursacht wurde, deren Befehle sie ausführten. Man orientiert sich ganz offensichtlich an den Netflix-Marvel-Serien und die Umsetzung der Themen erfolgt mit dem nötigen Anspruch, den man als Erwachsener im MCU sonst eher vergeblich sucht. Hier dominieren nicht formelhafte Botschaften. Dass die Chemie unter den Darstellern stimmt, trägt einen wesentlichen Teil zum Gelingen bei. Ganz stark war das Ende von der vierten Folge und stellt innerhalb des MCU und auch der Serie selbst eine Zäsur dar. Sah man bislang in den Gefechten kein Blut und war die Action eher im A-Team-Modus umgesetzt, so trieft am Ende der Folge das Symbol der Freiheit nur so von Blut.
    Als Kontrast dazu gibts auch nette Feelgood-Momente gegen Ende und auch eine Rede von Falcon, die weit weniger pathetisch daherkommt, als man anfangs befürchtet.
    Gibts auch Anlass für Kritik? Ja, die gibts. Der Einstieg ist actionreich in Szene gesetzt, aber mit den Übertreibungen dort, kippt man schnell ins Absurde. Das passt zu diesen speziellen Superhelden sogar weit weniger. Das gibt sich aber danach.
    Gastauftritte sind auch sinnvoll und dosiert, wobei die eine Figur schon etwas zu gefällig agiert. Das Ende hält dann nochmals ein paar Teaser für Kommendes bereit. Auch wenn Anthony Mackie erstmal in seinem eigenen Film den Falcon geben darf, hoffe ich doch auf ein Serien-Comeback im Verbund mit Bucky. Das hat einfach zu gut funktioniert, als dass man das nicht weiterverfolgen sollte. Wär mir sogar lieber als der kommende Film.
    Gut geschrieben, gespielt und inszeniert. Für mich besser als Wandavision und ein Highlight, das man sich nicht entgehen lassen sollte auf D+.
    Nettes Detail am Rande, wenn ich das richtig mitbekommen habe, wechselt bei den Credits jeweils der Erstgenannte, mal Mackie, dann wieder Stan.

    #1727581
    ChrisKongChrisKong
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    Loki Staffel 1 (Disney+)

    So ganz glücklich bin ich mit dieser Auskopplung nicht. Fast könnte man sagen, Mogelpackung. Ein Schelm, wer denkt, Loki würde hier seine eigene Meinung zur Serie kundtun. Also es ist viel Loki drin, der Titel passt. Aber ist das noch Loki? Ich erlebe in 6 Episoden einen dauerhaft reumütigen Charakter, dass es fast schon schmerzt. Zu Beginn ist er noch renitent, aber alsbald verhält er sich auch nicht viel anders, als andere MCU-Helden und setzt praktisch nur noch seinen Hundeblick auf. Ist es wirklich das, was ich von einer Serie erwarte, die den Gott des Schabernacks ins Zentrum stellt? Nein lautet meine Antwort. Ich stör mich da auch nicht an der Entwicklung, die er im MCU gegen Ende genommen hat. Aber wie hätte es sich hier angeboten, wenn er genüsslich und mit Schalk im Nacken alle Seiten gegeneinander ausgespielt hätte. Wenn er am Ende noch den einen oder anderen menschlichen Moment erfährt, macht es diesen umso wertvoller, als eine Staffel lang Läuterung zu betreiben. Fehlen nur noch die Geister der Weihnacht.
    Dann kommt etwas, das halt wieder total Geschmackssache ist, ich finde das ganze Multiverse und Zeitstrahl Blabla überhaupt nicht prickelnd. Zuerst hoffte ich noch, bewusst auf falsche Fährten gelockt worden zu sein, aber letzten Endes blieb man bei Klammer-Autoritäten, die alles Existenzielle umfassen. Das wirkt auf mich selten überzeugend, so auch hier. Aber statt eines klaren Trugbilds kriegt man eine weitere unbefriedigende Variante serviert. Ich wollte darum auch erst fertig schauen, denn je nach Auflösung, hätte ich zu einem anderen Urteil kommen können. Wo wir schon bei Variante sind, die Loki-Varianten, die im Finale auftauchen, sind a) weder spannend, ausgearbeitet, witzig noch bringen sie die Geschichte weiter voran. Wenn ich da an Spider-Man into the Spider-Verse denke und mir vor Augen führe, welches Potenzial in der Figur steckt, bin ich umso enttäuschter. Wo bleibt das grossangelegte Lügenduell, wo keiner dem anderen trauen kann? Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr ärgert mich, was man daraus gemacht hat. Am Ende findet man Teile des Endkampfs 1:1 in Shang-Chi wieder. Das ist sicher marvelesk, aber ich hätte darauf für ein paar irre Momente gerne verzichtet.
    Der Cast geht soweit in Ordnung, aber auch hier überzeugen mich einzelne Darstellungen weniger, wie etwa die der Richterin. Und auch der Zauberer von OZ hat eher eine nervige Attitüde, als dass ich gebannt seinen Worten lausche. Für Owen Wilson, der ja zwischenzeitlich wegen privater Probleme abgestiegen war, freut es mich, dass er diese Rolle ergattern konnte und finde seinen Auftritt gelungen. Wobei er brav genug wirkt, aber durchaus noch etwas mehr Härte in die andere Seite seiner Rolle hätte einfliessen lassen können. Auch hier sehe ich, dass ich es geschätzt hätte, wenn die Figuren allesamt etwas zwielichtiger ausgestaltet worden wären. Hätte thematisch einfach besser zu Loki gepasst, oder besser gesagt, was ich von einer Serie mit ihm erwartet hätte. Vielleicht sollte Disney Paramount und die Rechte an Star Trek aufkaufen und ein Crossover produzieren mit Garak und Loki, dann können beide um die Wette lügen.
    Fazit: Zu farblos, um der Figur gerecht zu werden. Das trifft auch auf die Varianten zu. Das Tor zum Multiverse wird aufgestossen, aber ich merk schon jetzt, wie mich das wegen dieser starken Randomlastigkeit der Sache kaum abholen wird. Man kann ja jederzeit die ganze Dramaturgie untergraben. Wenn man das thematisch mal in einem Film drin hat, s. obiges Beispiel mit Spider-Verse, finde ich das gut umgesetzt auch gelungen. Aber das Franchise jetzt damit zu durchseuchen, sehe ich nicht. Wer Spass daran hat, soll ihn auch haben dürfen. Aber meine Befürchtungen, dass gerade das zu Lasten von Charakterentwicklungen gehen kann, bleiben.
    Dass eine weitere Staffel folgt, wird angekündigt, sobald der Abspann läuft. Heiss gemacht auf eine weitere wurde ich indes nicht.

