Oh. Ich wurde in der M!Games verrissen :D

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  • #1704572
    Anonym
    Inaktiv

    Was “Genialität” angeht, das ist recht hochtrabend gewählt von mir, ich wollte damit eigentlich nur unterstreichen, dass es Leute wichtig genug nehmen, um darüber akademische Betrachtungen zu verfassen. Daher stelle ich eben die Frage – auf die ich keine Antwort von Dir oder irgendwem zur endgültigen Beantwortung erwarte, außer wir schleppen Miyazaki in eine Kneipe, fluten ihn mit seinem Lieblingsalk an und bringen ihn so zum Reden. 😉
    D.h. aber nicht, das man nicht darüber reden bzw. diskutieren sollte. Der Erfolg und die Fans geben dem Resultat Recht – das erkenne ich ohne Wenn und Aber an, auch wenn es nicht “mein Spiel” ist. Außerdem frage ich ja, weil es mich interessiert und vielleicht gibt es valide Punkte und Beispiele, die das Ganze als gewolltes bzw. geplantes Konzept untermauern.

    Die Souls-Spiele und ich werden wohl nie Freunde werden. Vielleicht ist es das Japanische, auf das ich immer etwas genervt reagiere, wenn es im europäischer Verkleidung daherkommt, mit Sicherheit aber dass sich mein Spielgeschmack über die Jahre verändert – oder vielleicht zurück zu den Wurzeln entwicklet – hat?
    Eine interessante Idee und Geschichte, die ich verfolgen kann, ohne zig Stunden, von der ohnehin knappen Zeit, zu “verbrennen” und trotzdem nicht weiter zu kommen, reizt mich mittlerweise deutlich mehr als eine spielerische Herausforderung und Siegerringung, sofern diese nicht gegen einen echten Menschen stattfindet, wie z.B. in SW:Squadorns.
    Da ist wohl eine der Stärken dieser Spiele, die sie mir wohl für immer versperren: der Schwierigkeitsgrad, auf den ich keine Lust habe.

    The Outer Worlds” hatte ich ehe im Bezug auf die Holzhammer-Komik gemeint. “Fallout” ist schon oft sehr flach, in einigen Aspekten, “Outer Worlds” schmiert es aber hingegen schon extrabreit überall hin, dass es mir irgendwann zu viel wurde.

    #1704610
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Komisch, ich finde Dark Souls vermutlich gerade stilistisch so gut, weil es eben nicht so japanisch daherkommt, wie die ganzen unzähligen von Esoterik geprägten Machwerke namhafter Entwickler wie Square, Atlus und Co.
    Ob man darüber diskutieren kann, wie sehr ein Konzept dahinter steckt, ja sicherlich, aber es ist wie mit Arthaus, ohne Kenntnisse, die der Urheber einbringt, gibt es genau soviel zurück, wie man mitbringt. Im Unterschied zu einer komplett auserzählten Welt, regt diese hier auch einfach die Fantasie an. Und das ist in einem visuell stark geprägtem Medium doch eine Kunst. Normalerweise denkt man, bleibt das Büchern vorenthalten. Aber wenn Dark Souls sowas wie ein Buch wäre, dann wären die fragmentarischen Hinweise sowas wie die Kurzfassung oder Einleitung eines Kapitels, den Rest kann man sich selber zusammenfantasieren.
    Schade lässt du dich vom Schwierigkeitsgrad abhalten, aber in der Summe investierst du halt auch nicht mehr Zeit als in ein Assassins Creed, nur dass hier sicher das Belohnungsgefühl grösser ist.

    #1704614
    LagannLagann
    Teilnehmer

    The Souls series is known for environmental storytelling and implied lore, rather than a direct narrative players work through. What appeals to you about that approach?

    First of all, I don’t dislike direct storytelling — people seem to think that about my games! Actually, the truth is, I’m just not good at implementing direct narrative in my games. Another side is, I want to leave the interpretation of the world’s stories to the player. That’s actually my biggest reason for focusing on environmental and subtle storytelling. Rather than the game itself automatically telling the story, the player gets more value from it when they themselves find out hints of plot from items or side-characters they encounter in the world.

    Interview mit wired von Matt Kamen, 22.04.2016

    #1704657
    captain carotcaptain carot
    Teilnehmer

    So, mittlerweile hab ich mal die Zeit gefunden, den Text zu überfliegen. Textlich muss man klar sagen, für den Durschnittsgamer ganz sicher nicht geeignet, in der Hinsischt dürfte der ‘Verriss’ auch passend sein, nix für ungut. An der Stelle verweise ich nur wegen des Textaufbaus mal auf mich selbst

    https://gamingnerd.net/retro-ecke/electronic-entertainment-evolution-elektronische-urzeit-1413851/

    Die Zielsetzung ist hier einfach eine ganz andere. Der Text soll zumindest soweit Spaß machen, dass der geneigte Gamer auch bis zu Ende liest, ohne sich irgendwo zu verhaken. Das schließt natürlich auch ein, dass ich hier als ‘Freizeitautor’ im Gegensatz zum Akademiker nicht ständig meine Quellenverweise etc liefern muss. Dazu kommt, dass die Mehrheit der Nichtakademiker mit Begriffen wie homodiegetisch vermutlich nix anfangen können wird.