    #1727712
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Y the last man (Disney+)

    Und noch eine Adaption einer Comic-Vorlage. Wie üblich kenne ich da die Vorlage nicht, ist die Akkuratesse also kein Kriterium für mich. Kann es für andere aber sehr wohl sein. Der Comic soll viel stärker die Hauptfigur Yorick ins Zentrum stellen, respektive die Geschehnisse aus dessen Sicht erzählen. Das ist hier nicht der Fall. Die Entstehungsgeschichte der Serie ist sehr wechselhaft, wurde mal als Kino-Reihe angedacht, dann wieder verworfen. Leider entschloss man sich, die Serie schon nach 4 Episoden einzustellen, ohne dass es etwas mit dem Zuschauerinteresse zu tun gehabt hätte. (s.a. https://www.hollywoodreporter.com/tv/tv-news/why-was-y-the-last-man-canceled-1235033351/)

    Die Prämisse ist recht simpel, aber effektiv. Auf einen Schlag werden alle Y-Chromosen vom Schlag getroffen und sterben weg. Ausnahme ist Yorick und sein kleiner Affe. Dass er dadurch natürlich zum begehrtesten Gut der Erde wird, versteht sich von selbst. Die Geschichte konzentriert sich wie andere Apokalypse-Vertreter auf die USA. Der Auftakt ist auch sehr stark in Szene gesetzt, man fühlt sich an die Pilotepisode von TWD erinnert, die noch heute zu den besten Episoden derselbigen Reihe gehört. Es dauert natürlich nicht lange, bis alles ins Chaos stürzt, während eine Handvoll Frauen versuchen die Staatsordnung aufrecht zu erhalten. Mittendrin Yoricks Familie. Seine Mutter ist die designierte Präsidentin, seine Schwester arbeitet ihre persönlichen Probleme in New York ab und sein Love-Interest schliesst sich Aufständlern an. Daneben gibt es noch Agentin 355, die zu Yoricks Schutz abgestellt ist, aber eigene Ziele zu verfolgen scheint und eine ehemalige Politikerin, die mit ihrer – ich meine Adoptivtochter – unterwegs ist, um zu überleben.
    Dass man schon alsbald sektenartig organisierte Gruppierungen trifft, ist langsam drüber, denn das hatten wir schon so oft, dass mans nicht mehr zählen kann. Auf der anderen Seite ist das Fehlen von Männern aber auch eine frische Note, die dem Ganzen einen speziellen Touch verleihen. Die Figuren sind auch recht authentisch gezeichnet. Die republikanischen Partei-Mitglieder werden als ein kindischer Haufen von Egoisten porträtiert, was nicht näher an der Realität sein könnte, inkl. einer Rechtsaussen-Vizepräsidentin, die sich gut ins Trumpsche Inventar einsortieren würde.
    Anspielungen auf Covid gibts auch zahlreiche, so spürt man deutlich, in welchem Zeitraum die Serie entstanden ist. Weiter spielen hier Transmenschen eine Rolle, was mMn aber eher semi-optimal umgesetzt wurde. Die Charaktere wirken viel zu männlich, werden aber im Gegensatz zu Yorick immer gleich als Trans identifiziert, und sind auch vom Look her wie Yorick Variationen. Da es hier nur eine Staffel gibt, ist schwierig abzusehen, wie man das Thema vertieft hätte. So bleibt es zu oberflächlich und die Charaktere können diesen Aspekt ihrer Person zu wenig einbringen.
    Unterm Strich oder auch darüber, eine Serie, die von ihren guten Darstellungen und der Spannung lebt, einiges aus den guten Ansätzen macht und wert gewesen wäre, dass man sie weiterführt. Als kritischer Kommentar zur aktuellen Pandemie- und Metoo-Debatte bräuchte sie noch etwas mehr Biss, aber man geht da eher den behutsamen Weg, was auch nicht verkehrt sein muss. Wäre ich jetzt so der Comicleser, dann würde dank der Serie dieser sicher aufs Radar wandern.

    #1727813
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Star Wars Visions (Disney+)

    Ich sags grad frei heraus, maximal nett, aber nichts, das mich nachhaltig gepackt oder beeindruckt hätte. Mit dem Anime-Stil hats nichts zu tun, aber in den kurzen Laufzeiten, die kürzer sind als eine Simpsons-Episode, ist man kaum drin und schon wieder raus. Und erzählerisch bietet man gefühlt nur wahllose Handlungsfetzen. Wirklich viel wagt man nicht, dabei wäre genau das hier ja möglich. Aber vielleicht war das gar nicht die Intention? Aber dann ist Visions einfach der falsche Titel. Wie man sowas besser macht? Love, Death & Robots Staffel 1. Meistens ist das Resultat aber eher dürftig. Beispw. konnte mich die 2. Staffel der Netflix-Serie bisher auch nicht abholen. Genauso wenig, wie das Visions vermochte. Dabei frühstückt man hier einfach Motive aus Samurai-Filmen ab und gibt ihnen ein SW Gewand. Das wäre für eine grössere Geschichte sicher interessant, zumal sich div. Filme dieser Machart eher mit einem gemächlichen Tempo vorwärtsbewegen. Das funktioniert aber in diesen kurzen Episoden mMn einfach nicht so recht. Ich könnte denn jetzt auch nicht wirklich ein Highlight nennen. Trotzdem kann man den Versuch loben, Star Wars mal anders zu denken. Vielleicht ergibt sich hieraus ja ein neuer Ansatz? Uns nur, weil es mich nicht anspricht, muss es das für jemand anderen ja nicht das gleiche heissen. Wenn man nach den ersten 3 Episoden nicht davon schwärmt, kann ich mir aber auch nicht vorstellen, dass sich das mit den restlichen ändert.

    #1727820
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Only Murders in the Building (Disney+)

    Steve Martin und Martin Short. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon seit Jahren keinen Film mehr gesehen habe mit den beiden. Und dabei gibts doch ein paar. Irgendwie auch sinnig, die beiden wieder miteinander zu vereinen und noch eine junge Frau an die Seite zu stellen, die den alten Herren so ordentlich einheizt. Ich muss aber gleich schon einwerfen, aus der Dynamik der Figuren macht mir die Serie zu wenig. Irgendwie hätte es der Show besser getan, die drei anders miteinander interagieren zu lassen. Die Serie sucht auch nicht nach den grossen Lachern, regt oftmals aber zum Schmunzeln an mit ihrem Charme. Einige der Ideen sind auch sehr ausgefallen, wie etwa die Gehörlosen-Episode. Tatsächlich wird mir der Fall aber etwas zu sehr in die Länge gezogen und so richtig spannend fand ich das jetzt nicht. Es gibt halt mittlerweile so viele Serien mit Ermitteln, die auch einen Comedy-Überbau haben, dass es schwer ist, sich davon abzugrenzen und Vergleiche zu vermeiden.
    Aus der grundsätzlichen Podcast-Idee holt man zu wenig raus. Am Ende ist der Eindruck, dass man einen Verwandten von Monk, Castle, Psych oder the Mentalist gesehen hat. Castle hab ich nicht gesehen, die anderen schon und mochte die alle. Das liegt an den Charakteren. Und das hat man hier auch richtig gemacht.
    Ein guter Einstand für die altgedienten Herren als Ermittler, mit ein paar Highlights dazwischen. Die Dialoge und Dynamik unter den Figuren darf ein wenig zulegen. Die Überleitung am Ende der Staffel ins nächste Verbrechen halte ich für misslungen als Staffelende. Aber seis drum. Die Show macht einiges richtig, anderes ist noch ausbaufähig. Auf Disney + gibts auch Castle, vielleicht schau ich da mal rein, allein schon wegen Filion.

    #1727822
    LofwyrLofwyr
    Teilnehmer

    Na ganz toll. Heute kamen die letzten Folgen von Arcane raus und jetzt ist klar daß es nur die erste Staffel ist. Ohne was zu spoilern sag ich jetzt einfach das es die Bühne für Weiteres bereitet. Und wenn keine weiteren Folgen kommen werde ich das ganz große Kotzen bekommen.

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