    Daher rein zum Textaufbau, für einen akademischen Text fand ich den eigentlich ganz gut lesbar, aus meiner Sicht wird es aber wegen der grundlegend unterschiedlichen Zielsetzungen immer schwierig bis unmöglich sein, das alles laientauglich zu verpacken.

    Zum Inhalt: Kurz und knapp finde ich das ziemlich auf den Punkt. Gerade weil die Souls Reihe eher auf ein visuelles Erzählen setzt und bestenfalls Versatzstücke bietet hab ich mich dabei allerdings immer sehr bewusst von VaatiVidya und Co. fern gehalten. Für mich lädt die fragmentarische Erzählung durch die wenigen Texte einerseits und die visuelle Struktur andererseits einfach viel zu sehr dazu ein, mir meine eigene Geschichte zusammen zu interpretieren, für mich persönlich wäre es da kontraproduktiv, mich zu intensiv mit VaatiVidyas Interpretationen und Ausarbeitungen zu beschäftigen.

    #1704773
    Anonym
    Inaktiv

    @Lagann , vielen Dank für den Post!

    “Actually, the truth is, I’m just not good at implementing direct narrative in my games.”
    Das ist mal ne ehrliche Aussage, die ich ihm gerne glaube …

    “Another side is, I want to leave the interpretation of the world’s stories to the player. That’s actually my biggest reason for focusing on environmental and subtle storytelling.”
    … das macht es dann allerdings irgendwie wieder kaputt, denn es relativiert die erste Aussage wieder. Statt zu sagen, “weil ich es nicht kann, mache ich das eben so, was aber zum Glück auch angenommen wird”, klingt es mehr nach “ich kann das nicht, aber muss es auch nicht, weil das andere ist eh besser”.

    #1704789
    ChrisKongChrisKong
    Teilnehmer

    Du nimmst die Aussagen für voll? Die meisten Künstler, sehen sich ja selber eher überkritisch und für mich klingt das genauso. Ganz unabhängig davon, wie man das Resultat beurteilt. Aber erzähl mal vom umgekehrten Fall, wo einer sagt, ich hab das so und so gemacht, weil ich das perfekt kann.

    #1705004
    Anonym
    Inaktiv

    Ich jeden Tag! Ich bin ein nie versiegender Quell der Freude für meine Umwelt. Wenn Perfektion nicht schon “Perfektion” heißen würde, hätte sie meinen Namen.
    Ich bin wie Jesus – nur besser!

    #1707952
    Siridean SloanSiridean Sloan
    Teilnehmer

    Ohne den Text jetzt gelesen zu haben (den Verriss hingegen schon :D): Ich denke derartig anspruchsvolle, akademische Literatur ist für die breite Masse einfach nichts. Spaß macht zumindest mir das Lesen jedenfalls nicht wirklich. Zu schwer, zu sperrig, zu verschwurbelt, zu wenig Kontext. Kurz und gut einfach zu anspruchsvoll.

    Habe eine Weile die WASD gelesen und an die etwas leichtgängigere GAIN (an letzterer habe ich zwei Jahre selbst mitgewirkt). Vor allem in der WASD, zu gewissem Grad aber auch in der GAIN befinden sich Texte, welche dem Mainstream wohl schlichtweg zu sehr in die Tiefe gehen und Aspekte von Computer- und Videospielen gefühlt, gerade auch auf der Metaebene, “überanalysieren” und damit schlichtweg übers Ziel hinausschießen. Das Feedback habe ich sogar von mal von einem Akademiker zur GAIN bekommen. Ähem.

    Auch ich muss sagen, das mir derartige Lektüre mittlerweile überhaupt nicht mehr zusagt. Vor ein paar Jahren noch hab ich bspw. auf die WASD geschworen, doch mit zunehmender Belastung aus Arbeit, Familie, Alltag und zuletzt der Pandemie suche ich einfach nur Zerstreuung. Sei es in literarischer oder sonstwie medialer Form wie Videospielen. Zwar liebe intelligent geschriebene, anspruchsvolle Storys und Charaktere, wo nicht immer alles schwarz oder weiß ist, doch eben alles im Rahmen. Wenn ich über mein liebstes Hobby Games lese, dann bevorzuge ich in jedem Fall Fachliteratur wie die M! Games, Retro Gamer oder diverse Bücher wie z.B. jene von Read-Only Memoery (rom.vg). Also solche, welche vor allem aus Spielersicht das Thema, auch historisch, aufarbeiten, Hintergründe erklären, Entwickler befragen, Spielmechaniken und -techniken beleuchten etc. pp.

    Eine akademische und/oder empirische Abhandlung über Spiele steht mir persönlich genau dem entgegen, wofür Spiele ja gemacht sind: Unterhaltung. Solche Texte sind für mich aber alles andere als das, was natürlich nicht heißen muss, das andere diese wiederum unterhaltsam finden 😉 Ich hoffe ich konnte einigermaßen verständlich meine Sicht der Dinge rüberbringen.

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